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In der akademischen Diskussion zum Global English hat sich seit den 1980er Jahren ein Modell etabliert, das die Staaten, in denen Englisch gesprochen wird, idealtypisch in drei Kreise einteilt: Den Inneren Kreis, in dem Englisch wichtigste Sprache der Gesellschaft sowie L1 eines Großteils der Bevölkerung ist, den Äußeren Kreis, wo Englisch L2 und eine wichtige Sprache unter mehreren ist, sowie den Erweiterten oder Expandierenden Kreis, in dem Englisch als Fremdsprache und als Lingua Franca dominiert (Kachru, 1985). Dieser Beitrag zeigt anhand einer Bestandsaufnahme gesellschaftlicher Funktionen des Deutschen weltweit, dass dieses Modell auch auf das Deutsche übertragen werden kann. Allerdings unterscheidet sich das Deutsche in einigen erheblichen Aspekten vom Englischen: Zum Inneren Kreis gehören die Länder des deutschsprachigen Kerngebietes, zum Äußeren Kreis Länder, in denen Deutsch anerkannte Minderheitensprache ist, und zum Erweiterten (oder im Falle des Deutschen eher Bröckelnden) Kreis Länder, in denen es einzelne deutsche Sprachinseln oder eine deutschsprachige Diaspora gibt, wobei letztere auch erst in jüngster Zeit entstanden sein kann. Schließlich diskutiert der Aufsatz die Position des Baltikums in diesem Modell.
This paper offers a detailed analysis of the opening of an international meeting. English Lingua Franca as the official language of the meeting is actively discussed and negotiated by the participants. The analysis highlights the issues identified by the participants themselves in choosing a linguistic regime for their professional exchanges. The English Lingua Franca regime is aimed at facilitating the participation of some of the participants, but creates problems for others, too. The chairman deals with this situation in an embodied way (through his gaze, gesture, bodily postures, and by the way in which he walks through the room), displaying that he orients to different member categories (such as 'anglophone', 'anglophone who can understand French', 'francophile', etc.) as benefitting from or resisting against the definitive language choice.
WordNet und FrameNet sind zwei umfangreiche lexikalische Ressourcen. Obwohl sie auf unterschiedlichen Theorien der lexikalischen Organisation basieren und die semantischen und syntaktischen Eigenschaften von Verben in beiden Ressourcen unterschiedlich dargestellt werden, wird mit beiden das Ziel verfolgt, die Regelmäßigkeit des Lexikons hervorzuheben. Seit Levin (1993) ist bekannt, dass die Selektion und Projektion von Argumenten eng mit den semantischen Eigenschaften von Verben zusammenhängt, und dass eine syntaktisch basierte Klassifikation des Verblexikons semantisch homogene Klassen ergibt. In diesem Beitrag werden die unterschiedlichen Ansätze von WordNet und FrameNet, das Verblexikon einheitlich zu klassifizieren, bewertet. Es wird ein laufender Versuch beschrieben, beide Ressourcen teilweise miteinander abzugleichen, indem ausgewählte Verben in einem großen Korpus zunächst manuell mit Bezug auf Einträge in WordNet und FrameNet annotiert werden. Anschließend werden verschiedene Ansätze zur automatischen Abgleichung, wie z.B. der des deutschen SALSA-Projekts, im Überblick dargestellt.
Das in diesem Beitrag vorgeschlagene Netzwerk aus Resultativkonstruktionen unterschiedlichen Abstraktionsgrades vereinigt die Vorteile von Goldbergs (1995, 2006) und Boas' (2003a, 2005a) Analysen. So können sowohl die beim Dekodieren relevanten abstrakt-schematischen Konstruktionsinformationen als auch die beim Kodieren wichtigen lexikalisch-spezifizierten Konstruktionsinformationen über semantische, pragmatische, und syntaktische Restriktionen auf der Ebene von Ereignis-Frames in einem einheitlichen Netzwerk erfasst und analysiert werden. Diese einheitliche Analyse bietet zwei entscheidende Vorteile. Erstens vereinfacht die Beschreibung der Distribution von Konstruktionen auf primär semantisch-pragmatischer Ebene die kontrastive Analyse von gleichartigen Konstruktionen in unterschiedlichen Sprachen. Zweitens erfüllt die hier vorgeschlagene Methode auch die in neueren Veröffentlichungen zu Parallelen der Valenzgrammatik und Konstruktionsgrammatik gemachten Vorschläge, unterschiedliche Abstraktionsgrade von Konstruktionen zu berücksichtigen. Ich danke Hans Ulrich Boas, Marc Pierce, Guido Halder, Martin Hilpert, Wolfgang Imo, Klaus Welke, Gert Webelhuth, Alexander Ziem und den Herausgebern für ihre Kommentare und Anregungen.
Relationale Adjektive, also Adjektive, die aus Substantiven abgeleitet werden und die in attributiver Konstruktion mit einem Kopfsubstantiv eine unspezifische Relation zwischen dem Begriff des Kopfs und dem Begriff der Basis ausdrücken, spielen in den klassischen Sprachen eine bedeutende Rolle. Ausgehend von der silvestris musa, der Waldmuse des Vergil, wird in dem vorliegenden Beitrag den Nachwirkungen dieses Musters in europäischen Sprachen, dem Französischen, Englischen, vor allem aber im Deutschen nachgegangen. Die semantische Funktion solcher Adjektive wird der funktionalen Domäne ‚klassifikatorische Modifikation‘ zugeordnet. Sprachübergreifende Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet. In knapper Form werden auch relationale Adjektive im Polnischen und Ungarischen, den weiteren Vergleichssprachen des Projekts „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“, einbezogen. Die Frage nach dem Verhältnis von universalen, sprachfamiliären, arealen und sprachspezifischen Eigenschaften des Konstruktionsmusters sowie nach dem Grad des lateinischen Einflusses wird auf diesem Hintergrund präziser formulierbar.
Psychological research has emphasized the importance of narrative for a person’s sense of self. Building a coherent narrative of past events is one objective of psychotherapy. However, in guided self-help therapy the patient has to develop this narrative autonomously. Identifying patients’ narrative skills in relation to psychological distress could provide useful information about their suitability for self-help. The aim of this study was to explore whether the syntactic integration of clauses into narrative in texts written by prospective psychotherapy patients was related to mild to moderate psychological distress. Cross-clausal syntax of texts by 97 people who had contacted a primary care mental health service was analyzed. Severity of symptoms associated with mental health difficulties was assessed by a standardized scale (Clinical Outcomes in Routine Evaluation outcome measure). Cross-clausal syntactic integration was negatively correlated with the severity of symptoms. A multiple regression analysis confirmed that the use of simple sentences, finite complement clauses, and coordinated clauses was associated with symptoms (R2 = .26). The results suggest that the analysis of cross-clausal syntax can provide information on patients’ narrative skills in relation to distressing events and can therefore provide additional information to support treatment decisions.
This paper presents the concept of the "participant perspective" as an approach to the study of spoken language. It discusses three aspects of this concept and shows that they can offer helpful tools in spoken language research. Employing the participant perspective provides us with an alternative to many of the approaches currently in use in the study of spoken language in that it favours small-scale, qualitative research that aims to uncover categories relevant for the participants. Its results can usefully complement large-scale studies of phenomena on all linguistic dimensions of talk.
As an Introduction to the Special Issue on "Formulation, generalization,
and abstraction in interaction,’’ this paper discusses key problems of a conversation
analytic (CA) approach to semantics in interaction. Prior research in CA and
Interactional Linguistics has only rarely dealt with issues of linguistic meaning in
interaction. It is argued that this is a consequence of limitations of sequential
analysis to capture meaning in interaction. While sequential analysis remains the
encompassing methodological framework, it is suggested that it needs to be complemented
by analyzing semantic relationships between choices of formulation in
the interaction, ethnography, and structural techniques of comparing selected
options with possible alternatives. The paper describes the methodological approach
taken to interactional semantics by the papers in the Special Issue, which analyse
practices of generalization and abstraction in interaction as they are accomplished
by formulations of prior versions of reference and description.