Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (11)
- Book (3)
- Article (2)
Has Fulltext
- yes (16)
Is part of the Bibliography
- no (16)
Keywords
- Dialekt (16) (remove)
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (4)
- Schwann (4)
- Dudenverlag (2)
- de Gruyter (2)
- Deutsches Bergbau Museum (1)
- Iudicium (1)
- Saxa-Verl. (1)
- Steiner (1)
Was denken die Menschen in Deutschland über sprachliche Fragen? Wie stehen sie zur deutschen Sprache, was denken sie über ihre Dialekte? Was denken sie über andere Sprachen? Und wie hängen ihre Meinungen zu sprachlichen Dingen mit ihren sonstigen Einstellungen oder auch mit bestimmten demographischen Faktoren zusammen? Diese Fragen sind Gegenstand des Forschungsprojekts „Erkundung und Analyse aktueller Spracheinstellungen in Deutschland“, dessen zentrale Datengrundlage mit diesem Band zugänglich gemacht wird. Das Projekt ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Deutsche Sprache und des Lehrstuhls für Sozialpsychologie der Universität Mannheim in Verbindung mit dem Deutschen Sprachrat.
Europe is a continent of many languages. We all know that, but normally when we think about this fact, we focus on national languages, the type of language that shapes our political and our linguistic geography. But as natural as it may seem today, the idea of a language closely being interrelated with one's identity does not have a very long tradition. In fact it is only since the late 18th century that we think there is some type of intimate connection between the language spoken and the identity of a person as belonging to a nation. And even if the stabilization of European nation states was closely connected with this type of reasoning, European language communities differ considerably in their way of dealing with natural variation within their national language. For some of them, it is only the standardized national language that is relevant in this respect; for others, a certain amount of variation is a central part of their linguistic identity.
Ausgangsbasis für die vorliegende Pilotstudie bilden die dialektalen Tonaufnahmen des Zwirner-Archivs aus den Fünfzigerjahren und die hochsprachlichen Tonaufnahmen des Pfeffer-Archivs aus dem Anfang der Sechzigerjahre und das diesen Aufnahmeaktionen zu Grunde liegende Erhebungskonzept. Am Beispiel der Aufnahmen aus dem Rhein-Neckar-Raum und dort eigens durchgeführten Neuerhebungen wird untersucht, wie man ausgehend von den überlieferten Gesprächsaufnahmen eine geeignete Neuerhebung konzipieren könnte, über die der Wandel der gesprochenen Alltagssprache in einem Abstand von vier Jahrzehnten diachron untersucht werden kann. Dabei stellt sich die Frage, was unter Sprachwandel in der relativ kurzen Zeitspanne gefasst werden soll. Um eine Diskussion darüber zu umgehen, wird im Folgenden darunter sowohl soziostilistischer Wandel als auch Systemwandel auf den unterschiedlichen grammatischen Ebenen verstanden, denn es ist zu erwarten, dass in dem kurzen Zeitraum von etwas mehr als einer Generation in der Sprachverwendung der Sprecher Veränderungen eher im Sprachrepertoire und in dessen Anwendungsregeln liegen als im Systemwandel.