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Die Erforschung der historischen Entwicklung der politischen Metapher ist einer der sich sehr intensiv entwickelnden Stränge der Kognitiven Linguistik, die die Metapher als die wichtigste mentale Operation, als die Weise des Welterkennens, der Weltstrukturierung, -bewertung und -erklärung ansieht. Der Mensch äußert mittels Metaphern nicht nur seine Gedanken, sondern es geht viel mehr darum, dass er die Metaphern denkt und die Welt durch die Metaphern erschafft, in der er lebt. Zu Metaphern greifend ist der Mensch bestrebt, im Kommunikationsprozess das im Bewusstsein des Adressaten existierende sprachliche Weltbild zu modulieren. Der Diskursansatz in der Untersuchung der politischen Kommunikation bedeutet die Analyse jedes konkreten Textes mit Berücksichtigung der politischen Situation, in der der Text entsteht, und der Wechselbeziehung mit anderen Texten. Die Metapher wird erforscht unter Berücksichtigung der Zielsetzungen, der politischen Ansichten und personellen Eigenschaften des Autors, der spezifischen Wahrnehmung des Textes durch verschiedene Menschen, sowie der Rolle, die dieser Text im System der politischen Texte und darüber hinaus im politischen Leben des Landes spielen kann.
Die Abbildung und Modellierung von Varianz wird im Projekt Wechselwirkungen zwischen linguistischen Verfahren, Methoden und Algorithmen auf der sprachlichen Seite u.a. repräsentiert durch die Metalemmaliste, die Lemmata der neuhochdeutschen Standardsprache mit diachronisch und diatopisch markierten Lemmata verknüpft. Die zeitlich und regional markierten Varianten stammen aus Wörterbüchern des Trierer Wörterbuchnetzes. Die Lemmata der nhd. Standardsprache werden in einer korpusgenerierten Basislemmaliste (BLL) zur Verfügung gestellt, in der neben den Lemmata auch Angaben zu deren Wortart(en) und Gebrauchshäufigkeit verzeichnet sind. Die Lemmata der BLL bilden das Gemeinsame Dritte, auf das die Lemmata der Varietäten-Wörterbücher in der Metalemmaliste abgebildet sind, die Lemmata der BLL der nhd. Standardsprache konstituieren die Metalemmata der Metalemmaliste. Die BLL soll in ihrer Funktion als Tertium Comparationis den Sprachgebrauch im heutigen Standarddeutsch widerspiegeln. Dadurch wird sichergestellt, dass die verschiedenen Instanzen der Varietätenlemmata auf Lemmata abgebildet werden, die momentan in der Standardsprache gebräuchlich sind. Über das Metalemma lassen sich die äquivalenten Ausdrücke in den Varietäten finden, ohne dass man von deren regionalen oder historischen Ausprägungen Kenntnisse besitzt. Die Umsetzung der semasiologischen Zugriffsmöglichkeit auf sämtliche Varietätenlemmata über ein Lemma der nhd. Standardsprache erfolgt auf der Grundlage einer XML-basierten Datenbank nach aktuellen Standards der Kodierung von Lexikoneinträgen (TEI P5). Die Metalemmaliste ist dynamisch und netzartig konzipiert, so dass immer neue Teilbereiche, Verzweigungen und Ontologien angedockt werden können (vgl. TV 2). Die Anknüpfung der Varietätenlemmata an die Lemmata der nhd. Standardsprache aus der BLL erfolgt mit Hilfe von Algorithmen, die im TV 3.2. (Informatik Würzburg) implementiert wurden.
The choice of an accentual or pronouncing variant of a borrowed proper name poses a serious problem for journalists, who have to decide upon the choice of a variant while on air. This problem is just as serious for codifiers, the compilers of pronouncing dictionaries used by radio and TV journalists.
Der Mediendiskurs am Beispiel der politischen Talkshow "Hart aber fair" im deutschen Fernsehen
(2013)
Korpora gesprochener Sprache werden mindestens seit den 1950er Jahren von Sprachwissenschaftlern und Forschern anderer Disziplinen mit verschiedensten Forschungsinteressen aufgebaut. Die technischen Möglichkeiten für die Erhebung und Bereitstellung solcher Daten haben sich seitdem fortwährend und grundlegend gewandelt. Heute kann es als Normalfall angesehen werden, dass ein Korpus gesprochener Sprache digital erhoben wird. Die wissenschaftliche Community ist außerdem auf dem Wege, sich auf gewisse Mindeststandards zu einigen, die bei der Erhebung bezüglich Dokumentation, Strukturierung und Enkodierung der Daten eingehalten werden sollten, um eine möglichst nachhaltige Nutzung der Korpora zu ermöglichen. Verschiedene Datenzentren schließlich haben sich zum Ziel gesetzt, Korpora gesprochener Sprache zu einer eben solchen Nachnutzung dauerhaft zu archivieren und in digitalen Infrastrukturen bereitzustellen. Eine der wichtigsten Aufgaben solcher Zentren ist es, Korpora aus abgeschlossenen Projekten zu übernehmen und sie so aufzubereiten, dass eine dauerhafte Archivierung und Bereitstellung überhaupt möglich wird. Dieser Leitfaden basiert auf Erfahrungen, die hinsichtlich dieser Aufgabe an zwei Standorten – dem Sonderforschungsbereich 538 ‚Mehrsprachigkeit’ bzw. dem Zentrum für Sprachkorpora (HZSK) an der Universität Hamburg, sowie dem Archiv für gesprochenes Deutsch (AGD) am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim – gesammelt wurden.1 Am SFB 538 (Laufzeit: 1999-2011) hatte das Projekt Z2 „Computergestützte Erfassungs- und Analysemethoden“ die Aufgabe übernommen, Korpora aus den Teilprojekten des SFB nach deren Abschluss für eine Archivierung und Nachnutzung vorzubereiten (siehe dazu Schmidt/Bennöhr 2007). Die Archivierung und Bereitstellung der Daten im Gesamtumfang von 30 Korpora erfolgt nun im zum Abschluss des SFB (2011) gegründeten HZSK (Hedeland/Lehmber /Schmidt/Wörner 2011). Das Archiv für Gesprochenes Deutsch bzw. dessen Vorläufer, das Deutsche Spracharchiv (Stift/Schmidt 2014), fungiert bereits seit den 1960er Jahren als eine zentrale Sammelstelle für Korpora des gesprochenen Deutsch. Im Laufe der Jahre hat es aus IDS-internen und -externen Projekten knapp 50 Korpora übernommen, die verschiedene Stadien der Aufbereitung erfahren haben und der wissenschaftlichen Gemeinschaft nun u.a. über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD2, Schmidt/Dickgießer/Gasch 2013) zur Verfügung gestellt werden. Das derzeitige Angebot dieser beiden Einrichtungen zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, von den im einleitenden Zitat beschriebenen Sammlungen zu dauerhaft nachnutzbaren digitalen 1 Die Konzeption dieses Leitfadens war Gegenstand eines Arbeitspakets im Projekt „Etablierung eines Schwerpunkts ‚Mehrsprachigkeit und Gesprochene Sprache‘ am Hamburger Zentrum für Sprachkorpora“, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Förderprogramms „Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS)“ gefördert wurde. An der Umsetzung haben sich die genannten MitarbeiterInnen des HZSK und des AGD beteiligt.4 Ressourcen zu gelangen. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass dies oft ein langwieriger Prozess mit vielen unvorhergesehenen Hindernissen ist, an dessen Ende man sich zumindest gelegentlich die Frage stellen kann, ob Aufwand und Nutzen der Datenaufbereitung in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Zweck dieses Leitfadens ist es, Kriterien für die Beurteilung von Aufbereitungsaufwand und Nachnutzbarkeit von Korpora gesprochener Sprache zu definieren, mittels derer bereits bei der Planung eines entsprechenden Projektes eine Abschätzung der Kosten und Nutzen getroffen werden kann. Kosten bezeichnen in diesem Kontext insbesondere den zeitlichen Arbeitsaufwand, der sich nicht immer leicht in monetäre Kosten umrechnen lässt. Die Nachnutzbarkeit definiert sich vor allem darüber, wie offen oder restriktiv der Zugang zum Korpus gestaltet wird und über die Quantität und Qualität der Korpusbestandteile. Der Leitfaden gliedert sich in sechs Abschnitte, die in Form von strukturierten Fragebäumen die wichtigsten Eigenschaften einer aufzubereitenden Ressource abfragen. Den Fragebäumen sind Erläuterungen zum besseren Verständnis der einzelnen Fragen vorangestellt. Die Pfade in den Fragebäumen führen jeweils zu einem "Ampelsymbol", anhand dessen über das weitere Vorgehen bei der Aufbereitung entschieden werden kann.
Tendenzen der Verwendung von Fremdwörtern in der Pressesprache im deutsch-litauischen Vergleich
(2013)
Globalisierung, offene Grenzen, intensive Integrationsprozesse eröffnen neue Kommunikationsmöglichkeiten, aktualisieren Kultur- und Sprachkontakte. Die intensiven Beziehungen auf allen Gebieten führen zu wechselseitiger Beeinflussung in der Kommunikation und im Sprachsystem. Sowohl Litauisch als auch Deutsch werden in der heutigen mehrsprachigen und multikulturellen Welt von vielen anderen Sprachen beeinflusst und durch die Tendenzen der Internationalisierung charakterisiert. In der litauischen Standardsprache ist besonders aktiver Gebrauch von Fremdwörtern festzustellen, die in der heutigen Entwicklungsphase vor allem aus dem Englischen übernommen werden. Die Pressesprache reagiert am schnellsten auf diesen Prozess, der auch in anderen Sprachdiskursen vor sich geht, und zeigt am deutlichsten seine Tendenzen. Im vorliegenden Beitrag werden einige Verwendungstendenzen von Fremdwörtern in der litauischen Pressesprache betrachtet und unter interkulturellem Aspekt mit der Verwendung von Fremdwörtern in der deutschen Pressesprache verglichen. Die litauischen Belege wurden meistens aus Zeitungen und Zeitschriften entnommen, einige Beispiele stammen aus anderen Quellen, aus Anzeigen, Faltblättern, Werbetexten, sie sind mit „rš“ markiert. Als Quelle für Beispielsätze aus der deutschen Presse wurden teilweise die Korpora der geschriebenen Sprache des Instituts für Deutsche Sprache, Mannheim (www.ids-mannheim.de) und der Wortschatz-Datenbank „Wortschatzlexikon“ der Universität Leipzig (http://wortschatz.uni-leipzig.de) benutzt. Beispielsätze werden manchmal verkürzt angeführt. Folgende Wörterbücher wurden verwendet: Duden – Deutsches Universalwörterbuch (1996); Duden – Das Fremdwörterbuch (1966, 1974, 1982, 1990); Duden – Das große Fremdwörterbuch (2000).
The term ‘marketing communications’ is used to denote communications by means of various persuasive messages about products, organizations, candidates and ideas that marketers send to audiences to build up knowledge of the mentioned objects, to evoke positive attitudes towards them, to stimulate the audience to act in a certain way (buy, use, vote, approve) and remain loyal to them. Possibly the most dominant type of marketing communications in our culture is advertising, but there are many other effective forms of marketing persuasion (public relations, sponsorship, point-of-sale communications, sales promotion, event marketing, product placement, etc.). Advertising uses mass media channels (traditional and new media) to contact and interact with the audiences, and thus the language of advertising has become a special form of mass media language.
Die Textsorte „Pressenachricht“, deren linguistische Untersuchung auf die Studien von Teun A. van Dijk zurückgeht (1985, 1988), werden immer häufiger zum speziellen Forschungsgegenstand in den russischen Geisteswissenschaften. 1. In der Linguistik wird die Hauptaufmerksamkeit den stilistischen Aspekten der Nachrichtentexte zuteil, einschließlich ihrer textstilistischen Besonderheiten. 2 Es scheint heutzutage notwendig, das theoretische Herangehen an die Nachrichten zu aktualisieren, sowohl unter dem Gesichtspunkt der Textlinguistik, als auch aus der Sicht der Diskurstheorie. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die theoretischen Grundlagen für die Beschreibung von Nachrichtentexten zu entwerfen unter dem Blickwinkel des diskursiven Herangehens und des Begriffes der Text-Makrostruktur, der auch von van Dijk in den wissenschaftlichen Umlauf gebracht wurde.
Quality journalism offers its educated readers unsimplified linguistic usage which comprises standard collocations, phrases and utterances on the one hand, and occasional word-combinations, deformed idioms and quotations on the other. The former belong to the language system and reside in a variety of unilingual dictionaries, whereas the latter are confined to speech and have little chance of being registered by lexicographers.