Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Der Beitrag setzt sich mit dem Problem der Ermahnung und ihrer Realisierungsmittel auseinander. Die Analyse verortet sich im Bereich der Pragmalinguistik. Es wird der Versuch unternommen, das spektrum an Ausdrucksmitteln festzustellen, das Sprecher in der Regel zum Ausdruck von Ermahnungen verwenden. Es handelt sich dabei um spezifische Mittel, durch die der sprecher seine Einstellung zum Adressaten zeigt, seine Position und Ermächtigung unterstreicht.
Dass politische Strömungen und staatliche Forschungsförderung auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema „Sprache und Kommunikation in Deutschland Ost und West“ beeinflusst haben – und zwar in beiden deutschen Staaten –, ist schon festgestellt worden. In diesem Beitrag sollen, einer zeitlichen Gliederung in vier Phasen folgend, diese Beziehungen in Umrissen nachgezeichnet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Zeit der Reformjahre 1969 bis 1974 und ihr umfassender Paradigmenwechsel in der bundesdeutschen DDR-Forschung und Forschungsförderung. Hinzu treten Betrachtungen zum Verhältnis von Staat, Nation und Sprache sowie die Frage nach der Kommunikation zwischen Ost- und Westdeutschen seit der friedlichen Revolution.
While written corpora can be exploited without any linguistic annotations, speech corpora need at least a basic transcription to be of any use for linguistic research. The basic annotation of speech data usually consists of time-aligned orthographic transcriptions. To answer phonetic or phonological research questions, phonetic transcriptions are needed as well. However, manual annotation is very time-consuming and requires considerable skill and near-native competence. Therefore it can take years of speech corpus compilation and annotation before any analyses can be carried out. In this paper, approaches that address the transcription bottleneck of speech corpus exploitation are presented and discussed, including crowdsourcing the orthographic transcription, automatic phonetic alignment, and query-driven annotation. Currently, query-driven annotation and automatic phonetic alignment are being combined and applied in two speech research projects at the Institut für Deutsche Sprache (IDS), whereas crowdsourcing the orthographic transcription still awaits implementation.
Die sprachlichen Veränderungen der letzten 20 Jahre sind von zwei Zeitabschnitten gekennzeichnet, die in Bezug auf die Wortschatzentwicklung unterschiedlicher nicht hätten sein können: Der erste, kurze, ist von der Wendezeit – mit auffälligem, meist nur vorübergehendem Lexemwandel – und dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik – mit dem Verschwinden bzw. Austausch des größten Teils des DDR-typischen Wortschatzes – geprägt. Der zweite, wesentlich längere Abschnitt ist von der Entwicklung im vereinigten Deutschland mit einem im Vergleich unauffälligen, weil kontinuierlichen Wortschatzwandel bestimmt.
Sprache in Ost und West
(2009)
Es gibt zwar schon seit dem Mauerfall einen populären Diskurs über die Verständigungsschwierigkeiten zwischen Ost- und Westdeutschen und über die sprachlichen Unterschiede auf beiden Seiten. Über die Meinungen und Einstellungen zu sprachlichen Fragen ist aber so gut wie nichts bekannt. In diesem Beitrag wird untersucht, wie (bzw. wie verschieden) die Deutschen in Ost und West über das Deutsche, über andere Sprachen, über Sprachgebrauch und Sprachpolitik denken. Dabei zeigt sich, dass statistisch gesehen die Gemeinsamkeiten deutlich größer sind als die Unterschiede. Materielle Grundlage für die Untersuchung ist eine repräsentative Meinungsumfrage, die die Forschungsgruppe Wahlen im Herbst 2008 für das Institut für Deutsche Sprache und die Universität Mannheim durchgeführt hat.