Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
Refine
Year of publication
- 1995 (17) (remove)
Document Type
- Part of a Book (15)
- Article (2)
Language
- German (17)
Has Fulltext
- yes (17)
Is part of the Bibliography
- no (17)
Keywords
- Deutsch (5)
- Konversationsanalyse (4)
- Wiedervereinigung <Deutschland> (3)
- Kommunikationsanalyse (2)
- Kulturkontakt (2)
- Mannheim (2)
- Mediensprache (2)
- Mundart (2)
- Angewandte Linguistik (1)
- Arbeitsplatz (1)
Publicationstate
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (17) (remove)
Publisher
- Aisthesis Verlag (3)
- Narr (3)
- Westdeutscher Verlag (2)
- de Gruyter (2)
- Ediciones del Orto (1)
- Lang (1)
- Language Centre for Finnish Universities (1)
- Niemeyer (1)
- Passagen Verlag (1)
- Universität Rostock (1)
Der Beitrag untersucht die Praxis der Sprach- und Kommunikationsbewertung in betrieblichen Kommunikationstrainings. Wesentliches Ziel dieser Kommunikationstrainings ist die Veränderung des beruflichen Gesprächsverhaltens der Teilnehmerinnen auf der Grundlage von Gesprächssimulationen. Der Beitrag betrachtet damit einen Bereich, für den Sprach- und Kommunikationsberatung konstitutiv ist, der aber in seiner normierenden Praxis bisher kaum beachtet und analysiert wurde.
Nach einer genaueren Charakterisierung der Grundlagen und Arbeitsweise der untersuchten Kommunikationstrainings (Abschnitt2) wird an drei Beispielen aus dem empirischen Material gezeigt, wie Kritik am Kommunikationsverhalten erfolgt, sowie das zugrundeliegende Monierungsschema herausgearbeitet (Abschnitt3). Abschnitt 4 vertieft diese Analysen: Zunächst wird der Mechanismus beschrieben, auf dessen Grundlage kommunikative Probleme identifiziert werden (4.1), um dann die Normen zu untersuchen, die in diesem Prozeß eine Rolle spielen (4.2), und den Bewertungscharakter der Monita herauszustellen (4.3). Diese Analysen ermöglichen es dann, die impliziten Auflassungen von Kommunikation zu rekonstruieren, die dem Training zugrundeliegen (4.4). Den Abschluß bilden Überlegungen, in welchen Punkten sich eine diskusanalytisch fundierte Kommunikationsberatung von den hier untersuchten Trainings unterscheidet (Abschnitt5).
Vorwort
(1995)
Der Beitrag untersucht die deutsche Wiedervereinigung als einen Fall von Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen. Auf dem Hintergrund der von Bateson (1985, 99ff.) unterschiedenen Verlaufsformen von Kulturberührung wird diskutiert, wie die Entwicklung des Kontakts zwischen der westdeutschen und der ostdeutschen Kultur seit der Wende zu charakterisieren ist. Im deutsch-deutschen Diskurs stellt sich für die Beteiligten zunächst die Aufgabe der Bildung und Ausarbeitung wechselseitiger Kategorien ('Wessis' und 'Ossis'). Dabei werden gleichzeitig Modellvorstellungen über mögliche Relationen zwischen den Kulturen entwickelt und etabliert. Anhand von Publikumssendungen des Fernsehens wird gezeigt, daß bisher drei Modelle sich einander abgelöst habe.
Bei den vom Vorsitzenden der Kommission für Fragen der Sprachentwicklung des Instituts für deutsche Sprache zur Eröffnung der Tagung „Bewertungskriterien für die Sprachbewertungen” vorgetragenen allgemeinen Überlegungen geht es um die Notwendigkeit der Sprachkritik, um Maßstabe für die Sprachberatung, um die Rolle der Schule, der Medien und der sprachberatenden Institutionen und um anzustrebende Qualifikationen von Sprachkritikern und Sprachberater.
Mit diesem Beitrag wird nicht die Absicht verfolgt, in die theoretische Auseinandersetzung um die Begriffe Sprachnorm und Sprachwandel einzugreifen. Vielmehr soll zur Ausfüllung des thematischen Rahmens der Tagung dadurch beigetragen werden, dass an einem Beispiel exemplarisch demonstriert wird, wie bei der korpusbasierten Untersuchung des Gebrauchs von Schlüsselwörtern der Wendezeit 1989/90, die wir zur Zeit am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim durchführen, Veränderungen im Bereich der lexikalisch-semantischen Normen zutage treten und fassbar werden.
Bevor anhand der Verwendung des Lexems Akte in der Wendezeit verdeutlicht werden soll, auf welche Weise und in welchem Grade die rechnergestützte Arbeit mit einem geeigneten Textkorpus die linguistische Analyse fundieren und fördern kann, werden zum besseren Verständnis einige Worte zur Entstehung, zur Beschaffenheit und zum derzeitigen Stand der Auswertung dieses Korpus vorausgeschickt.
Ziel des Beitrags sind methodisch orientierte Überlegungen zur Analyse interkultureller Kommunikation, deren Relevanz wir an einem Beispielfall demonstrieren wollen. Wir beziehen uns dabei auf das Datenmaterial und den Beitrag von Slavo Ondrejoviö in diesem Band. Angeregt zu diesem Beitrag wurden wir durch unsere zeitweilige Teilnahme an den Sitzungen der Forschungsgruppe. Im Zusammenhang mit dieser Thematik kamen immer wieder Probleme der interkulturellen Kommunikation zur Sprache, konnten aber in dem der Gruppe vorgegebenen Rahmen nicht als eigenständiger Untersuchungsgegenstand behandelt werden. Wir wollen uns nun im Folgenden mit einigen methodisch-methodologischen Problemen der Analyse interkultureller Kommunikation befassen.