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Über den Arbeiten zur Grammatik der deutschen Sprache ist Gisela Zifonun endgültig zu einer Grammatikexpertin von höchsten Graden geworden. Alles in allem fiele es leichter aufzuzählen, mit welchen Bereichen der Grammatik sich Gisela Zifonun nicht befasst hat. In den letzten Jahren hat sie mit dem Projekt "Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich" ihr Interesse auf die sprachvergleichende Grammatikschreibung ausgeweitet. Doch auch wenn ihr Augenmerk sicher stets vor allem der Grammatik galt, wird man ihr nicht gerecht, wenn man sie nur als Grammatikerin sieht. Für ihren akademischen Werdegang war die frühe Auseinandersetzung mit sprachphilosophischen und allgemein wissenschaftstheoretischen Fragen kaum weniger bedeutend als der Aufbau grammatischen Wissens. Schon ein Blick auf das Spektrum ihrer Publikationen zeigt die Vielfalt ihrer Interessen: Neben grammatischen Studien finden sich dort Arbeiten zur automatischen Sprachverarbeitung, zur Wortsemantik, zur Pragmatik, zur Sprachkultur und Sprachkritik.
Die fast unüberschaubare Vielfalt koordinationssyntaktischer Phänomene ist eines der schwierigsten Probleme für eine kohärente Grammatiktheorie. Die vorliegende Untersuchung sieht Koordination nicht als grammatisches Phänomen per se, sondern als eine Technik, die es Sprecher und Hörer erlaubt, eine syntaktische Struktur in effizienter Weise ein zweites Mal zu verwenden. Statt koordinationssyntaktischer Strukturen werden deshalb Ersetzungs- und Linearisierungsprozesse als grundlegend angenommen. Das Buch zeigt, wie diese Idee für die Entwicklung einer einheitlichen und allgemeinen Koordinationstheorie genutzt werden kann, die neben allen Spielarten der Koordination auch andere Erscheinungsformen regulärer Ellipse erklären kann.
Die Untersuchungen erfolgen auf der Grundlage einer formalisierten Version der Dependenzgrammatik, lassen sich aber auch auf andere Grammatiktheorie übertragen, die eine getrennte Darstellung von syntaktischer Struktur und Wortstellung erlauben.
Die Arbeit zu dem Lehnpräfix ex- beschreibt innovativ und exemplarisch das Phänomen "Lehn-Wortbildung". Ziel der Monographie ist es, auf der Grundlage einer umfangreichen Datenbasis die Strukturen der Lehn-Wortbildung im Deutschen detailliert zu erfassen. So wird eine wichtige Komponente besonders im bildungs- und wissenschaftssprachlichen Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache wissenschaftlich zur Kenntnis genommen und dargestellt.
Die in diesem Band zusammengestellten Beiträge behandeln die Zeitlichkeit, Prozessualität und Flüchtigkeit des Gesprächs auf unterschiedlichen Beschreibungsebenen. Von der Prosodie und Syntax (Couper- Kuhlen, Auer, Günthner) über die Gestik (Streeck) bis hin zur Ebene unterschiedlicher konversationeller Aufgaben im Sinne des Formulierens (Dausendschön-Gay/Gülich/Krafft), des Fokussierens (Hausendorf), des Turn-Taking (Mondada), des Erzählens/Erklärens (Quasthoff/Kern) und des Beendens (Selting) wird gezeigt, welche Perspektiven die Prozessualitätsannahme für die Beschreibung sprachlich-kommunikativer Phänomene eröffnet und welcher Art die Ergebnisse sind, die man auf dieser Grundlage erzielen kann. Zudem wird ebenenübergreifend ein besonders eng mit der Prozessualität des Gesprächs verbundenes Merkmal in seiner methodologischen Relevanz hervorgehoben: die Flüchtigkeit gesprochener Sprache (Bergmann).
VALBU ist ein einsprachiges Wörterbuch deutscher Verben. Es enthält eine umfassende semantische und syntaktische Beschreibung von 638 Verben mit ihrer spezifischen Umgebung, ferner Informationen zur Morphologie, Wortbildung, Passivfähigkeit, Phraseologie und Stilistik sowie zahlreiche Verwendungsbeispiele.
Die Stichwortauswahl lehnt sich an den Verbbestand in der Wortschatzliste des "Zertifikats Deutsch" (ZD) an. Mit VALBU wird also im Bereich der Verben der Vokabularausschnitt weitgehend abgedeckt, den man zur sprachlichen Bewältigung von Alltagssituationen benötigt.
Das Wörterbuch wendet sich vorrangig an Lehrkräfte und Lehrbuchautoren im Bereich Deutsch als Fremdsprache. In erster Linie ist dabei an die Lehrer und Lehrerinnen gedacht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Ihnen wird hier die Möglichkeit geboten, für Unterrichts- und Korrektursituationen die genauen Verwendungsbedingungen für den zentralen deutschen Verbbestand nachzuschlagen. Das Wörterbuch kann auch von fortgeschrittenen Deutschlernern mit fremder Muttersprache zu Rate gezogen werden.
Die Beiträge des interdisziplinär ausgerichteten Sammelbandes behandeln aus theoretischer und aus anwendungsbezogener Perspektive die neuartigen Gestaltungsmöglichkeiten, die Hypermedia in den Bereichen Lexikographie, Terminographie und Grammatikschreibung eröffnet. Textlinguistische, informationswissenschaftliche und mediendidaktische Fragestellungen werden am Beispiel konkreter Anwendungen diskutiert.
Mit dieser Auswahl von 21 Beiträgen Manfred W. Hellmanns zum sprachlichen Ost-West-Problem wird der interessierten Öffentlichkeit ein umfassender und fundierter Überblick über einen spannenden Aspekt der deutschen Nachkriegsentwicklung gegeben. Sowohl die sprachlichen Differenzen im geteilten Deutschland als auch der Sprachgebrauch während und nach der Wende bis in die jüngste Zeit sind Gegenstand dieser methodisch wie thematisch maßstabsetzenden Untersuchungen aus 35 Jahren.
Mit den Beiträgen dieses Bandes wird eine Brücke geschlagen zwischen analytischer Handlungstheorie und lexikalischer Semantik, den beiden Hauptarbeitsgebieten der Jubilarin. Methodologische Betrachtungen und eine interdisziplinäre Sicht auf Kommunikation ergänzen die Thematik. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf vier thematische Schwerpunkte: (1) Lexikalische Semantik, (2) Sprachliches Handeln, (3) Methodologie und Theorievergleich, (4) Interdisziplinäre Gesichtspunkte von Kommunikation.
Durch die Medienrevolution des Computerzeitalters hat auch die Lexikografie tiefgreifend verändert. Es stellen sich neue Fragen: Kann aus einer Datenbasis gleichzeitig ein gedrucktes und ein elektronisches Wörterbuch entwickelt werden? Welche innovativen Funktionalitäten können den Wörterbuchbenutzern im elektronischen Medium angeboten werden? Wie kann die Erarbeitung der Daten im lexikografischen Prozess bestmöglich unterstützt werden? Die Basis für die Möglichkeiten im Umgang mit den lexikografischen Daten bildet dabei die Datenmodellierung und -aufbereitung. Daher ist für die Erarbeitung eines Wörterbuchs eine Konzeption zur Modellierung und Aufbereitung der zugrunde liegenden Daten von entscheidender Bedeutung.
Die vorliegende Arbeit stellt nachdrücklich dar, wie eine wohlüberlegte, methodisch fundierte und vor allem anwendbare Datenmodellierung zu weitreichenden Verbesserungen der lexikografischen Praxis führt. Dazu wird ein Modell für den lexikografischen Prozess entwickelt, welches die Erarbeitung der Daten und die Recherchierbarkeit sowohl für Lexikografen als auch Wörterbuchbenutzer optimiert.