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Das Thema genderinklusive Sprache ist mittlerweile nicht nur Gegenstand regelmäßiger Umfragen, Presseartikel oder Talksendungen, sondern auch von Volksinitiativen. In Baden-Württemberg beispielsweise veranstaltet Klaus Hekking, Initiator des Volksbegehrens Stoppt Gendern in Baden-Württemberg, eine Radtour gegen Gendern, um Unterschriften zu sammeln (die Initiative wurde allerdings vom Innenministerium gestoppt). Auch in Hamburg lief 2023 eine Volksinitiative namens „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, die vom „Verein Deutsche Sprache“ initiiert und von der Hamburger CDU unterstützt wurde. Die Initiative hat fast 17.000 Unterschriften gesammelt und überregionale mediale Aufmerksamkeit bekommen.
Wie nun bereits seit einigen Jahren üblich, wurde die IDS-Jahrestagung auch dieses Jahr wieder von einer Methodenmesse begleitet, auf der sich passend zum Tagungsthema anwendungsorientierte Projekte mit Bezug zur Lexikonforschung präsentierten. Die Bandbreite der dargebotenen Themen war sehr groß: innovative methodische Ansätze im Bereich der Translationswissenschaft, Tools zur Analyse und Beschreibung lexikalischer Muster oder zur Detektion von Neologismen, neue lexikografische Ressourcen bis hin zu Infrastrukturaktivitäten und einem Kooperationsprojekt zwischen Schüler/innen und Wissenschaftler/innen zur Wortschatzanalyse. Im Folgenden sollen die einzelnen Projekte, die sich auf der Messe präsentiert haben, auf der Basis der eingereichten Abstracts der Messeteilnehmer/innen kurz vorgestellt werden.
cOWIDplus Analyse ist eine kontinuierlich aktualisierte Ressource zu der Frage, ob und wie stark sich der Wortschatz ausgewählter deutscher Online-Pressemeldungen während der Corona-Pandemie systematisch einschränkt und ob bzw. wann sich das Vokabular nach der Krise wieder ausweitet. In diesem Artikel erläutern die Autor*innen die hinter der Ressource stehende Forschungsfrage, die zugrunde gelegten Daten, die Methode sowie die bisherigen Ergebnisse.
Der Einsatz einer maßgeschneiderten, feingranularen XML-Modellierung im lexikografischen Prozess
(2011)
Eine europaweite Umfrage zu Wörterbuchbenutzung und -kultur. Ergebnisse der deutschen Teilnehmenden
(2018)
Gebrauchsgegenstand, Streitschlichter, Spielzeug, Nationalsymbol, Arbeitshilfe oder doch nur etwas, für das sich hauptsächlich Akademikerinnen und Akademiker interessieren? Welche Rolle spielen einsprachige Wörterbücher heute? Um unter anderen diesen Fragen nachzugehen, koordinierten wir gemeinsam mit Iztok Kosem (Universität Ljubljana) und Robert Lew (Adam-Mickiewicz Universität Poznań) die bis dato größte europaweite Umfrage zur Wörterbuchbenutzung und -kultur. Gemeinsam mit 26 ‚lokalen‘ Partnerinnen und Partnern aus ganz Europa führten wir im Rahmen des European Network of e-Lexicography (ENeL) diese Umfrage durch. Die Ergebnisse der Studie versprechen neue Einsichten in den gesellschaftlichen Status von Wörterbüchern in vielen europäischen Ländern. Durch die möglichst parallele Erhebung der Daten in den teilnehmenden Ländern werden außerdem interessante Vergleiche der lokalen ‚Wörterbuchkulturen‘ möglich sein. Im Fokus der Befragung standen allgemeine einsprachige Wörterbücher in der oder den jeweiligen Landessprache(n).