Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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In dem Beitrag werden jüngste Entwicklungen auf dem Gebiet der Sprachpolitik, der Bildungspolitik und der Integrationspolitik in Deutschland dargestellt, die ein neues Verhältnis zur Mehrsprachigkeit erkennen lassen und die Schaffung zweisprachiger Bildungseinrichtungen ermöglichen. Dieser Beitrag wurde auch in einer englischen Version mit dem Titel "The political framework for creation and development of bilingual Kindergartens in Berlin" veröffentlicht. Sie ist über den Dokumentenserver des IDS zugänglich. Die deutsche Version des Beitrags trägt den Titel "Politische Rahmenbedingungen für zweisprachige Kindertagesstätten in Berlin". Sie ist nicht veröffentlicht, aber ebenfalls über den Dokumentenserver des IDS erhältlich.
Eine mögliche „neue Mehrsprachigkeit“ speist sich aus Wandlungen, die erhöhte sprachliche Variation einfordern: diese Forderungen stellen sich an neue gesellschaftliche Gruppen und es geht um eine neue Art von Variabilität. Zwei gesellschaftliche Trends werden dafür verantwortlich gemacht. Zum einen spricht Globalisierung als Fahnenwort der neueren politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Diskussion - drohend oder versprechend - von etwas neuem Größeren, auf das wir uns einzustellen hätten. Zum anderen signalisiert uns das Konzept des Multikulturalismus, daß traditionelle kulturelle Zuordnungen, ja die Annahme kultureller Einschichtigkeit als des europäischen Normalfalls, ins Wanken geraten seien.
Versuchte Nähe : über die Sensibilität der Methoden und die Schwierigkeiten der Interpretation
(1985)
In spring 2002, we celebrated the inauguration of the first German-Russian-Jewish kindergarten in Berlin. Nowadays, there are seven bilingual German-Russian kindergartens with 4 60 places and 78 bilingual kindergartens with other combinations of languages [SENBWF]. Maybe it is not enough, taking into account the large proportion o f immigrants in the population of Berlin1. And yet, much progress has been achieved, endorsing the fact that German society has begun to change its attitude towards other languages on its territory. The initial request for German monolingualism first changed into societal tolerance of multilingualism and eventually to the recognition o f the value of multilingualism. This process is a very slow one, and it is not yet complete. In my article, I would like to look at the development in the last few years of the political framework that has made possible, on the one hand, the opening of bilingual kindergartens in Berlin, and on the other hand, to consider what has hampered this process until now. I would like to emphasise three most important political spheres: linguistic, educational and integrational.
Sprachpolitik war in der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 nie ein größeres Thema in Wahlkämpfen. Seit der Bundestagswahl 2017 hat sich dies jedoch geändert. Damals waren unter dem Eindruck des großen Migrationsandrangs im Jahr 2016 von einigen Parteien Positionen zu sprachlicher Integration in die Wahlprogramme aufgenommen worden. Unter Positionen sei hier der explizite sprachliche Ausdruck einer Haltung zu einem politischen Thema bzw. Themenbereich zu verstehen, der unter anderem im Rahmen von parteilichen Grundsatz- und Wahlprogrammen Orientierung hinsichtlich des (zukünftig zu erwartenden) politischen Handelns parteilicher Akteur/-innen bieten soll. Und auch die zunehmende Diversität der deutschen Gesellschaft führte schon bei der Wahl im Jahr 2017 zu einer Berücksichtigung von Themen der sprachlichen Bildung in der Programmatik der Parteien. Dieser Beitrag untersucht somit die Grundsatz- und Wahlprogramme der größten Parteien anhand der sprachpolitischen Ausdrucksweise.