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Vorgestellt werden kontrastive Analysen zur Besetzung und Häufigkeitsverteilung von Vorfeldern im Deutschen und ihren französischen, italienischen, norwegischen, polnischen und ungarischen Äquivalenten in morphosyntaktisch annotierten Wikipedia-Korpora. Im Rahmen der Untersuchung wurden mit korpusanalytischen Methoden quantitative Zusammenhänge bei den sprachspezifischen Ausprägungen von Vorfeldern nachgewiesen, die im Einklang mit typischen Struktureigenschaften der untersuchten Kontrastsprachen stehen. Die Ergebnisse legen aber nahe, dass die untersuchten Vorfeldstrukturen ‒ trotz der beträchtlichen Größe und thematischen Vielfalt der Wikipedia-Korpora ‒ nicht hinreichend repräsentativ sind, um uneingeschränkt Rückschlüsse auf allgemeine Struktureigenschaften der sechs Kontrastsprachen zu ziehen. Hierfür verantwortlich ist insbesondere die ausgeprägte Textsortenspezifizität der Mediengattung (Online-)Enzyklopädie, was mithilfe weiterer Vergleichskorpora aufgezeigt werden konnte.
In diesem Beitrag liegt der Fokus auf der Vorfeldbesetzung des deutschen Satzes, insofern das Vorfeld einerseits aus einem Satzglied oder mehreren Satzgliedern und einem infiniten Teil des Verbalkomplexes oder andererseits nur aus dem infiniten Teil des Verbalkomplexes besteht. Bei diesen Formen der Vorfeldbesetzung werden Varianten und deren informationsstrukturelle Besonderheiten betrachtet. Des Weiteren soll der Frage nachgegangen werden, ob – entgegen einer haufig vorgebrachten Regel, dass das Vorfeld des deutschen Satzes nur einfach besetzt werden kann – eindeutige und auch akzeptable Belege in den Wikipedia-Korpora auffindbar sind, die darauf hinweisen, dass im Deutschen durchaus eine Vorfeldbesetzung mit mehr als einem Satzglied auftreten kann.
In vielen Theorien zur Sprachproduktion spielt die Einheit Wort eine zentrale Rolle: Bei der Planung einer Äußerung werden vorsprachliche Konzepte angenommen, die jedes für sich einer lexikalischen Komponente für eine geeignete Wortwahl übergeben werden. Eine syntaktische Komponente sorgt für eine angemessene Formulierung. Kollokationen als Wortverbindungen bringen den zusätzlichen Einfluss mit ein, dass Wörter vielfach gemeinsam in präferierten Kombinationen gewählt werden. Dieser fällt aber nur dann auf, wenn das Ergebnis nicht das sonst Erwartbare ist – das allerdings von verschiedenen Faktoren (z. B. der situativen Angemessenheit) abhängig ist. Ein Kollokationsbegriff, der auf Abweichungen aufbaut, trägt nur im Vergleich zu einem nicht pauschal definierbaren Standard. Wenn sich Kollokationen aber im Kern auf Gebrauchspräferenzen zurückführen lassen, sind sie empirisch zugänglich. Kollokationen zeigen sich ermergent im Sprachgebrauch und lassen sich in Korpora aufspüren. Eine Einordnung bezüglich Auffälligkeiten (etwa zur Übersetzungsäquivalenz oder zur Idiomatik) ist jeweils eine perspektiven-bezogene Interpretation des allgemeinen Konzepts.
Die Fragestellung der Jahrestagung „Das Deutsch der Migranten“ wird am Beispiel des gesprochenen Deutsch der russischsprachigen Zuwanderer der ersten Generation (Einwanderungsgeneration) untersucht. Hervorgehoben werden auffällige Aspekte einer Langzeitstudie zum gruppenexternen und gruppeninternen Sprachgebrauch dieser Sprechergruppe im bundesdeutschen Kontext. Durch die besondere Migrationskonstellation stellen sich Sprachwandelprozesse ein, die als typisch für die Einwanderungsgeneration dieser Migrantengruppe zu betrachten sind. Die Ergebnisse beziehen sich auf die im Institut für Deutsche Sprache seit den frühen 1990er Jahren und im letzten Jahr erneut durchgeführten Sprachaufnahmen zum Sprachgebrauch der russlanddeutschen Minderheit aus der ehemaligen Sowjetunion.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob es im Deutschen regionale Gebrauchsstandards gibt und wie diese wissenschaftlich zu erforschen und zu beschreiben sind. Im ersten Abschnitt wird kurz der Forschungsstand erläutert und die These vertreten, dass man im Deutschen sprechsprachliche, gewissermaßen schriftferne Sprachgebrauchsstandards annehmen muss und dass man diese zielgerichtet untersuchen und beschreiben sollte. Im zweiten Abschnitt werden einige Beispiele für Merkmale der sprechsprachlichen Standards exemplarisch vorgestellt, um deutlich zu machen, welche Beschreibungsaufgaben sich ergeben. Danach wird die Frage erörtert, wie viele bzw. welche Gebrauchsstandards für das Deutsche in Deutschland unterschieden werden können/müssen dies auch aufgrund von Anregungen vonseiten der Sprachdidaktik im Bereich Deutsch als Fremdsprache (Abschnitt 3). Im vierten Abschnitt handelt es sich um die Forschungs- und Beschreibungsaufgaben, wie sie in Bezug auf diese Frage im Institut für Deutsche Sprache gesehen werden und wie sich am IDS laufende Vorhaben in den Forschungskontext einfügen.
Objekt
(2013)
Doppelobjektkonstruktion
(2014)
Genitivobjekt
(2014)
Grammatische Strukturen verbinden Systeme des Denkens und Systeme des Sprechens und Zeigens, deren jeweilige Bedingungen kaum zueinander zu passen scheinen. Der Reparaturansatz betrachtet den regulären Umgang mit Übersetzungsproblemen innerhalb des grammatischen Systems und an seinen Schnittstellen als konstitutiv für Expressivität und Ökonomie der Sprache. Reparaturen sind produktive Wiedergutmachungs- und Anpassungsmechanismen, die linguistische Phänomene als Reflex der Kompensation für derivationelle oder interpretative Schäden erklären.
Der Semantik-Band des Handbuchs der deutschen Konnektoren beschreibt erstmals umfassend die Bedeutung der deutschen Konnektoren und etabliert eine theoretisch begründete semantische Klassifikation dieser Satzverknüpfer, die auf der syntaktischen Klassifikation des ersten Bandes des Handbuchs von Pasch et al. (2003) aufbaut. Der Semantik-Band richtet sich in erster Linie an ein linguistisches Fachpublikum. Durch die Darstellung der spezifischen Gebrauchsbedingungen satzverknüpfender Einheiten ist es darüber hinaus für Bereiche relevant, in denen das Verfassen und Verstehen von Texten Thema ist, wie Deutsch als Fremdsprache, Deutschdidaktik, Computerlinguistik, Übersetzungswissenschaft und angewandte Sprachforschung.
Der Semantik-Band des Handbuchs der deutschen Konnektoren beschreibt erstmals umfassend die Bedeutung der deutschen Konnektoren und etabliert eine theoretisch begründete semantische Klassifikation dieser Satzverknüpfer, die auf der syntaktischen Klassifikation des ersten Bandes des Handbuchs von Pasch et al. (2003) aufbaut. Der Semantik-Band richtet sich in erster Linie an ein linguistisches Fachpublikum. Durch die Darstellung der spezifischen Gebrauchsbedingungen satzverknüpfender Einheiten ist es darüber hinaus für Bereiche relevant, in denen das Verfassen und Verstehen von Texten Thema ist, wie Deutsch als Fremdsprache, Deutschdidaktik, Computerlinguistik, Übersetzungswissenschaft und angewandte Sprachforschung.
Mit traditionellen Methoden der Narratologie ist es nur möglich, eine begrenzte Menge von (meist kanonischen) Texten zu untersuchen. Computer hingegen können große Textmengen bewältigen und über die breitere empirische Basis einen neuen Blick auf das literarischen Schaffen eröffnen. Dazu ist es jedoch notwendig, narratologische Konzepte auch automatisch erfassbar zu machen. Die vorliegende Studie untersucht, wie ein etabliertes Phänomen des Erzählens – die Wiedergabe von Rede, Gedanken und Geschriebenem in narrativen Texten – mit Hilfe automatischer Methoden identifiziert werden kann. Auf der Basis narratologischer Forschungsliteratur wird zunächst ein Annotationsystem für Redewiedergabeformen entwickelt und auf ein Beispielkorpus von deutschsprachigen Erzähltexten angewendet. Anschließend werden Methoden zur automatischen Erkennung und deren Ergebnisse vorgestellt. Prototypen der beschriebenen Redewiedergabeerkenner sind online frei verfügbar. Die Studie liefert konkrete Ansätze für die automatische Erkennung von Redewiedergabe und demonstriert zugleich Strategien für die Nutzung von Methoden der Digital Humanities in der Narratologie.
Sprache in der Medizin
(2015)
Medizinisches Wissen und Handeln ist ohne Sprache nicht denkbar: weder in der Arzt-Patienten-Kommunikation noch in fachinternen und fachexternen Medizintexten oder in den Medien. Dieser Beitrag liefert einen nähernden Überblick über verschiedene Formen medizinischer Kommunikation. Im Zentrum stehen dabei (1) der Konnex von Sprache und Wissen in der Medizin, (2) Arzt-Patient-Gespräche als Primärkommunikation und (3) der Zusammenhang zwischen Medialisierung und Medikalisierung.
Dieser Beitrag geht auf die 2010 erschienene Dissertation „Migration, Sprache und Rassismus“ des Verfassers zurück. Dort untersucht er mit ethnografischen und gesprächsanalytischen bzw. -rhetorischen Methoden den kommunikativen Stil von zwei mehrheitlich türkischstämmigen, akademischen Gruppen der zweiten Migrantengeneration in Deutschland. Im Fokus der Studie steht das Milieu der „emanzipatorischen Migranten“, die ethnische Zuschreibungen wie „Türken“, „Kurden“, Italiener“ etc. ablehnen und sich als (kultur-)politische Initiativen gegen Diskriminierung und für gleiche Bürgerrechte einsetzen. Als Fallstudie für diese soziale Welt analysiert der Autor die Mannheimer Gruppe der „Unmündigen“. Sein Erkenntnisinteresse richtet sich auf die Fragen, welche rhetorischen Verfahren die Beteiligten im Umgang mit Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen entwickelt haben und wie sie in ihrer gruppeninternen Kommunikation auf das Türkische und das Deutsche in ihrem Sprachrepertoire zurückgreifen. Im vorliegenden Artikel wird auf den letztgenannten Aspekt eingegangen und untersucht, welche Formen und Funktionen die deutsch-türkische Variationspraxis der „emanzipatorischen Migranten“ aufweist.
Der Aufsatz befasst sich mit den Besonderheiten der Struktur, der Funktion, der Selektion und des Gebrauchs von Subjektsätzen im Deutschen und Rumänischen. Am Beispiel der Argumentrealisierung bei Psych-Verben wird erkundet, inwiefern sprachübergreifende semantische Bedingungen diese Besonderheiten erklären und in welchem Maße sie von einzelsprachlichen und lexikalischen Besonderheiten gesteuert sind. Im Fokus der Studie stehen dabei (i) die Einordnung des Deutschen und des Rumänischen hinsichtlich der zu beobachtenden typologischen Varianz bei Subjektsätzen, (ii) die Besonderheiten der Aufteilung von Argumenten von Psych-Verben auf zwei Satzglieder durch Argumentdoppelung und Argumentspaltung und (iii) die Ermittlung verbidiosynkratischer, sprachspezifischer und sprachübergreifender Präferenzen bei der Realisierung der Argumente von Psych-Verben über eine quantitative Korpusstudie.
Kultur ist nicht nur zu einem Schlüsselbegriff der Geisteswissenschaften geworden, sondern wird auch entterminologisiert als Alltagsbegriff benutzt. In diesem Beitrag wird untersucht, wie der Ausdruck Kultur (einschließlich Derivationen und Komposita) in der mündlichen Interaktion verwendet wird. Auf Basis von 82 Instanzen im Korpus FOLK des IDS Mannheim wurde festgestellt, dass der Ausdruck von SprecherInnen in zumeist semiformellen bis formellen Interaktionstypen benutzt wird. Es findet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher, teils ineinander übergehender Bedeutungen, welches dem der wissenschaftlichen Literatur der Kulturtheorie ähnlich ist. Dabei lassen sich jeweils relevante Kernbedeutungen identifizieren, mit denen mehr oder weniger vage assoziierte Bedeutungen verbunden sind. Kultur zeigt sich als kontroverser Begriff: Die Referenz von Kultur, die Wertung und seine Relevanz als Erklärungsressource sind häufig umstritten.
Speakers’ dialogical orientation to the particular others they talk to is implemented by practices of recipient-design. One such practice is the use of negation as a means to constrain interpretations of speaker’s actions by the partner. The paper situates this use of negation within the larger context of other recipient-designed uses of negation which negate assumptions the speaker makes about what the addressee holds to be true (second-order assumptions) or what the addressee assumes the speaker holds to be true (third- order assumptions). The focus of the study is on the ways in which speakers use negation to disclaim interpretations of their turns which partners have displayed or may possibly arrive at. Special emphasis is given to the positionally sensitive uses of negation, which may occur before, after or inserted between the nucleus actions whose interpretation is constrained by the negation. Interactional motivations and rhetorical potentials of the practice are pointed out, partly depending on the position of the negation vis-à-vis the nucleus action. The analysis shows that the concept of ‘recipient design’ is in need of distinctions which have not been in focus in prior research.
Deontische Infinitivkonstruktionen : Syntax, Semantik, Pragmatik und interaktionale Verwendung
(2006)
Pragmatik revisited
(2015)
Die Pragmatik hat sich im Lauf der letzten 40 Jahre fest als linguistische Teildisziplin etabliert. Schon relativ früh hat sich ein Kanon von Fragestellungen und Konzepten herausgebildet, der den Gegenstandsbereich der Pragmatik z.B. in Lehrbüchern und Enzyklopädien ausmacht. Die kanonischen Gegenstände (v.a. Sprechakte, Implikaturen, Präsuppositionen und Deixis) sind über die Zeit erstaunlich stabil geblieben. Der Beitrag regt an, dieses Gegenstandsverständnis von ,Pragmatik‘ angesichts der Entwicklungen der Forschung in den letzten Dekaden zu überdenken. Folgende Fragen sind dabei leitend:
- Welche Konzepte und Eigenschaften des Gegenstandsbereichs haben sich in der empirischen Erforschung des sprachlichen Handelns im Kontext als grundlegend erwiesen, ohne bisher entsprechend als Grundkategorien des „Kanons“ der Pragmatik begriffen worden zu sein?
- Welche Konsequenzen haben die empirischen Forschungen der letzten Zeit für die Relevanz und das Verständnis der klassischen pragmatischen Themen und Konzepte?
Es wird dafür plädiert, vier Bestimmungsstücke des sprachlichen Handelns ins Zentrum der Auffassung von ,Pragmatik‘ zu stellen: Zeitlichkeit, Leiblichkeit, Sozialität und Epistemizität.
Der Beitrag widmet sich der Frage, nach welchen Einheiten das Sprechen in der Interaktion auf der ‚mittleren Ebene‘ strukturiert ist. Die Diskussion geht aus von für die gesprochene Sprache typischen bzw. spezifischen Phänomenen, die Kriterien normgrammatisch vollständiger Sätze zuwider laufen, wie z. B. Ellipsen, Expansionen und Diskursmarkern. Anschließend werden die in der Literatur der vergangenen etwa 40 Jahre theoretisch entwickelten und empirisch untersuchten Einheitenkonzepte diskutiert und im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit zur Beschreibung und Erklärung nicht-normgrammatischer Phänomene evaluiert.
Ende des 18. Jahrhunderts ist eine Form der deutschen Sprache ausgebildet und verbreitet, die für die verschiedenartigen Anforderungen einer bürgerlich geprägten öffentlichen Diskurswelt brauchbar ist. Sie lässt sich in einem historischen Konzept „Standardsprache“ deuten. In diesem Konzept werden verschiedene Ausgleichs- und Differenzierungsbemühungen – und -richtungen – des 17. Jahrhunderts aufgehoben, die entwickelten Möglichkeiten neu funktionalisiert. Von dieser Basis aus gesehen ist in der Gegenwart die kommunikative Praxis mit Anspruch auf öffentliche Geltung stark von Variation geprägt. Durch die dabei auftretenden Muster wird allmählich ein Modell kontextbezogener Variabilität etabliert, bei dem so etwas wie „Standard“ in einer Bandbreite von Konstellationen der Interaktion, sprachlichen Modellen und Ausdrucksweisen besteht. Um dieses normative Gefüge modellieren zu können, muss man, wie beispielhaft angedeutet wird, zunächst die Tatbestande und Bedingungen der Varianten genau untersuchen.
Aus der etwas apophtegmatischen Formulierung des Titels lässt sich die Behauptung ableiten, eine Grammatik der politischen Sprache gebe es nicht. Das kann nun dreierlei heißen: Zum ersten könnte gemeint sein, es gebe keine politische Sprache - womit sich die Frage nach ihrer Grammatik a fortiori erübrigt. Weniger voraussetzungsreich und daher unmittelbar plausibler erscheint ein Verständnis, nach der es zwar eine politische Sprache gebe, diese aber keine eigene Grammatik habe. Vielleicht ist auch die dritte Lesart nur eine spezifischere Interpretation dieser zweiten Lesart: Es sei gar nicht so wichtig, was der Terminus „politische Sprache“ genau bedeute und was ihm in einer wahrscheinlichen Wirklichkeit entspreche. Auf jeden Fall sei sprachliches Interagieren im politischen Raum ein Spezialfall öffentlichen Agierens (unter spezifischen gesellschaftlichen/politischen Konstellationen) insgesamt und zeige daher entsprechende grammatische Präferenzen. Wir wollen in diesem Beitrag Argumente für diese letzte Position versammeln.
Die deutsche Standardsprache hat sich durchgesetzt. Sie ist weithin zur Sprache eines öffentlichen und gehobenen Alltags geworden. Dadurch erweitern sich die Anforderungen, die an eine so verwendete Sprachform gestellt werden. Im Gefolge dessen wird eine Art von Variation sichtbar, die dazu zwingt, über die normative Geltung der Konventionen, denen dabei gefolgt wird, nachzudenken und möglichst Übereinkunft herzustellen. In dieser Phase der Verbreiterung der Basis für standardsprachliches Interagieren stehen dabei nicht nur grammatische und ähnliche sprachliche Regelmäßigkeiten zur gesellschaftlichen Diskussion, sondern nicht zuletzt Textkonventionen, die unser situativ und textsortenspezifisch angemessenes Agieren leiten. Von deren Wandel ist im zweiten Teil des Beitrags exemplarisch die Rede.
Starting from early approaches within Generative Grammar in the late 1960s, the article describes and discusses the development of different theoretical frameworks of lexical decomposition of verbs. It presents the major subsequent conceptions of lexical decompositions, namely, Dowty’s approach to lexical decomposition within Montague Semantics, Jackendoff’s Conceptual Semantics, the LCS decompositions emerging from the MIT Lexicon Project, Pustejovsky’s Event Structure Theory, Wierzbicka’s Natural Semantic Metalanguage, Wunderlich’s Lexical Decompositional Grammar, Hale and Kayser’s Lexical Relational Structures, and Distributed Morphology. For each of these approaches, (i) it sketches their origins and motivation, (ii) it describes the general structure of decompositions and their location within the theory, (iii) it explores their explanative value for major phenomena of verb semantics and syntax, (iv) and it briefl y evaluates the impact of the theory. Referring to discussions in article 7 (Engelberg) Lexical decomposition, a number of theoretical topics are taken up throughout the paper concerning the interpretation of decompositions, the basic inventory of decompositional predicates, the location of decompositions on the different levels of linguistic representation (syntactic, semantic, conceptual), and the role they play for the interfaces between these levels.
Theories of lexical decomposition assume that lexical meanings are complex. This complexity is expressed in structured meaning representations that usually consist of predicates, arguments, operators, and other elements of propositional and predicate logic. Lexical decomposition has been used to explain phenomena such as argument linking, selectional restrictions, lexical-semantic relations, scope ambiguites, and the inference behavior of lexical items. The article sketches the early theoretical development from nounoriented semantic feature theories to verb-oriented complex decompositions. It also deals with a number of theoretical issues, including the controversy between decompositional and atomistic approaches to meaning, the search for semantic primitives, the function of decompositions as defi nitions, problems concerning the interpretability of decompositions, and the debate about the cognitive status of decompositions.
Das Lexikon menschlicher Sprachen basiert auf quantitativen Verteilungen, die sich am Zipfschen Gesetz orientieren: Wenige Lexeme werden extrem häufig verwendet und sehr, sehr viele Lexeme sind extrem selten. Auch funktional zusammenhängende Teilwortschätze wie Wörter einer bestimmten Wortart, Verben, die in einem bestimmten Argumentstrukturmuster auftreten, oder Komposita zu einem bestimmten Grundwort zeigen ähnliche Frequenzverteilungen, weisen aber auch jeweils typische Abweichungen von einer Zipfschen Verteilung auf. Zipfnahe Verteilungen sind charakteristisch für dynamische, selbstorganisierende Systeme, und Veränderungen im Wortschatz oder in Teilwortschätzen sind insofern auf der Basis solcher Verteilungen zu interpretieren. Der Artikel plädiert dafür, lexikologischen Sprachdokumentationen ein dynamisches Lexikonkonzept zugrunde zu legen, in dem die Verteilungscharakteristika als Grundlage der Wortschatzstruktur eine zentrale Rolle spielen.
Internetwörterbücher können viele Informationstypen auf neuartige Weise vereinigen und nutzeradaptiv präsentieren. Sie bilden in vernetzter Form als „Megawörterbücher“ große Wörterbuchportale und verschmelzen mit Korpora, multimedialen Erweiterungen und automatischen Sprachanalysetools zu Wortschatzinformationssystemen neuer Art. Es ist daher schwierig geworden, zwischen einen Wörterbuch einem Korpus, einem Atlas und einer Frequenzliste zu unterscheiden. Die Autoren versuchen, ein wenig Licht in das Dunkel der verschiedenen Typen von Wörterbüchern, Wörterbuchportalen und Wortschatzinformationssystemen zu bringen, und dabei auch zeigen, dass sich die Unordnung, die eine „Schlöraffe“ in die Klassifikation des Tierreichs bringt, am Ende durchaus auszahlen kann.
Nach einer Definition der Begriffe ‚multimodale Verständigung‘ und ‚gesprochene Sprache‘ werden im vorliegenden Beitrag Prozessualität, Interaktivität und Multimodalität als zentrale Besonderheiten multimodaler Verständigung beschrieben und in ihren möglichen Auswirkungen auf die Syntax gesprochener Sprache charakterisiert. Als aktuelle Konzepte zur syntaktischen Beschreibung gesprochener Sprache stelle ich dann die on line-Syntax, die Konstruktionsgrammatik und die multimodale
Grammatik vor. Als Probleme der syntaktischen Beschreibung gesprochener Sprache diskutiere ich die Beschreibungskategorien sowie die Varianz gesprochener Sprache, die eine eindeutige kategoriale Erfassung erschwert. Als Gegenstand syntaktischer Beschreibung werden die funktionalen Einheiten und der Gesprächsbeitrag eingeführt (Abschnitt 2). Sodann stelle ich Ausschließlichkeit, quantitative Differenz und funktionale Differenz als zu unterscheidende Formen von Besonderheiten vor. Es schließen sich Darstellungen zur Syntax im Formulierungsprozess, zu spezifischen syntaktischen Strukturen und Konstruktionen und zur Syntax ‚elliptischer‘ Gesprächsbeiträge an (Abschnitt 3). Zum Abschluss werden zusammenfassend allgemeine Tendenzen der Syntax gesprochener Sprache benannt (Abschnitt 4).
Kommunikationstraining
(2009)
Section 1 discusses the pedagogical influence on and development of the communicative abilities of native speakers within the theory and practice of contemporary rhetoric. Section 2 provides a short overview of the diversity of communication training courses as a special form of applied rhetoric. Ten criteria are described by which communication training programs can be differentiated. Finally, Section 3 exemplifies the structure, methodology and efficiency of communication training courses based on conversation analysis.
Emotionale Kommunikation
(2008)
This article examines the interrelation between communicative behavior and emotion. First, it clarifies the notions of emotion as a concept (section 2) and the concept of communication (section 3). Then, it outlines the need to develop a model for emotions in communicative interaction (section 4). The interrelation between communicative behavior and emotion is interdependent — on the one hand, communicative behavior can influence a person’s own emotions and those of another person and, on the other hand, emotions can affect a person’s own and another person’s communicative behavior (section 5).
Emotionalität im Gespräch
(2001)
In diesem Beitrag werden zunächst zwei Perspektiven auf sprachliche Variabilität diskutiert: Im Fokus stehen zum einen die Variation der Form und zum anderen die Variation der Funktion. Im Anschluss daran werden im Bereich der formalen Variation zwei Fälle eingehender untersucht: die Acl-Konstruktion mit ihren Kovarianten und die Relativsatzeinleitung mittels das oder was. Dabei wird der zuvor modellhaft entworfene methodische Rahmen auf die differenzierte Praxis linguistischer Forschung angewendet und das heuristische Potenzial des Prinzips der „Variationsreduktion“ genauer illustriert.
Die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Linguistische Pragmatik e. V. hat auch in diesem Jahr pandemiebedingt online stattgefunden. Dem diesjährigen Tagungsthema „Pragmatik multimodal“ bot dieses Online-Setting daher eine besonders interessante Umgebung, da einige Vorträge Aspekte genau solcher Interaktionsrahmen näher beleuchten sollten. Aber nicht nur angesichts der immer noch fortschreitenden Digitalisierung hat sich der multimodale Betrachtungswinkel auch in anderen linguistischen Disziplinen zunehmend etabliert: So beschäftigen sich unter anderem die Text- und Diskursanalyse (u. a. Bucher 2011; Klug 2016; Mayr 2016), die Interaktionslinguistik (u. a. Hausendorf et al. 2016), die Kognitionslinguistik (u. a. Zima/Brône 2015; Spieß 2016) oder auch die Grammatikforschung (u. a. Fricke 2012; Schoonjans 2018) mit multimodalen Phänomenen im Rahmen ihrer je eigenen Erkenntnisinteressen. Um die Vielfalt dieser Erkenntnisinteressen, der diversen Ausprägungen des Phänomenbereichs und der methodischen Ansätze zur angemessenen Begegnung dieser Komplexität zu präsentieren und miteinander ins Gespräch zu bringen, haben Lars Bülow, Susanne Kabatnik, Marie-Luis Merten und Robert Mroczynski als Organisationsteam zu dieser Tagung eingeladen. Die thematische Bandbreite der Vorträge sollte dabei eine ausgewogene Grundlage bieten, um aktuelle Tendenzen und Herausforderungen einer pragmatisch fokussierten Erforschung multimodaler Kommunikation zu diskutieren und damit zur Verortung der linguistischen Pragmatik im Kontext anderer linguistischer Teildisziplinen beizutragen. Entsprechend veranschaulichten manche Vorträge eine eher disziplinspezifische Perspektive, andere stellten Überlegungen zu eher integrierenden Ansätzen vor.
Die Studie untersucht die argumentstrukturellen Eigenschaften von medialen Kommunikationsverben. Das sind Verben, die sich auf Situationen beziehen, in denen die Kommunikation mithilfe eines technologischen Mediums erfolgt. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob bzw. inwiefern sich neue, aus dem Englischen entlehnte mediale Kommunikationsverben an die Argumentstrukturen bedeutungsverwandter Verben des Deutschen resp. des Spanischen anpassen.
Der folgende Beitrag bietet einen typologischen Überblick über helfende Berufe bzw. helfende Interaktionen. Die helfenden Elemente dieser professionellen Interaktionen - die diskursive Konstitution und Vermittlung von Wissen sowie die emotionale (Unter-)Stützung - realisieren sich in und durch das spezifische Gespräch zwischen der Hilfe suchenden und der Hilfe gebenden Person und werden gleichzeitig durch die besondere Beziehung zwischen den Beteiligten ermöglicht und getragen. Während Beziehungsgestaltung und Generierung sowie Vermittlung von Wissen zur Lösung des Anliegens bzw. des Problems des/der Hilfesuchenden dialogische Kernaufgaben helfender Interaktion sui generis darstellen, können einzelne Typen helfender Interaktion entlang der Beziehungsdimension (mehr oder weniger patienten- bzw. klientenzentriert bzw. mehr oder weniger expertenzentriert) und der Wissensdimension (faktisches Erkenntniswissen vs. subjektives Erfahrungswissen) und der daraus resultierenden Handlungsstrukturen differenziert werden. Im Fokus des Beitrags steht dabei ein generisch-gegenstandsbezogener Überblick bezogen auf die Handlungstypik und die Wissensbezüge relevanter professionell-helfender Interaktionstypen (Beratung, Arzt-Patient-Gespräch, Psychotherapie, Supervision und Coaching), nicht aber ein Überblick über diskursanalytische Forschung zu den verschiedenen Beratungsformaten.
Das Deutsche gehört zu den besonders gut erforschten Sprachen der Welt. Neue Erkenntnisse über seine Grammatik sind am ehesten durch eine Ausweitung der Perspektive über den traditionellen Ansatz hinaus zu erwarten. Im vorliegenden Handbuch zur Nominalgrammatik geschieht dies auf dem Weg des Sprachvergleichs mit anderen europäischen Sprachen, in erster Linie den Kontrastsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Ungarisch. Die Grammatik schließt an die typologische Forschung an und orientiert den Vergleich an allgemeinen semantisch-pragmatischen Funktionsbereichen, so genannten ,funktionalen Domänen‘ wie Referenz, Identifikation, Modifikation. Behandelt werden nominale Wortklassen (wie Substantiv, Adjektiv, Pronomen), das nominale Klassifikationssystem (mit Genus, Numerus und Kasus), die nominale Flexionsmorphologie sowie nominale Syntagmen mit dem Schwerpunkt der NP-Syntax. Der Vergleich stellt die Optionen im Vergleichsspektrum heraus, von denen das Deutsche Gebrauch macht, zeigt aber auch, welche Möglichkeiten nicht realisiert sind, und lässt somit das typologische Profil dieser Sprache im Detail erkennen.
Das Deutsche gehört zu den besonders gut erforschten Sprachen der Welt. Neue Erkenntnisse über seine Grammatik sind am ehesten durch eine Ausweitung der Perspektive über den traditionellen Ansatz hinaus zu erwarten. Im vorliegenden Handbuch zur Nominalgrammatik geschieht dies auf dem Weg des Sprachvergleichs mit anderen europäischen Sprachen, in erster Linie den Kontrastsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Ungarisch. Die Grammatik schließt an die typologische Forschung an und orientiert den Vergleich an allgemeinen semantisch-pragmatischen Funktionsbereichen, so genannten ,funktionalen Domänen‘ wie Referenz, Identifikation, Modifikation. Behandelt werden nominale Wortklassen (wie Substantiv, Adjektiv, Pronomen), das nominale Klassifikationssystem (mit Genus, Numerus und Kasus), die nominale Flexionsmorphologie sowie nominale Syntagmen mit dem Schwerpunkt der NP-Syntax. Der Vergleich stellt die Optionen im Vergleichsspektrum heraus, von denen das Deutsche Gebrauch macht, zeigt aber auch, welche Möglichkeiten nicht realisiert sind, und lässt somit das typologische Profil dieser Sprache im Detail erkennen.
Standardisierte statistische Auswertungen von Korpusdaten im Projekt "Korpusgrammatik" (KoGra-R)
(2017)
Wir zeigen anhand dreier Beispielanalysen, wie das im IDS-Projekt „Korpusgrammatik“ entwickelte Auswertungstool KoGra-R in der quantitativlinguistischen Forschung zur Analyse von Frequenzdaten auf mehreren linguistischen Ebenen eingesetzt werden kann. Wir demonstrieren dies anhand regionaler Präferenzen bei der Selektion von Genitivallomorphen, der Variation von Relativpronomina sowie der Verwendung bestimmter anaphorischer Ausdrucke in Abhängigkeit davon, ob sich das Antezedens im gleichen Satz befindet oder nicht. Die in KoGra-R implementierten statistischen Tests sind für jede dieser Ebenen geeignet, um mindestens einen ersten statistisch abgesicherten Eindruck der Datenlage zu erlangen.
Wort und Wortschatz
(2015)
Das Verständnis darüber, was ein Wort ist, zeigt sich je nach linguistischer Teildisziplin, je nach Untersuchungsinstrument und je nach betrachtetem Medium (Schriftlichkeit, Mündlichkeit) als äußerst wandelbar und kontrovers. Zunächst wird eine Übersicht über die wichtigsten Wortbegriffe in Geschichte und Gegenwart gegeben, um zu zeigen, wie sehr sich ein formaler, am Schriftbild orientierter Wortbegriff von semantisch-kognitiven Wortbegriffen unterscheidet. Anschließend wird dargelegt, wie sich welche sprachwissenschaftlichen Methoden auf die Konstituierung des Phänomens "Wort" auswirken und dass die isolierende Sicht auf das Einzelwort durch die Betrachtung von Relationen zwischen Wörtern abgelöst wurde. Dabei kommt den neueren, computerlinguistisch fundierten Verfahren besondere Relevanz zu. Auf dieser Basis wird gezeigt, welche Aspekte und Ebenen der Wortforschung es aktuell gibt; dabei wird der Interaktion von theoretischen wie anwendungsbezogenen Forschungsperspektiven und dem gesellschaftlichen bzw. Laieninteresse an Wörtern besondere Beachtung geschenkt.
Das vorliegende Handbuch vermittelt einige ausgewählte Untersuchungsperspektiven auf die Phänomene Wort und Wortschatz. Die einzelnen Beiträge ordnen die Gegenstände in einen jeweils spezifischen Zusammenhang ein und fokussieren dabei auf sprachliche Kontexte, interdisziplinäre Zusammenhänge, methodische Herangehensweisen unter dem Blickwinkel der linguistischen Theorie oder der angewandten Linguistik. Das Konzept des Wortes und des Wortschatzes erhält daher in jedem Beitrag eine eigene Bedeutung und Funktion. In Summe kommt dadurch ein komplexes Verständnis von Wort und Wortschatz zum Ausdruck, das Vielfalt und Interdisziplinarität statt Einschränkung und singuläre Ausrichtung zulässt.
"Binnendeutsch" und "Hauptvariante Bundesrepublik". Zu Peter von Polenz' Kritik an Hugo Moser
(1989)
Datenmodellierung
(2016)
The normative layer of CLARIN is, alongside the organizational and technical layers, an essential part of the infrastructure. It consists of the regulatory framework (statutory law, case law, authoritative guidelines, etc.), the contractual framework (licenses, terms of service, etc.), and ethical norms. Navigating the normative layer requires expertise, experience, and qualified effort. In order to advise the Board of Directors, a standing committee dedicated to legal and ethical issues, the CLIC, was created. Since its establishment in 2012, the CLIC has made considerable efforts to provide not only the BoD but also the general public with information and guidance. It has published many articles (both in proceedings of CLARIN conferences and in its own White Paper Series) and developed several LegalTech tools. It also runs a Legal Information Platform, where accessible information on various issues affecting language resources can be found.
In der Chicago Schule der Soziologie wurde in der Tradition des symbolischen Interaktionismus das Konzept der „sozialen Welt“ entwickelt und zur Erfassung von städtischen Lebenswelten und Subkulturen verwendet. Soziale Welten haben eine gemeinsame Kultur mit verbindlichen Wissensbeständen und Ausdruckssystemen, die sich als ökonomisch und vorbildhaft für den Erfolg von Handlungsdurchführungen erweisen. Zur Bearbeitung von Aufgaben können sich innerhalb von sozialen Welten lokal verankerte Gruppen bilden, die für die ethnografische Beobachtung gut geeignet sind. Zur Erfassung der in solchen Gruppen ausgebildeten Sprach- und Kommunikationsweisen erweist sich das Konzept des kommunikativen Stils als geeignetes Instrument. Nach Darstellung des theoretischen Ansatzes und empirischen Vorgehens werden verschiedene Gruppen vorgestellt, ihre kommunikativen Stile charakterisiert und durch Vergleich sozial differenzierende Merkmale aufgezeigt: Eine Gruppe von Frauen aus der „Welt der kleinen Leute“ im Vergleich zu einer Frauengruppe aus dem Bildungsbürgertum; und eine Gruppe junger Deutschtürkinnen, deren kommunikativer Stil sich im Laufe ihrer biografisch-sozialen Entwicklung verändert hat.
Grammatik
(2005)
Wortbildung
(2005)
Belege in elexiko
(2005)
In this paper, we present the concept and the results of two studies addressing (potential) users of monolingual German online dictionaries, such as www.elexiko.de. Drawing on the example of elexiko, the aim of those studies was to collect empirical data on possible extensions of the content of monolingual online dictionaries, e.g. the search function, to evaluate how users comprehend the terminology of the user interface, to find out which types of information are expected to be included in each specific lexicographic module and to investigate general questions regarding the function and reception of examples illustrating the use of a word. The design and distribution of the surveys is comparable to the studies described in the chapters 5-8 of this volume. We also explain, how the data obtained in our studies were used for further improvement of the elexiko-dictionary.
Der lexikografische Prozess
(2016)
Der lexikografische Prozess ist bislang fast ausschließlich bezogen auf gedruckte Wörterbücher untersucht worden. Bei Internetwörterbüchern (und insbesondere bei solchen, die sich im Aufbau befinden) gestaltet sich dieser Prozess ganz anders: Hier ist kein Nacheinander der einzelnen Herstellungsphasen zu beschreiben, sondern ein permanentes Neben- und Ineinander einzelner Arbeits- schritte. In diesem Zusammenhang stellt sich somit eine ganze Reihe von Fragen, z. B. danach, wie Bearbeitungsteilwortschätze auszuwählen sind oder welchen Einfluss die neuen Möglichkeiten der Datengewinnung aus elektronischen Textkorpora auf den le- xikografischen Prozess haben, welche Software zur Unterstützung lexikografischer Prozesse eingesetzt werden kann oder wie sich all diese Änderungen auf die Nachschlagenden auswirken.
In the first volume of Corpus Linguistics and Linguistic Theory, Gries (2005. Null-hypothesis significance testing of word frequencies: A follow-up on Kilgarriff. Corpus Linguistics and Linguistic Theory 1(2). doi:10.1515/ cllt.2005.1.2.277. http://www.degruyter.com/view/j/cllt.2005.1.issue-2/cllt.2005. 1.2.277/cllt.2005.1.2.277.xml: 285) asked whether corpus linguists should abandon null-hypothesis significance testing. In this paper, I want to revive this discussion by defending the argument that the assumptions that allow inferences about a given population – in this case about the studied languages – based on results observed in a sample – in this case a collection of naturally occurring language data – are not fulfilled. As a consequence, corpus linguists should indeed abandon null-hypothesis significance testing.
This chapter summarizes the typical steps of an empirical investigation. Every step is illustrated using examples from our research project into online dictionary use or other relevant studies. This chapter does not claim to contain anything new, but presents a brief guideline for lexicographical researchers who are interested in conducting their own empirical research.
Information theory can be used to assess how efficiently a message is transmitted on the basis of different symbolic systems. In this paper, I estimate the information-theoretic efficiency of written language for parallel text data in more than 1000 different languages, both on the level of characters and on the level of words as information encoding units. The main results show that (i) the median efficiency is ∼29% on the character level and ∼45% on the word level, (ii) efficiency on both levels is strongly correlated with each other and (iii) efficiency tends to be higher for languages with more speakers.
In this paper, the authors use the 2012 log files of two German online dictionaries (Digital Dictionary of the German Language and the German Version of Wiktionary) and the 100,000 most frequent words in the Mannheim German Reference Corpus from 2009 to answer the question of whether dictionary users really do look up frequent words, first asked by de Schryver et al. (2006). By using an approach to the comparison of log files and corpus data which is completely different from that of the aforementioned authors, we provide empirical evidence that indicates - contrary to the results of de Schryver et al. and Verlinde/Binon (2010) - that the corpus frequency of a word can indeed be an important factor in determining what online dictionary users look up. Finally, we incorporate word class Information readily available in Wiktionary into our analysis to improve our results considerably.
Questions of design
(2014)
All lexicographers working on online dictionary projects that do not wish to use an established form of design for their online dictionary, or simply have new kinds of lexicographic data to present, face the problem of what kind of arrangement is best suited for the intended users of the dictionary. In this chapter, we present data about questions relating to the design of online dictionaries. This will provide projects that use these or similar ways of presenting their lexicographic data with valuable information about how potential dictionary users assess and evaluate them. In addition, the answers to corresponding open-ended questions show, detached from concrete design models, which criteria potential users value in a good online representation. Clarity and an uncluttered look seem to dominate in many answers, as well as the possibility of customization, if the latter is not connected with a too complex usability model.
The first international study (N=684) we conducted within our research project on online dictionary use included very general questions on that topic. In this chapter, we present the corresponding results on questions like the use of both printed and online dictionaries as well as on the types of dictionaries used, devices used to access online dictionaries and some information regarding the willingness to pay for premium content. The data collected by us, show that our respondents both use printed and online dictionaries and, according to their self-report, many different kinds of dictionaries. In this context, our results revealed some clear cultural differences: in German-speaking areas spelling dictionaries are more common than in other linguistic areas, where thesauruses are widespread. Only a minority of our respondents is willing to pay for premium content, but most of the respondents are prepared to accept advertising. Our results also demonstrate that our respondents mainly tend to use dictionaries on big-screen devices, e.g. desktop computers or laptops.
Despite the importance of the agent role for language grammar and processing, its definition and features are still controversially discussed in the literature on semantic roles. Moreover, diagnostic tests to dissociate agentive from non-agentive roles are typically applied with qualitative introspection data. We investigated whether quantitative acceptability ratings obtained with a well-established agentivity test, the DO-cleft, provide evidence for the feature-based prototype account of (Dowty, David R. 1991. Thematic protoroles and argument selction. Language 67(3). 547-619) postulating that agentivity increases with the number of agentive features that a role subsumes. We used four different intransitive verb classes in German and collected acceptability judgements from non-expert native speakers of German. Our results show that sentence acceptability increases linearly with the number of agentive features and, hence, agentivity. Moreover, our findings confirm that sentience belongs to the group of proto-agent features. In summary, this suggests that a multidimensional account including a specific mechanism for role prototypicality (feature accumulation) successfully captures gradient acceptability clines. Quantitative acceptability estimates are a meaningful addition to linguistic theorizing.
KorAP, die neue Korpusanalyseplattform des IDS, die COSMAS II im Laufe der kommenden 2–3 Jahre ablösen wird, bietet gerade zur Erforschung grammatischer Variation einige besondere Funktionalitäten. Grundlegend ist beispielsweise, dass KorAP die Repräsentation und Abfrage beliebiger und beliebig vieler Annotationsschichten, zum Beispiel zu Konstituenz- und Dependenzrelationen, unterstutzt und damit die Suche nach speziellen grammatischen Phänomenen erleichtert oder erst möglich macht. Darüber hinaus unterstutzt KorAP die Konstruktion virtueller Korpora anhand von Metadatenvariablen und erleichtert damit kontrastive Untersuchungen. Der vorliegende Artikel erläutert die für die grammatische Variationsforschung relevanten KorAP-Funktionalitäten im Einzelnen und gibt einen Einblick in ihre Grundlagen.