Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Zur Frühgeschichte des IDS
(2014)
Integrations- und Sprachpolitik für die „remigrierenden Omogenis“ aus der ehemaligen Sowjetunion
(2003)
Under the conditions of an emerging information society, the study of mass media language has become particularly important. Until recently, the research of language functioning in mass media has been conducted by representatives of practically all branches of linguistics: sociolinguistics, psycholinguistics, cognitive linguistics, etc. Nowadays the situation is such that there are all necessary preconditions for uniting all these different approaches under one academic discipline – media linguistics.
Vorwort
(2011)
Das Mannheimer Corpus
(1969)
One of the specific historical and cultural characteristics of the Russian political discourse is its orientation to precedents. It is considered correct to follow the behaviouristic models shown by one of the “heroes” (Peter I, Lenin, Stalin, etc.), to reproduce standard texts, and to compare the present situations with past situations (The Time of Troubles, Weimar Republic, NEP “New Economic Policy” (1921-1928), etc.). One of the peculiarities of the present time in Russia is the deep conflict between different social groups orientated to different precedents. Each group has its own variant of the national myth using the same means of the language for actualisation of this myth. Therefore, it is very important to analyse changes in the national cognitive foundation. Precedential phenomena are the central components of this foundation.
Thoughts on what kind of dictionaries and why they are necessary for journalists lead to the conclusion: first of all, dictionaries of pronunciation are interesting for them. Radio and television journalists need pronouncing dictionaries. In this regard, there are such modern dictionaries as “The Dictionary of Russian Pronunciation Difficulties” (Kalenchuk/Kasatkina 2006), “The Dictionary of Emphasis for Radio and TV announcers” (Vvedenskaja 2004) and “The Dictionary of Perfect Russian Emphasis” (Shtudiner 2007). Dictionary reference books that help to avoid some spelling mistakes are necessary in the newspaper practice. This type of publication includes “The Abridged Dictionary of Russian Language Difficulties for the Workers of the Press” (1968) that contains about 400 words, and reference books such as: “Word Usage Difficulties in TV and Broadcasting” (Gajmakova/Menkevich 1998) and “Russian Language Difficulties” by Rakhmanova (ed.) (1994).
„Man sollte den Buchstaben des Gesetzes ins Alphabet aufnehmen“ : hintergründige Wörtlichkeiten
(2005)
"Moderne Linguistik" versus "traditionelle Sprachwissenschaft" – Wörter, die Geschichte machen
(2000)
Eine Untersuchung der Adjektive "traditionell" und "modern" auf dieser Grundlage liefert eine gute Voraussetzung, um nach der Funktion der Ausdrücke "traditionelle Sprachwissenschaft" und "moderne Linguistik" in wissenschaftlichen Texten zu fragen. Bei letzteren konzentriere ich mich auf eine Reihe linguistischer Einführungen für Studierende der letzten 30 Jahre (s. Quellenverzeichnis), "traditionell" und "modern" sind ja in keiner Weise terminologisch fixiert und werden in Fachtexten zunächst ganz allgemeinsprachlich verwendet.
Laudatio
(2000)
Vorwort
(2000)
Jedes Textstück aus einer Zeitung, jeder Ausschnitt aus einem Nachrichtenfilm oder einer Talkshow kann belegen, dass Sprachgebrauch nicht mehr mit dem Handwerkszeug traditioneller Sprachwissenschaft allein beschrieben und erklärt werden kann. Die vielfältigen Phänomene sprachlicher Medialität und ihre intermedialen Einbindungen erfordern eine Abkehr von reduktionistischen Sprachtheorien ebenso wie die Entwicklung einer Medienlinguistik, die mediale Texte als komplexe Bedeutungskonstrukte auf dem Hintergrund technischer Dispositive und kultureller Praktiken zu verstehen vermag.
Journalistische Sprache wird auf verschiedene Arten beschrieben – stilistisch, textlinguistisch, diskursanalytisch – und es liegen viele gute Resultate vor, die uns Merkmale journalistischer Sprache in allen Medien aufzeigen und aus denen auch Regeln für didaktische Zwecke ableitbar sind. Auch die sprachpraktische Seite, die sprachliche Aus- und Fortbildung von Journalisten, hat in den vergangenen Jahrzehnten Fortschritte gemacht, was sich nicht zuletzt in einer Reihe von Lehrbüchern dokumentiert. Dennoch wird in der sprachpraktischen Literatur die komplexe journalistische Rolle in der öffentlichen Kommunikation meist nicht ausdrücklich einbezogen; die Schwerpunkte, die gesetzt werden, richten sich oft nach allgemeinen Gesichtspunkten der Verständlichkeit und des Sprachschmucks aus Leserperspektive. Was fehlt, ist ein Modell der journalistischen Textproduktion, das die Tatsache berücksichtigt, dass der Journalist eine Vermittlerrolle in einer differenzierten Gesellschaft ausübt und diese Vermittlerrolle je nach seinem Rollenverständnis unterschiedlich gestalten kann.
Der Lehrer, der an der Tafel steht und rechnet, gilt als Inbegriff des Mathematikunterrichts. Der Topos kommt nicht von ungefähr: Das Lösen von Übungsaufgaben im fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch nimmt bei der Vermittlung von Mathematik zumindest in den oberen Schulstufen nach wie vor eine wichtige Stellung ein. Doch was macht eine Lehrperson genau, wenn sie gemeinsam mit den Lernenden eine Übungsaufgabe löst? Der vorliegende Beitrag gibt eine empirisch fundierte Antwort auf diese Frage. Er beruht auf audiovisuellen Aufnahmen, die in einer Mathematikstunde an einer Fachhochschule entstanden. Die Analyse zeichnet das konkrete Handeln eines Dozenten nach, der an der Tafel die Lösung einer Übungsaufgabe zu Ungleichungen erarbeitet. Der Dozent reagiert damit auf die Bemerkung einer Studentin, sie könne mit dem Thema ‘Ungleichungen’ „gar nichts anfangen“. Das Lösen der Aufgabe lässt sich also als Verfahren konzeptionalisieren, mit dem der Dozent eine konkrete Anforderung bearbeitet, die sich aus der Interaktion mit den Studierenden ergeben hat.
Die Einsicht, dass öffentliches Leben in der modernen Gesellschaft primär von den Massenmedien herstellt und gestützt wird, gehört heute zu den Selbstverständlichkeiten der Medienforschung. Zu den wichtigen Aspekten des medialen öffentlichen Diskurses gehören u.a. die Mechanismen der Herstellung und Verbreitung von Informationen und die damit einhergehende Prägung der Relevanzvorstellungen, die öffentliche Sichtbarkeit von Politik oder auch die medial inszenierte Spiegelung von Alltagswelt und damit die Präsenz von Menschen „wie du und ich“ in der medialen Öffentlichkeit.
Im Rahmen einer von der DFG geförderten Forschergruppe „Sprachvariation als kommunikative Praxis: Formale und funktionale Parameter“ (2000-2004), die aus Projekten der Universität Mannheim und dem IDS bestand, entwickelte sich eine enge Kooperation zwischen Uni- und IDS-Wissenschaftler(inne)n. Angeregt durch die bildungspolitischen Diskussionen im Anschluss an die PISA-Studien (schlechte Schul- und Ausbildungsergebnisse bei Migrantenkindern, hohe Arbeitslosenquote bei Migrantenjugendlichen)1 und bestärkt durch erste Ergebnisse aus unseren Untersuchungen zur sprachlichen und sozialen Situation von Migrantenkindern und Jugendlichen in Mannheim, 2 entstand die Idee zur Entwicklung und Durchführung von Sprach- und Wissensförderung für Migrantenkinder an Mannheimer Schulen. Das staatliche Schulamt Mannheim unterstützte die Initiative zur Förderung von Migrantenkindern von Beginn an.
An explanatory model of spoken interview structure is proposed. The structure of an interview consists of quanta that are groups of turns. This structure is determined by the interviewer's intentional structure, whereas the latter depends on the interviewer's knowledge structure. A classification of communicative intentions is proposed, distinguishing between local intentions that are derived from the global intention, and underived, spontaneous local intentions.
In dieser ersten Fallstudie geht es um die Rekonstruktion der Entwicklung eines „brisanten“ Themas im Englisch-Unterricht. Aus der Bearbeitung der aktuellen Aufgabe „Steckbriefe prominenter Personen verfassen, vorlesen und erraten“ entsteht in mehreren Etappen das Thema „nationale Identität“, an dem sich unterschiedliche Schüler und der Lehrer beteiligen. Wir beschreiben zunächst, aus welchem schulischen Zusammenhang der für die Analyse ausgesuchte Videoausschnitt stammt (Kap. 2). Dabei stellen wir auch kurz den Unterrichtszusammenhang dar, der dem analysierten Ausschnitt vorausgeht (Kap. 3). Dieser wiederum verdeutlicht, aus welchem konkreten Zusammenhang sich das „brisante Thema“ entwickelt und unter welchen Bedingungen dies geschieht. Danach rekonstruieren wir die schrittweise Entstehung dieses Themas (Kap. 4). Im Anschluss daran konzentrieren wir uns auf die interaktive Beteiligungsweise des Lehrers und fragen nach den konkreten Anforderungen, die sich für ihn aus der thematischen Entwicklung ergeben (Kap. 5) und nach den Verfahren, die er zur Bearbeitung dieser Anforderungen einsetzt (Kap. 6). Weiter verdeutlichen wir die mit den Verfahren verbundenen Implikationen in Begriffen von „Chancen und Risiken“ (Kap. 7) und beschreiben den Zusammenhang von unterrichts- und fachspezifischen Ressourcen der vom Lehrer eingesetzten interaktiven Verfahren (Kap. 8). Eine kurze Schlussbemerkung vervollständigt unsere Darstellung (Kap. 9).
In this paper, I argue that the main questions that arise in the process of making a dictionary of political metaphors - that of identifying live conceptual metaphors in a corpus of text - may be solved on the basis of a pragmatic approach, taking into account the reflections in a text of cognitive processes in the minds of its author and its reader. Certainly, this goal cannot be attained without a further fine-grained semantic analysis o f presumably metaphoric expressions in their linguistic and cultural context.
Television news discourse
(2013)
In this paper, the author develops the narrative approach to TV news discourse as follows: with the categories of the narrator, the “voices” of the narrator, points of view, the composition of narrative, and the recipient's image. A brief review of the basic peculiarities of the Russian discourse is given as an illustration.
"Dem Manne kann geholfen werden" Wann kommt das Dativ-e zum Einsatz? (Einem Freunde zur Erquickung)
(2012)
Vorwort
(2012)
In the present article I have decided to focus on the analysis of one of the most "traditional", but still fast-developing and ever-changing type of advertising – on the analysis of advertising in the press. The more my colleagues, students, and I try to analyse, scrutinise and describe particular aspects of advertising, the more obvious it is that to make this analysis authentic and reliable from the theoretical point of view and important from the practical point of view, it is necessary to suggest a universal approach to the study.
Discourse analysis in general, and media discourse analysis in particular, are currently attracting increased attention from linguists. This interest can be seen in the tendency to apply the term ‘discourse’ to various sciences and academic disciplines. It is possible to trace its dispersion both horizontally, i.e. in different sciences, and vertically, i.e. on various linguistic levels. Furthermore, the majority of interpretations of the term ‘discourse’ appearing in the works of modern scholars have arisen as a result of the interdisciplinary nature of language study within the cognitive paradigm in linguistics.
In einer beliebigen wissenschaftlichen Disziplin, in einem beliebigen Tätigkeitsbereich gibt es immer Probleme, die über den Rahmen des Gegenstands dieser Disziplin hinausgehen, die man nicht ohne philosophische Einmischung, wenn man so sagen darf, lösen kann. Nicht zufällig entsteht eine vganze Klasse von Problemen, zum Beispiel philosophische Probleme der Physik oder philosophische Probleme der Mathematik, die Probleme dieser Wissenschaften sind, aber allgemeine philosophische Fragen berühren oder nicht ohne Philosophie gelöst werden können. Entsprechend gibt es auch auf dem Gebiet der Kommunikationstätigkeit eine ganze Schicht von Problemen, die man nicht ohne einen allgemeinen philosophischen Ansatz lösen kann, ohne sich einer ganzen Reihe von Begriffen und Kategorien mit philosophischem Charakter zuzuwenden. Deshalb habe ich für meine Analyse eine Reihe von Problemen gewählt, die mit der gewaltigen Entwicklung des Kommunikationssystems zusammenhängen, die die Voraussetzungen für einen ganz anderen Typ der Existenz der Kultur schaffen, indem sie diese in den Raum der globalen Kommunikation überführen. Das ändert unser Leben und die Vorstellungen über die menschliche Kommunikation grundlegend, und folglich auch die Verfahren des philosophischen Nachdenkens über sie, denn die Philosophie ist immer eine Reflexion des Seins.
Quality journalism offers its educated readers unsimplified linguistic usage which comprises standard collocations, phrases and utterances on the one hand, and occasional word-combinations, deformed idioms and quotations on the other. The former belong to the language system and reside in a variety of unilingual dictionaries, whereas the latter are confined to speech and have little chance of being registered by lexicographers.
Die Textsorte „Pressenachricht“, deren linguistische Untersuchung auf die Studien von Teun A. van Dijk zurückgeht (1985, 1988), werden immer häufiger zum speziellen Forschungsgegenstand in den russischen Geisteswissenschaften. 1. In der Linguistik wird die Hauptaufmerksamkeit den stilistischen Aspekten der Nachrichtentexte zuteil, einschließlich ihrer textstilistischen Besonderheiten. 2 Es scheint heutzutage notwendig, das theoretische Herangehen an die Nachrichten zu aktualisieren, sowohl unter dem Gesichtspunkt der Textlinguistik, als auch aus der Sicht der Diskurstheorie. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die theoretischen Grundlagen für die Beschreibung von Nachrichtentexten zu entwerfen unter dem Blickwinkel des diskursiven Herangehens und des Begriffes der Text-Makrostruktur, der auch von van Dijk in den wissenschaftlichen Umlauf gebracht wurde.
Valenz und Kookkurrenz
(2015)
The term ‘marketing communications’ is used to denote communications by means of various persuasive messages about products, organizations, candidates and ideas that marketers send to audiences to build up knowledge of the mentioned objects, to evoke positive attitudes towards them, to stimulate the audience to act in a certain way (buy, use, vote, approve) and remain loyal to them. Possibly the most dominant type of marketing communications in our culture is advertising, but there are many other effective forms of marketing persuasion (public relations, sponsorship, point-of-sale communications, sales promotion, event marketing, product placement, etc.). Advertising uses mass media channels (traditional and new media) to contact and interact with the audiences, and thus the language of advertising has become a special form of mass media language.
Tendenzen der Verwendung von Fremdwörtern in der Pressesprache im deutsch-litauischen Vergleich
(2013)
Globalisierung, offene Grenzen, intensive Integrationsprozesse eröffnen neue Kommunikationsmöglichkeiten, aktualisieren Kultur- und Sprachkontakte. Die intensiven Beziehungen auf allen Gebieten führen zu wechselseitiger Beeinflussung in der Kommunikation und im Sprachsystem. Sowohl Litauisch als auch Deutsch werden in der heutigen mehrsprachigen und multikulturellen Welt von vielen anderen Sprachen beeinflusst und durch die Tendenzen der Internationalisierung charakterisiert. In der litauischen Standardsprache ist besonders aktiver Gebrauch von Fremdwörtern festzustellen, die in der heutigen Entwicklungsphase vor allem aus dem Englischen übernommen werden. Die Pressesprache reagiert am schnellsten auf diesen Prozess, der auch in anderen Sprachdiskursen vor sich geht, und zeigt am deutlichsten seine Tendenzen. Im vorliegenden Beitrag werden einige Verwendungstendenzen von Fremdwörtern in der litauischen Pressesprache betrachtet und unter interkulturellem Aspekt mit der Verwendung von Fremdwörtern in der deutschen Pressesprache verglichen. Die litauischen Belege wurden meistens aus Zeitungen und Zeitschriften entnommen, einige Beispiele stammen aus anderen Quellen, aus Anzeigen, Faltblättern, Werbetexten, sie sind mit „rš“ markiert. Als Quelle für Beispielsätze aus der deutschen Presse wurden teilweise die Korpora der geschriebenen Sprache des Instituts für Deutsche Sprache, Mannheim (www.ids-mannheim.de) und der Wortschatz-Datenbank „Wortschatzlexikon“ der Universität Leipzig (http://wortschatz.uni-leipzig.de) benutzt. Beispielsätze werden manchmal verkürzt angeführt. Folgende Wörterbücher wurden verwendet: Duden – Deutsches Universalwörterbuch (1996); Duden – Das Fremdwörterbuch (1966, 1974, 1982, 1990); Duden – Das große Fremdwörterbuch (2000).
Aussiedler und Einheimische : zu den Schwierigkeiten im Aufbau gemeinsamer kommunikativer Welten
(2003)
Einleitung
(2003)
Vor den inhaltlichen Ausführungen dieser Einleitung stehen drei Vorbemerkungen: Erstens wird kurz das Zustandekommen dieses Buches beschrieben, um zu verdeutlichen, dass es von Anfang an von der Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis getragen worden ist. Zweitens wird der Aufbau des Buches skizziert, damit Leser und Leserin sich ein Bild davon machen können, was sie erwartet. Drittens wird dargelegt, dass die Ergebnisse des Buches zwar auf der Basis einer differenzierten und komplexen wissenschaftlichen Methode erarbeitet worden sind, das Erkenntnisinteresse jedoch ein anwendungsbezogenes ist.
In diesem abschließenden Beitrag soll zunächst verdeutlicht werden, was die zurückliegenden Fallanalysen an allgemeinen Einsichten für didaktisches Handeln unter Bedingungen faktischer Interaktion eröffnet haben. Es geht also um Einsichten, die in ihrer Bedeutung über das einzelne analysierte Beispiel hinausgehen (Kap. 2). Darüber hinaus soll gezeigt werden, welche Konsequenzen sich auf der Grundlage dieser falltranszendierenden Einsichten für eine handlungsgegründete Konzeption von Didaktik ergeben (Kap. 3). Schließlich soll die Frage gestellt werden, welche Perspektiven sich für die Ausbildung von Referendarinnen/Referendaren und die Weiterbildung von Lehrern/Lehrerinnen auf der Grundlage der produzierten Ergebnisse eröffnen (Kap. 4). An einem konkreten Beispiel soll abschließend aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten bestehen, die Analyseergebnisse für eine Sensibilisierung sowohl in der Ausbildung von Referendaren/ Referendarinnen als auch der Weiterbildung von Lehrerinnen/Lehrern für Mechanismen von Interaktion zu nutzen und für den Unterricht zur Verfügung zu stellen (Kap. 5).
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit einem für den Unterricht in bestimmten Klassen durchaus bekannten Ereignis, nämlich dem Diktieren eines Textes. Dabei handelt es sich in der Regel um einen überschaubaren Ereigniszusammenhang: Ein Lehrer/eine Lehrerin liest einen Text langsam und stückweise vor, den die Schüler/innen aufschreiben. Wir werden diesen fraglichen Zusammenhang auf der Grundlage eines Videoausschnitts im Detail rekonstruieren, der Bestandteil eines Korpus von Aufzeichnungen in einer Waldorfschule ist. Es handelt sich bei dem Ausschnitt um den Epochenunterricht im Fach Chemie in einer achten Klasse. Wir werden zeigen, dass Diktieren im Kontext des Epochenunterrichts in der Waldorfschule aufgrund der Schultypenspezifik ein sehr komplexer und – anders als man dies zunächst vermuten würde – auch ein im engeren Sinne gemeinsam von der Lehrerin und den Schülern/Schülerinnen gestalteter und hervorgebrachter Ereigniszusammenhang ist. Den Schülerinnen/Schülern fällt beim Diktieren nämlich nicht nur die rezeptive Rolle zu, den von der Lehrerin vorgelesenen Text im Wortlaut aufzuschreiben. Sie tragen vielmehr auf sehr unterschiedliche Weise selbst aktiv zur Entwicklung und Ausgestaltung des Diktierens bei. In diesem interaktiven Zusammenspiel verändert sich die Grundstruktur „Lehrerin liest vor und Schüler/innen schreiben auf“ während des Diktates durch unterschiedliche Initiativen und Beiträge in vielfältiger Weise.
Der Mediendiskurs am Beispiel der politischen Talkshow "Hart aber fair" im deutschen Fernsehen
(2013)
The choice of an accentual or pronouncing variant of a borrowed proper name poses a serious problem for journalists, who have to decide upon the choice of a variant while on air. This problem is just as serious for codifiers, the compilers of pronouncing dictionaries used by radio and TV journalists.
Die Erforschung der historischen Entwicklung der politischen Metapher ist einer der sich sehr intensiv entwickelnden Stränge der Kognitiven Linguistik, die die Metapher als die wichtigste mentale Operation, als die Weise des Welterkennens, der Weltstrukturierung, -bewertung und -erklärung ansieht. Der Mensch äußert mittels Metaphern nicht nur seine Gedanken, sondern es geht viel mehr darum, dass er die Metaphern denkt und die Welt durch die Metaphern erschafft, in der er lebt. Zu Metaphern greifend ist der Mensch bestrebt, im Kommunikationsprozess das im Bewusstsein des Adressaten existierende sprachliche Weltbild zu modulieren. Der Diskursansatz in der Untersuchung der politischen Kommunikation bedeutet die Analyse jedes konkreten Textes mit Berücksichtigung der politischen Situation, in der der Text entsteht, und der Wechselbeziehung mit anderen Texten. Die Metapher wird erforscht unter Berücksichtigung der Zielsetzungen, der politischen Ansichten und personellen Eigenschaften des Autors, der spezifischen Wahrnehmung des Textes durch verschiedene Menschen, sowie der Rolle, die dieser Text im System der politischen Texte und darüber hinaus im politischen Leben des Landes spielen kann.