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Anhand einer Auswahl historischer Reden je dreier prominenter Deutscher und Polen wird eine signalphonetisch gestützte sprachvergleichende Analyse der glottalen Markierung vokalinitialer Wörter durchgeführt.
Generell erweist sich die glottale Markierung als variabel entlang eines Kontinuums zwischen einem echten glottalen Verschlusslaut (harter Stimmeinsatz) des Initialvokals über zeitlich nicht exakt koordinierte Glottalisierungen (Knarrstimme) und leichte Reflexe im Grundfrequenzverlauf bis hin zum völligen Fehlen einer Markierung.
Insgesamt zeigen sich im Polnischen gegenüber dem Deutschen seltener glottale Markierungen sowie eine sprachübergreifende schwache Abhängigkeit der Markierungshäufigkeit vom Sprechtempo (weniger bei Sprechtempoerhöhung).
Die Auftretenshäufigkeit glottaler Markierung wird sprachabhängig zudem durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: Für das Deutsche zeigen sich signifikante Einflüsse sowohl des Worttyps (Inhaltswörter mit häufigerer Markierung gegenüber Funktionswörtern) als auch der Betonung (betonte Silben mit häufigerer Markierung gegenüber unbetonten), während im Polnischen hier kein Einfluss sichtbar ist. Dafür zeigt das Polnische gegenüber dem Deutschen einen signifikanten Einfluss der Position innerhalb der Phrase (häufigere glottale Markierung in phraseninitialen im Gegensatz zu phrasenmedialen Wörtern). Diese sprachspezifischen Unterschiede können mit den prosodischen Charakteristika beider Sprachen Zusammenhängen. Im Unterschied zum Deutschen mit einem freien Wortakzent fällt dieser im Polnischen auf die Penultima, ist somit vorhersagbar und bedarf demzufolge keiner zusätzlichen glottalen Markierung im Sprachsignal.
Beide Sprachen hingegen zeigen übereinstimmend einen klar ausgeprägten Effekt der Vokalhöhe auf das Auftreten der glottalen Markierung (tiefe Vokale > mittlere Vokale > hohe Vokale).
Deklinationsklassen bilden einen Grundpfeiler des traditionellen Paradigmenmodells, das nach dem Vorbild der Grammatiken der klassischen Sprachen auch für die Beschreibung der deutschen Substantivflexion Verwendung gefunden hat. Im vorliegenden Beitrag soll die Rolle, die Deklinationsklassen in der deutschen Substantivdeklination spielen, überprüft werden. Beobachtungen zur Substantivflexion in verschiedenen europäischen Sprachen, darunter das Ungarische, das Polnische und das Italienische, die unterschiedliche Positionen innerhalb eines Spektrums besetzen, das vom hochflexivischen Lateinischen bis zu Sprachen ohne Deklinationsklassen (wie dem Englischen oder dem Türkischen) reicht, liefern Bausteine für eine Neuanalyse der deutschen Substantivflexion. Sichtbar wird, dass die deutsche Substantivflexion, bildlich gesprochen, auf dem Weg vom „Typus Latein“ zum „Typus Englisch“ schon sehr viel weiter fortgeschritten ist, als dies traditionelle Darstellungen nahe legen. An die Stelle der für kanonische Deklinationsklassen charakteristischen Sätze von klassentypischen Flexiven ist eine kleine Menge von Mustern der Stammformenbildung getreten.
Deutsch hat neben dem definiten Artikel und dem indefiniten Artikel noch zwei weitere indefinite Artikel, bzw. Gebrauchsweisen von Ausdrücken, die einem Artikelgebrauch sehr nahe kommen: (i) der indefinite Gebrauch des Demonstratives „dies“ und (ii) das aus „so“ und dem indefiniten Artikel verschmolzene „son“. In der vorliegenden Arbeit werden die referenziellen Eigenschaften dieser beiden indefiniten Demonstrativpronomen bezüglich ihrer Referentialität, Spezifizität und Diskursprominenz mit denen des indefiniten Artikels verglichen. Es kann gezeigt werden, dass indefinite Demonstrativpronomen deutlich stärkere referenzielle Eigenschaften in diesen Bereichen haben als der indefinite Artikel. Abschließend wird die Untersuchung auf Demonstrative weiterer Sprachen ausgedehnt, um so nach sprachübergreifenden Prinzipien dieser Ausdrücke und ihrer indefiniten Gebrauchsweisen zu suchen.
Am Anfang war die Lücke
(2012)