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Im Dialog übernehmen Sprecher fortlaufend Wörter, grammatische Konstruktionen und andere sprachliche Strukturen ihrer Gesprächsteilnehmer. Die vorliegende Studie widmet sich diesem Phänomen der dialogischen Resonanz aus drei verschiedenen Blickwinkeln: aus der Sicht der Dialogischen Syntax von Du Bois, der Kognitiven Grammatik Langackers und der Konstruktionsgrammatik. Anhand von Resonanzsequenzen aus dem österreichischen Parlament wird zunächst die strukturelle und funktionale Breite und Varianz der dialogischen Resonanzherstellung auf verschiedenen sprachlichen Ebenen beleuchtet. In einem zweiten Schritt stehen die der Resonanzherstellung unterliegenden kognitiven Mechanismen im Mittelpunkt. Dabei geht die Studie explizit paradigmenübergreifend vor und kombiniert Methoden der Gesprächsanalyse mit Theorien und Konzepten der Kognitiven Linguistik. In diesem Sinne situiert sich die Studie in dem noch jungen Feld der Interaktionalen Kognitiven Linguistik, deren Potenzial, aber auch deren Grenzen abschließend kritisch diskutiert werden.
Not macht erfinderisch
(2013)
An experiment on the English caused motion construction in adult- and child-directed speech was conducted to assess in how far (i) verbal frequency biases and (ii) a register-specific preference for explicit and redundant coding influence speakers' selection of argument structure constructions during speaking. Subjects retold the contents of short cartoon video clips to adult and child interaction partners. The stimuli showed events of caused motion which suggested designations with verbs for which caused motion-complementation was either (i) uncommon/unattested, (ii) conventional or (iii) the dominant usage in a sample extracted from the BNC. The results show a significant tendency to avoid more compacted coding (using the caused motion construction instead of a possible two-clause paraphrase) in child-directed speech. At the same time, they also point to an interaction between the register-specific preference for explicitness and verbs' relative conventionality in the construction that neutralizes the effect for verbs that are highly frequent in the target environment.
Aspekte des Absentivs: "Wir sind Sue gratulieren" : zum Problem der Lokalisierung im Absentiv
(2013)
Der Beitrag behandelt den Sprachgebrauch in multiethnischen Sprechergemeinschaften im urbanen Raum. Ich zeige, dass die Varietät, die sich hier entwickelt, als neuer Dialekt des Deutschen verstanden werden kann. Dieser Dialekt ist gekennzeichnet durch Charakteristika auf lexikalischer und grammatischer Ebene, die auf systematische Muster sprachlicher Variation und sprachlichen Wandels hinweisen, und erhält durch seine Sprechergemeinschaft mit vielen (aber nicht nur) mehrsprachigen Sprecher/inne/n eine besondere sprachliche Dynamik. Ich diskutiere zwei Beispiele, intensivierend gebrauchtes „voll“ und monomorphematisches, existenzanzeigendes „gib(t)s“, die die quantitative Expansion bzw. die Weiterentwicklung und den qualitativen Ausbau von Phänomenen illustrieren, die auch aus anderen Varietäten des Deutschen bekannt sind. Der multiethnische urbane Dialekt, der hier entsteht, spiegelt damit Entwicklungstendenzen des Deutschen wieder, die in einigen Fällen zusätzlich durch Sprachkontaktphänomene gestützt werden können.
Die Wortbildungsangaben im Online-Wörterbuch und wie Nutzer sie beurteilen – eine Umfrage zu elexiko
(2013)
Der vorliegende Beitrag betrachtet das Thema der Wortbildung im Online-Wörterbuch aus der Perspektive der Wörterbuchbenutzer. Zunächst werden an einzelnen Beispielen die unterschiedlichen Angabebereiche im Internetwörterbuch und die verschiedenen Arten der Wortbildungsangaben aufgezeigt, auf die ein Wörterbuchbenutzer beim Nachschlagen stoßen kann (Kap. 2). Daran anschließend werden mit elexiko und BZVelexiko kurz die beiden Projekte vorgestellt, die an den Mannheimer Nutzerumfragen beteiligt waren. Schließlich werden die Ergebnisse zweier Online-Befragungen präsentiert, die Anfang 2011 am Institut für Deutsche Sprache durchgeführt wurden und an denen insgesamt über 1 100 Personen teilnahmen. In diesem Kontext stehen dabei allein die Teilergebnisse zum Thema Wortbildung im Mittelpunkt (Kap. 3). Ein Ausblick auf die weitere geplante Forschung rundet den Beitrag ab (Kap. 4).