Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Vorbemerkung
(2004)
Der kommunikative soziale Stil der "türkischen Powergirls", einer Migrantinnengruppe aus Mannheim
(2006)
Der folgende Beitrag basiert auf der ethnografisch-soziolinguistischen Untersuchung einer Gruppe türkischstämmiger Migrantinnen der zweiten Generation in Mannheim, den „türkischen Powergirls“. Im Zentrum der Untersuchung steht der kommunikative Stil der Gruppe, wie er sich in Auseinandersetzung mit der Lebenswelt der Mitglieder und mit relevanten Anderen herausgebildet hat. Stil wird als Index für das kulturelle Selbstverständnis der Gruppe konzeptualisiert und stilistische Veränderungen, die im Laufe des Gruppenentwicklungsprozesses beobachtbar sind, werden als Ergebnis der Auseinandersetzung mit veränderten Lebensbedingungen und als Indiz für ein verändertes kulturelles Selbstbild gefasst. In dem Beitrag werden nach einer kurzen Charakteristik des kommunikativen Stils der Gruppe die deutschtürkischen Mischungen als salientes Stilmerkmal fokussiert und unter strukturellen und funktionalen Aspekten beschrieben.
Nach einer kurzen Darstellung relevanter Ergebnisse aus der Mehrsprachigkeitsforschung werden einige Ergebnisse aus dem am Institut für Deutsche Sprache durchgeführten Projekt „Deutsch-türkische Sprachvariation und die Herausbildung kommunikativer Stile in jungendlichen Migrantengruppen in Mannheim" vorgestellt. Im Zentrum steht die Beschreibung eines Ausschnitts aus dem Sprach- und Kommunikationsrepertoire einer türkischen Migrantinnengruppe, der „Powergirls“. Charakteristisch für die Ingroup-Kommunikation der Gruppe sind deutsch-türkische Mischungen, in denen Elemente des Deutschen und Türkischen in z.T. engen Verknüpfungen miteinander verbunden werden. In multilingualen Gesprächssituationen dagegen verwenden die Migrantenjugendlichen eine vereinfachte Form des Deutschen als Kommunikationsmittel. Anhand von Gesprächsbeispielen werden beide Sprachgebrauchsformen dargestellt und in Form und Funktion beschrieben.
In diesem Artikel wird eine kurze Charakterisierung des Deutschen der türkischen Gastarbeiter in Mannheim im Vergleich zur deutschen Umgangssprache gegeben. Die unterschiedliche Ausprägung sprachlicher Charakteristika im Deutsch der türkischen Arbeiter wird dargestellt in Relation zu einigen unterschiedlich ausgeprägten Sozialfaktoren. Im Anschluß daran wird diskutiert, wie das Auftreten gerade dieser sprachlichen Charakteristika erklärt werden könnte.
Die sprachlichen Veränderungen der letzten 20 Jahre sind von zwei Zeitabschnitten gekennzeichnet, die in Bezug auf die Wortschatzentwicklung unterschiedlicher nicht hätten sein können: Der erste, kurze, ist von der Wendezeit – mit auffälligem, meist nur vorübergehendem Lexemwandel – und dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik – mit dem Verschwinden bzw. Austausch des größten Teils des DDR-typischen Wortschatzes – geprägt. Der zweite, wesentlich längere Abschnitt ist von der Entwicklung im vereinigten Deutschland mit einem im Vergleich unauffälligen, weil kontinuierlichen Wortschatzwandel bestimmt.
Der Artikel diskutiert Ziele, Methoden und Probleme einer geplanten deutsch-französischen Übersetzungsplattform. Auf der Basis paralleler und vergleichbarer Korpora sollen mit Hilfe dieses elektronischen Werkzeuges nicht nur Übersetzungsvorschläge für Einzelwörter, sondern auch für Kollokationen, Phrasen und systematisierte Verwendungskontexte gemacht werden. Dabei geht es vor allem um die Erfassung jener Einheiten, die nicht in traditionellen Wörterbüchern stehen, aber bereits Usus sind. Das Projekt integriert drei Herangehensweisen: Korpusbasiertheit, Orientierung auf Idiomatizität als relevanes Übersetzungsprinzip, Kontextbezogenheit. Der Beitrag umreißt den Projektansatz anhand der Kollokationsproblematik.
Der vorliegende Aufsatz unternimmt den Versuch, einen Ausschnitt des Wortfeldes mit dem eponymen Verb schlafen ausführlicher darzustellen. Die semantische Beschreibung des Eponyms selbst wird hier noch nicht geleistet; sie wird vielmehr als wohldefiniert unterstellt in einer solchen Weise, daß damit und unter Benutzung des Begriffs der stärkeren oder schwächeren Realisierung propositionaler Gehalte die Zustandsverben des Feldes untersucht werden können. Die Analyse der Verben, die Übergänge zwischen den Zuständen darstellen, erfolgt anschließend unter Verwendung des CHANGE-Operators, der allmähliche, nicht notwendig regelmäßige Übergänge zwischen Zuständen in zeitlicher Abfolge darstellt. Die Darstellung wird hier weitgehend informell durch Graphiken vorgenommen.
Vorbemerkung und Dank
(2003)
Der vorliegende Aufsatz untersucht, wie Negationen in Gesprächen verwendet werden können, um Interpretationen des Sprecherhandelns durch den Partner zu beeinflussen und zu steuern. Zunächst werden die dafür benötigten theoretischen und methodischen Werkzeuge vorgestellt: die interaktionsanalytischen Konzepte des Adressatenzuschnitts und des common ground (CG), Grundzüge der Syntax und Semantik der Negation sowie ihre Funktionsweise als Verfahren zur Abwahl von Annahmen erster, zweiter und dritter Ordnung. Im empirischen Teil wird im Einzelnen gezeigt, wie Negationen genutzt werden, um im Gesprächsverlauf prospektiv und retrospektiv die Deutung von Sprecherhandlungen durch den Adressaten zu beschränken. Die interaktionalen Motivationen und die rhetorischen Potenziale des Einsatzes von Negationen zur Interpretationsrestriktion werden aufgezeigt. Die Analyse demonstriert die Notwendigkeit einer differenzierenden Sicht auf das Konzept des Adressatenzuschnitts.