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Die Kausalkonjunktionen „da", „denn“ und „weil“: drei Konjunktionen - drei lexikalische Klassen
(1983)
Illokutive Handlungen
(1987)
Nachruf auf Hans Glinz
(2009)
Der deutsche Ausdruck wo ist in einer seiner subordinierenden Verwendungen ein Konnektor. In dieser Funktion wird er in Wörterbüchern als lexikalisch zweideutig beschrieben, und zwar als „kausaler“ und als „konzessiver“ Konnektor. Die Verbindung von Kausalität und Konzessivität in den Gebrauchsmöglichkeiten ein und desselben Lexems findet sich jedoch sonst - zumindest bei deutschen Konnektoren - nicht. Ins Französische wird der Konnektor sowohl in seiner „kausalen“ als auch in seiner „konzessiven“ Verwendung mittels eines kausalen Konnektors (puisque) übersetzt. Beide Phänomene sind erklärungsbedürftig. Die nachfolgende Studie versucht, Folgendes zu zeigen: a) Wo ist in den genannten zwei Funktionen ein Konnektor, der eine Begründungsbeziehung auf einer Ebene herstellt, die jenseits der Ebene der Sachverhalte liegt, die die durch wo verknüpften Sätze bezeichnen. b) Die kausale Interpretation und die konzessive Interpretation durch wo gebildeter Satzgefüge beruhen auf vom Konnektor unabhängigem (Welt-)Wissen über die Beziehungen, die zwischen den Sachverhalten bestehen, die die durch wo zueinander in Beziehung gesetzten Sätze bezeichnen. Daneben weist der Konnektor wo Gebrauchsbeschränkungen bezüglich der verknüpften Sätze auf.
Die vorliegende Studie hätte eine Vorarbeit für die Überarbeitung des verdienstvollen „Lexikons deutscher Konjunktionen“ von Joachim Buscha sein können, die der Jubilar anstrebte und mit mir zusammen plante. Da dieses Vorhaben jedoch nicht verwirklicht werden konnte, offeriere ich sie ihm zum 70. Geburtstag.
Dieser Beitrag zeigt, inwieweit im Projekt „Paronymwörterbuch“ korpuslinguistische und kognitiv-semantische Elemente bei der Entwicklung einer neuen Online-Ressource berücksichtigt wurden. Damit sollen lexikologische und lexikografische Aspekte miteinander erfolgreich verbunden und die Kluft zwischen linguistischer Theorie und redaktioneller Praxis etwas geschlossen werden. Konzeptuell ausgerichtete Angaben, die linguistische und enzyklopädische Informationen eng miteinander verknüpfen, werden in Korpusdaten ermittelt, interpretiert und z. T. abstrahiert. Sprachliches und außersprachliches Wissen lassen sich gemeinsam abspeichern. Dadurch ist es möglich, kontextuell abhängige sprachliche Informationen mit konzeptuellen Realisierungen und mit diskursiv-thematischen Besonderheiten zusammen nachzuschlagen. Darüber hinaus werden in diesem Beitrag anhand eines Beispiels wichtige dynamische Funktionalitäten des neuen Nachschlagewerkes „Paronyme – Dynamisch im Kontrast“ vorgestellt. So wird gezeigt, wie Artikelanordnungen variieren und verschiedene Perspektiven auf linguistische Phänomene eingenommen werden können. Um Informationen bedarfsgerecht und interessenspezifisch abrufen zu können, wurde eine multifunktionale Ressource geschaffen, die sehr flexibel auf verschiedene Nachschlagesituationen reagieren kann und den Bedürfnissen der Nutzer/innen gerechter wird.
Die traditionelle „mitteldeutsche” Dialektlandschaft zwischen dem niederdeutschen Norden und dem oberdeutschen Süden ist als in Auflösung begriffen zu deuten, wenn man den 'alltäglichen' Gebrauch der Dialekte als Beurteilungskriterium einbezieht. In den verschiedenen Landschaften dieses Raums entwickeln sich - von situativen, sozialen und auch individuellen Parametern gelenkt - neue sprachliche Verwendungsmuster im Alltag, die von einem breiten Vordringen der Standardsprache im nördlichen Westmitteldeutschen und im angrenzenden westlichen Thüringen über die Herausbildung und vorherrschende Verwendung neuer substandardsprachlicher Varietäten in weiten Teilen Thüringens, Sachsens und der Ballungsgebiete entlang des Rheins bis zu einem verwendungsgesteuerten Nebeneinander von alten Dialekten und neuen Varietäten im südlichen Bereich des Westmitteldeutschen reichen. Diese aus punktuellen und kleinräumigen Untersuchungen gewonnenen Einsichten lassen einen umfassenden „Atlas der deutschen Alltagssprache” und einen „Varietätenzensus” als dringende Forschungsdesiderate erscheinen.