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Die Normen des »Hochdeutschen« sind entstanden als Festlegungen für eine geschriebene öffentliche Sprachform. In den letzten Jahrzehnten richten sich die Sprecherinnen und Sprecher auch im Mündlichen an dieser Norm aus. Gleichzeitig gibt es dadurch mehr Situationen, in denen standardnahes Sprechen als normal gilt. Damit das angemessen bewältigt werden kann, muss diese Sprachform typische Merkmale des Sprechens aufweisen, Merkmale, die traditionell zum Beispiel eher in regionaler Form vorlagen. Um den beiden Bedingungen - Standardnähe und gesprochene Natürlichkeit - gerecht zu werden, entwickelt sich ein Gebrauchsstandard, der durch eine Bandbreite von (auch regionalen) Optionen gekennzeichnet ist. Um diesen Gebrauchsstandard, seine Randbedingungen, seine Ausgestaltung, aber auch seinen theoretischen Status geht es in dem vorliegenden Beitrag.
Einleitung
(2017)
Das Handbuch Europäische Sprachkritik Online (HESO) liefert eine vergleichende Perspektive auf Sprachkritik in europäischen Sprachkulturen. Das Handbuch ist eine periodische und mehrsprachige Online-Publikation. Zu ausgewählten Konzepten der Sprachkritik werden sukzessiv enzyklopädische Artikel veröffentlicht, die ein sprachkritisches Schlüsselkonzept betreffen und die für die europäische Perspektive von kultureller Bedeutung sind. Das Ziel ist demnach, eine Konzeptgeschichte der europäischen Sprachkritik zu präsentieren. Zum einen liefert das Handbuch einen spezifischen Blick auf die jeweiligen Sprachkulturen. Zum anderen werden diese vergleichend in den Blick genommen.
Einleitung
(2018)
Wenn die Frage heißt, „Warum Frühling?“, ist „Weil nicht Winter!“ in mancherlei Hinsicht eine plausible Antwort – auch von der sprachlichen Form her. Und sie ist besser als „Weil nicht Sommer!“, obwohl der Satz natürlich genauso wahr wäre. Den Herbst wollen wir aufgrund seiner nicht unmittelbaren Nachbarschaft zunächst einmal beiseitelassen. So sieht das auch die Bedeutungsbeschreibung, die in elexiko für das Stichwort Frühling ‚geliefert‘ wird:
(1) Mit Frühling wird eine der vier Jahreszeiten bezeichnet, und zwar die recht milde, die zwischen Winter und Sommer liegt. Der Frühling ist (in den gemäßigten Zonen der Erde) die Jahreszeit, in der die Natur wieder erwacht.<www.owid.de/artikel/9393/Jahreszeit?module=elex_b>
Nachruf auf Siegfried Grosse
(2016)