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Aus den Argumentstrukturen von Verben lassen sich vielfach eigenständige Argumentstrukturmuster mit idiosynkratischen formalen oder inhaltlichen Eigenschaften abstrahieren. Der Artikel zeigt, dass sich Ähnlichkeiten zwischen solchen Mustern nicht, wie von Goldberg (1995) vorgeschlagen, über das Konzept polysemer Argumentstrukturkonstruktionen erfassen lassen, sondern adäquater über ein Netz von Familienähnlichkeiten modelliert werden können. Die einzelnen Argumentstrukturmuster zeigen dabei eine Vielzahl von idiosynkratischen lexikalischen Kookkurrenzen, die spezifisch für die je einzelnen Argumentstrukturmuster sind und in einer implikativen Beziehung zu diesen stehen. Überlegungen zur angemessenen sprachtheoretischen Modellierung der Daten zeigen dabei sowohl Schwächen valenzbasierter Theorien als auch Mängel konstruktionsbasierter Ansätze auf.
Belege in elexiko
(2005)
Eine der linguistischen Teildisziplinen, in der schon seit vielen Jahren korpusgestützt gearbeitet wird, ist die Lexikografie. Wörterbücher sind lange vor der Entstehung großer elektronischer Textsammlungen mit den entsprechenden Korpusrecherche- und -analysewerkzeugen auf der Basis von umfänglichen Belegsammlungen entstanden, die nach dem Verständnis vieler Lexikografen das Korpus (bzw. die Primärquelle) des Wörterbuches darstellen. Noch heute arbeiten verschiedene Großwörterbücher (z. B. das Oxford English Dictionary) am Ausbau ihrer Belegsammlungen und benutzen diese neben zum Teil eigens aufgebauten elektronischen Wörterbuchkorpora im engeren Sinn. Welche Chancen und Probleme sich bei korpusgestützter Arbeit an Wörterbücher ergeben, wird in diesem Beitrag an deutschsprachigen Online-Wörterbüchern aufgezeigt, wobei zunächst einige Definitionen erarbeitet werden müssen. Ein kurzer Ausblick auf die Auswirkungen korpusgestützter Arbeit an Online-Nachschlagewerken auf den lexikografischen Prozess schließt diesen Beitrag ab.
Das elexiko-Portal: Ein neuer Zugang zu lexikografischen Arbeiten am Institut für Deutsche Sprache
(2007)
Das elexiko-Portal soll verschiedene lexikografische Projekte des IDS in einem Verbund zusammenführen und - soweit das die Inhalte zulassen - gemeinsame Recherchemöglichkeiten über verschiedene lexikografische Produkte hinweg bieten. In diesem Aufsatz geht es v. a. darum zu zeigen, wie die XML-basierte Modellierung für das Portal aufgebaut ist, um zum einen die Basis für diese flexiblen Zugriffsstrukturen zu legen und zum anderen der Verschiedenheit der beteiligten Projekte Rechnung zu tragen. Gleichzeitig werden Perspektiven für eine flexiblere Darstellung der Daten und für die zukünftige Weiterentwicklung von Recherchemöglichkeiten aufgezeigt.
In diesem Beitrag wird an einigen Beispielen aus der nominalen Morphologie bzw. der Morphosyntax der deutschen Substantivgruppe gezeigt, wie sich in den Veränderungen in diesem Bereich, die sich über das 20. Jahrhundert hin beobachten lassen, Fragen eines langfristigen Systemwandels mit Regularitäten des Sprachgebrauchs überlagern. Im Mittelpunkt soll die Frage der Markierung der Kasus – insbesondere in den allgemein als „kritisch“ angesehenen Fällen von Genitiv und Dativ – stehen. Wenn man die Daten dazu betrachtet, sieht man, dass in den meisten Fällen schon zum Anfang des 20. Jahrhunderts eine weitgehende Anpassung an die Regularitäten der Monoflexion erfolgt war, auch, dass dieser Prozess über das Jahrhundert hin fortschreitet. Bemerkenswert ist, dass insgesamt die als „alt“ angesehenen Fälle in den untersuchten Korpora geschriebener Sprache (sehr) selten auftauchen, dass aber in zunehmendem Ausmaß die daraus folgende Markiertheit in der einen oder anderen Weise funktional genutzt wird. Einen Fall eigener Art stellt in diesem Zusammenhang der Genitiv dar, der sich bei den starken Maskulina und Neutra bekanntlich dem Trend zur „Einmalmarkierung“ der Kasus an den flektierten, das Substantiv begleitenden Elementen widersetzt. Das führt zu der bekannten Orientierung dieser Formen auf die Nicht-Objekt-Verwendungen und auch zu einem auffälligen Maß an Variation in der Nutzung der entsprechenden Flexionsformen.
Dieser Beitrag geht auf die 2010 erschienene Dissertation „Migration, Sprache und Rassismus“ des Verfassers zurück. Dort untersucht er mit ethnografischen und gesprächsanalytischen bzw. -rhetorischen Methoden den kommunikativen Stil von zwei mehrheitlich türkischstämmigen, akademischen Gruppen der zweiten Migrantengeneration in Deutschland. Im Fokus der Studie steht das Milieu der „emanzipatorischen Migranten“, die ethnische Zuschreibungen wie „Türken“, „Kurden“, Italiener“ etc. ablehnen und sich als (kultur-)politische Initiativen gegen Diskriminierung und für gleiche Bürgerrechte einsetzen. Als Fallstudie für diese soziale Welt analysiert der Autor die Mannheimer Gruppe der „Unmündigen“. Sein Erkenntnisinteresse richtet sich auf die Fragen, welche rhetorischen Verfahren die Beteiligten im Umgang mit Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen entwickelt haben und wie sie in ihrer gruppeninternen Kommunikation auf das Türkische und das Deutsche in ihrem Sprachrepertoire zurückgreifen. Im vorliegenden Artikel wird auf den letztgenannten Aspekt eingegangen und untersucht, welche Formen und Funktionen die deutsch-türkische Variationspraxis der „emanzipatorischen Migranten“ aufweist.
Deutscher Wortschatz im Internet: Das Informationssystem elexiko und sein Modulprojekt Neologismen
(2007)
In this paper, the authors use the 2012 log files of two German online dictionaries (Digital Dictionary of the German Language and the German Version of Wiktionary) and the 100,000 most frequent words in the Mannheim German Reference Corpus from 2009 to answer the question of whether dictionary users really do look up frequent words, first asked by de Schryver et al. (2006). By using an approach to the comparison of log files and corpus data which is completely different from that of the aforementioned authors, we provide empirical evidence that indicates - contrary to the results of de Schryver et al. and Verlinde/Binon (2010) - that the corpus frequency of a word can indeed be an important factor in determining what online dictionary users look up. Finally, we incorporate word class Information readily available in Wiktionary into our analysis to improve our results considerably.
In dem Beitrag werden Argumentstrukturmuster mit inneren Objekten genauer untersucht. Als innere Objekte werden Akkusativobjekte bezeichnet, die gelegentlich von normalerweise intransitiven Verben zu sich genommen werden und deren Objekts-Nomen mit dem Verb etymologisch, morphologisch und/oder semantisch verwandt ist. Das heißt, es handelt sich um Sätze wie Maria lachte ihr fröhliches Lachen, Alles geht seinen geordneten Gang oder Er kämpft einen aussichtslosen Kampf. Wie man an diesen wenigen Beispielsätzen bereits sehen kann, wird mit dem inneren Objekt etwas explizit zum Ausdruck gebracht, was bereits in der Verbbedeutung implizit enthalten bzw. angelegt ist, denn lachen bedeutet ja ‘Freude zum Ausdruck bringen, indem man ein Lachen von sich gibt’ und kämpfen heißt ‘einen Kampf führen, Kampfhandlungen vollziehen, sich mit jmdm. oder etw. auseinandersetzen’.
Die Wortbildungsangaben im Online-Wörterbuch und wie Nutzer sie beurteilen – eine Umfrage zu elexiko
(2013)
Der vorliegende Beitrag betrachtet das Thema der Wortbildung im Online-Wörterbuch aus der Perspektive der Wörterbuchbenutzer. Zunächst werden an einzelnen Beispielen die unterschiedlichen Angabebereiche im Internetwörterbuch und die verschiedenen Arten der Wortbildungsangaben aufgezeigt, auf die ein Wörterbuchbenutzer beim Nachschlagen stoßen kann (Kap. 2). Daran anschließend werden mit elexiko und BZVelexiko kurz die beiden Projekte vorgestellt, die an den Mannheimer Nutzerumfragen beteiligt waren. Schließlich werden die Ergebnisse zweier Online-Befragungen präsentiert, die Anfang 2011 am Institut für Deutsche Sprache durchgeführt wurden und an denen insgesamt über 1 100 Personen teilnahmen. In diesem Kontext stehen dabei allein die Teilergebnisse zum Thema Wortbildung im Mittelpunkt (Kap. 3). Ein Ausblick auf die weitere geplante Forschung rundet den Beitrag ab (Kap. 4).
Ein vergleichender Blick auf die Buchstabenverteilung im Anlaut und im Auslaut von Rufnamen, Familiennamen und Appellativa zeigt, dass die Rufnamen hinsichtlich ihrer Anlaut- und Auslautstruktur besonders distinkt sind. Familiennamen hingegen zeigen sowohl Charakteristika der alphabetischen Verteilung von Appellativen wie von Rufnamen, sind also weniger distinkt, durch die Mischung dieser Charakteristika aber auch als Gruppe gekennzeichnet.
Einleitung
(2011)
Einleitung
(2013)