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In diesem Beitrag werden neue, repräsentative Daten zur arealen Variation in Deutschland vorgestellt, die das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache im Rahmen der Innovationsstichprobe des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in der Befragungsrunde 2017/2018 erhoben hat. Zum einen wurde die Dialektkompetenz abgefragt; überindividuell zeigt sich hier das bekannte Nord-Süd-Gefälle, beim individuellen Grad der Kompetenz der Dialektsprecher gibt es aber regional nur geringe Unterschiede. Zum anderen wurden die Bewertungen von Dialekten erhoben; hier werden Norddeutsch und Bayerisch besonders positiv, Sächsisch hingegen besonders negativ bewertet, wobei regionale Muster eine Rolle spielen. Auffällig ist ferner die bundesweit sehr einheitlich positive Bewertung des Hochdeutschen.
Historiquement, les variétés germaniques de la Moselle-Est (ancienne région Lorraine) font partie du continuum dialectal de l’allemand. Après la Seconde Guerre mondiale, leur utilisation (y compris celle de l’allemand standard) a été fortement réprimée et la francisation résolument poursuivie. Depuis quelques décennies maintenant, des efforts ont été faits pour élever les dialectes de la Moselle-Est au statut de langue indépendante afin de marquer une distance par rapport à la langue allemande, de permettre leur identification et de pouvoir les réutiliser. Le paysage linguistique donne une bonne indication de la manière dont coexistent les différents groupes linguistiques et une indication sur le statut de leurs langues. Dans le cadre d’une analyse qualitative, les contextes d’apparition, les fonctions et les auteurs des éléments linguistiques visibles dans l’espace public en allemand standard et dialectal seront discutés pour la Moselle-Est. Il s’avère qu’ils constituent des exceptions notables, distribuées de manière significative. L’allemand (standard) apparaît dans les inscriptions historiques ainsi que dans le domaine des relations internationales, et est donc implicitement exogénéisé. En revanche, on trouve le dialecte (appelé « platt ») dans des contextes ayant des références locales et portant sur des aspects identitaires.
Dieser Sammelband vereinigt die wichtigsten und innovativsten Beiträge aus der Sektion Wahrnehmungsdialektologie des 6. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen (IGDD); er soll einen Eindruck über den aktuellen Forschungsstand der Disziplin verschaffen. Das Ziel ist es, einen multiperspektivischen Zugang zur aktuellen wahrnehmungsdialektologischen Forschung zu ermöglichen. Das thematische Spektrum ist breitgefächert, neben den Schwerpunkten Dialektgebrauch, -bewertung und -wahrnehmung stehen auch theoretisch-modellbildende Ansätze im Fokus: Welche Konzepte gibt es, um die Begriffe Laie und Wissen in der Wahrnehmungsdialektologie zu definieren? Wie können die Methoden der traditionellen Dialektologie sinnvoll mit wahrnehmungsdialektologischen Methoden verknüpft werden? Welche Bedeutung haben Spracheinstellungen für den Sprachwandel? Wie bewerten Sprecherinnen und Sprecher des Deutschen regionale Varietäten, und welche Konzeptualisierungen liegen diesen zugrunde? Welche Auswirkungen haben politische Grenzen auf die dialektale Sprechweise und deren Wahrnehmung?
Le bilinguisme en Moselle-Est. Un projet de documentation linguistique de la situation actuelle.
(2020)
Qui parle aujourd'hui quelle langue avec qui et à quelle occasion? Quelles idées les habitants de la Moselle germanophone associent-ils aux dialectes et aux langues? Comment le Platt lorrain est-il transmis? à quoi cela ressemble-t-il dans les différents coins de la Moselle ? Pour répondre à ces questions, le Leibniz- Institut für Deutsche Sprache (IDS) a lancé un projet de documentation sonore pour la recherche linguistique.
Vorwort
(2020)
In der vorliegenden Studie steht die itzgründische Dialektlandschaft innerhalb der ehemaligen Grenzgebiete in Thüringen und Bayern im Fokus. Auf Basis des „integrierenden Ansatzes“ werden Real-Time-Daten und Apparent-Time-Daten miteinander kombiniert und die Frage geklärt, ob an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze eine neue Dialektgrenze entstanden ist. In diesem Zusammenhang wird sowohl die Wahrnehmung als auch die Kompetenz der Grenzbewohner untersucht. So ist es möglich, die objektive, dialektgeografische Struktur (mittels Variablenanalyse) und die subjektive, wahrnehmungsdialektologische Struktur (mittels Hörerurteilstests) darzustellen.
Der Beitrag zeigt die Dialekte auf, die im Rahmen eines Online-Fragebogens von österreichischen Gewährspersonen als besonders „beliebt“, „unbeliebt“ sowie als „markant/auffällig“ bewertet wurden ebenso wie die hierfür herangezogenen Begründungen. In einem zweiten Schritt wird mithilfe eines Hörerurteilstests belegt, dass die als „auffällig“ empfundenen Dialekte durchaus erkannt und zu einem Großteil korrekt dem richtigen Bundesland zugeordnet werden. Dies sind vor allem das Vorarlbergerische und Tirolerische neben dem Kärntnerischen, Wienerischen und Steirischen.
Innerhalb der Wahrnehmungsdialektologie werden Begriffe oft vortheoretisch benutzt. Ziel dieses Beitrages ist, ein an den Bedürfnissen der Disziplin orientierten Begriff dialektologischen Wissens zu entwerfen, der auf den Wissenserwerb wie auf die Repräsentation gleichermaßen eingeht. Dafür wird zunächst eine Bestandsaufnahme bisheriger Konzeptionen vorgenommen, von der ausgehend im Anschluss an Erkenntnisse der kognitiven Linguistik ein neuer Wissensbegriff entworfen wird. Das Zentrum ist dabei das sogenannte Epistemikon, das die einzelnen Wissensbestände (Episteme) in sich vereint und organisiert.
Der vorliegende Beitrag betrachtet den Erwerb von Sprache im Kontext innerer Mehrsprachigkeit aus der Perspektive des Inputs, den Kinder durch Modellsprecher/-innen erhalten. Diese Art des Inputs, der u. a. durch Spracheinstellungen hervorgerufen wird und sich im tatsächlichen Varietätengebrauch manifestiert, ist im deutschsprachigen Raum bisher noch wenig untersucht worden. Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung von Spracheinstellungen und Varietätengebrauch in der an Kinder gerichteten Sprache in Österreich werden vorgestellt. Die Studie soll einen Beitrag zum besseren Verständnis von kindgerichteter Sprache im Kontext von innerer Mehrsprachigkeit leisten.