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Angelehnt an die ,neue‘ deutsche Sprachgeschichtsforschung und gestützt auf eigene Forschungsergebnisse im Rahmen einer, Sprachgeschichte von unten‘ wird im vorliegenden Beitrag die gängige Darstellung von einem Abschluss der Standardisierung des Deutschen im 19. Jahrhundert in Frage gestellt. In einer Verengung der Begriffe von , Standardsprache‘ und , Schriftkultur‘ - so die Ausgangsthese - wurde bisher die elitär-hochkulturelle und distanzsprachliche Schriftlichkeit einer kleinen, dominanten, aber nicht repräsentativen Minderheit der deutschen Sprachgemeinschaft in den Vordergrund gerückt. Damit ging eine letztlich teleologische Auffassung der sprachgeschichtlichen Entwicklung einher, die das Ende des ‚Weges‘, nämlich das ‚Erreichen‘ des Standards, und eine eher gewünschte als tatsächlich vorhandene Einheitlichkeit im Blick hatte. Diese verengten Begriffe lassen sich nicht mit weiter gefassten Vorstellungen von ‚Standardisierung‘ in Übereinstimmung bringen, die außerhalb des deutschen Forschungsdiskurses bestehen. Überdies hat diese Sichtweise in der Sprachhistoriographie und der Grammatikographie zu einer Vernachlässigung von (regionalen) alltagssprachlichen Gebrauchsnormen innerhalb der hochdeutschen Schriftsprache geführt, deren Existenz anhand zahlreicher grammatischer Einzelphänomene belegt werden kann. Im Interesse einer notwendigen Klärung dessen, was als ‚Standardsprache‘ zu gelten hat, sowie einer theoretisch adäquaten Darstellung der Grammatik der Gegenwartssprache wird für einen Perspektivenwechsel plädiert: Varianten und Tendenzen der gegenwärtigen deutschen Standardsprache lassen sich nur dann bruchlos und stimmig in die Entwicklungstendenzen der neueren Geschichte der deutschen Sprache einfügen und erklären, wenn man nicht auf der Ansicht ‚von oben‘ beharrt, sondern sie gerade für die jüngere Sprachgeschichte aus einer Perspektive ,von unten‘ betrachtet.
Zu den Hauptarbeitsfeldern von Dieter Herberg, den ich als einen meiner wissenschaftlichen Lehrer bezeichnen darf, gehört bekanntlich die Orthografie. Wie viel Kärrnerarbeit die wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Gegenstand abverlangt, möchte ich an einem Bereich vorführen, zu dem in wissenschaftlicher Hinsicht Leo Weisgerber als einer der Ersten und einer der Wenigen „Klei-nig-kei-ten“ vorgebracht hat.Meine „Klei-nig-keit“ besteht darin, ein Wörterbuch aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorzustellen, in dem partiell die Worttrennung am Zeilenende angezeigt wird. Es stammt von Gottfried Schmotther und ist Teil eines umfangreichen Lehrwerkes (s.u.), dessen Titel im Folgenden verkürzt mit „Schreiber und Rechner“ wiedergegeben wird.
One of the specific historical and cultural characteristics of the Russian political discourse is its orientation to precedents. It is considered correct to follow the behaviouristic models shown by one of the “heroes” (Peter I, Lenin, Stalin, etc.), to reproduce standard texts, and to compare the present situations with past situations (The Time of Troubles, Weimar Republic, NEP “New Economic Policy” (1921-1928), etc.). One of the peculiarities of the present time in Russia is the deep conflict between different social groups orientated to different precedents. Each group has its own variant of the national myth using the same means of the language for actualisation of this myth. Therefore, it is very important to analyse changes in the national cognitive foundation. Precedential phenomena are the central components of this foundation.