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Juristische Texte sind schwer zu verstehen, insbesondere – aber nicht nur – für juristische Laien. Dieser Band beleuchtet diese These ausgehend von linguistischen Verständlichkeitsmodellen und kognitionswissenschaftlichen Modellen der menschlichen Textverarbeitung. Anhand von Aufzeichnungen von Blickbewegungen beim Lesen, einem sogenannten Lesekorpus, werden umfangreiche statistische Modelle berechnet. Diese geben Auskunft über Fragen psycholinguistischer Grundlagenforschung auf der Wort-, Satz- und Textebene. Ferner wird untersucht, wie sich Reformulierungen auf den Verstehensprozess auswirken. Dabei stehen bekannte Komplexitätsmarker deutscher juristischer Texte im Fokus: Nominalisierungen, komplexe Nominalphrasen und syntaktisch komplexe Texte.
Für Muttersprachler des Polnischen und anderer artikelloser Sprachen gehört der Gebrauch des Artikels zu den schwierigsten Kapiteln der deutschen Grammatik. Sie haben große Mühe zu verstehen, wann im Deutschen der Definitartikel, wann der Indefinitartikel und wann kein Artikel verwendet wird.
Die vorliegende Arbeit setzt bei diesen Schwierigkeiten an. Sie versucht eine systematische Darstellung von Funktion und Gebrauch der Artikel, die den Vergleich mit dem Polnischen besonders berücksichtigt. Im Unterschied zum größten Teil der vorhandenen Literatur wird nicht nur der Artikelgebrauch in referentiellen Nominalphrasen, sondern auch der in prädikativen und anderen nicht-referentiellen Nominalphrasen ausführlich gewürdigt. Im Hinblick auf die Didaktisierung wird die Frage in den Mittelpunkt gestellt, welche Sprachmittel des Polnischen Funktionen erfüllen, die denen der deutschen Artikelwörter nahekommen.
Die Arbeit handelt von sprachlicher Implizitheit und sprachlichen Diskriminierungen. Anhand der Sprechakttheorie und anderer pragmatischer Ansätze werden lexikalische Indikatoren impliziter Diskriminierung zusammengestellt und empirisch an einem Zeitungskorpus überprüft. Die Erkenntnisse und Analysemethoden der Arbeit ermöglichen das Auffinden impliziter Diskriminierungen in umfangreichen Medienkorpora wie z.B. Zeitungen und Zeitschriften im Internet.
Das Werk versteht sich als eine Darstellung der wichtigsten syntaktischen, prosodischen, semantischen und pragmatischen Eigenschaften kausaler und konditionaler Konnektoren des gesprochenen Deutsch.
Die Untersuchung formuliert notwendige theoretische Grundlagen und zeigt die komplexe Interaktion mehrerer Faktoren, die sich auf die Interpretation einer Äußerung auswirken. Empirische Daten belegen, dass die kontextuelle und pragmatische Interpretation der untersuchten Relationen stark mit ihren syntaktischen und prosodischen Mustern korreliert. Jedoch handelt es sich nicht um eine Eins-zu-eins-Beziehung, denn gleiche Lesarten können von kausalen und konditionalen Relationen unterschiedlich markiert sein. Anhand der Ergebnisse wird das Verhältnis zwischen Konditionalität und Kausalität diskutiert.
Lexikalisch-semantische Graduonymie. Eine empirisch basierte Arbeit zur lexikalischen Semantik
(2016)
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik gradueller Bedeutungsbeziehungen in der Sprache. Sie verfolgt das Ziel, die aufgrund der graduellen Opposition in Paradigmen formierten Wörter als eigenständigen Relationstyp der lexikalischen Semantik zu unterscheiden, ihn theoretisch herauszuarbeiten und empirisch zu fundieren. Diese Relation wird analog der terminologischen Tradition der "-nymie"-Relationen als Graduonymie bezeichnet. Mit verschiedenen empirischen Methoden wie der webbasierten Sprecherbefragung, Korpusanalysen, systematischen Tests und Kontrastierung mit dem Usbekischen werden die Validität und Stabilität der Daten überprüft und somit Erkenntnisse zum Phänomen der Graduonymie gewonnen. Dies bildet den Kernpunkt der Untersuchung. Dabei werden unterschiedliche Aspekte der Graduonymie betrachtet und analysiert. Der Vergleich der Methoden eröffnet neue Perspektiven auf die semantischen Relationen, die Vorgehensweise hat sich methodisch als erfolgreich erwiesen. Die Ergebnisse der Arbeit erbringen interessante Einsichten nicht nur in den Phänomenbereich der Graduonymie, sondern ergänzen den aktuellen Stand der lexikalischen Semantik sowohl in theoretischer Hinsicht als auch durch die methodenpluralistische Behandlung semantischer Relationen.
Der Definitionswortschatz im einsprachigen Lernerwörterbuch des Deutschen. Anspruch und Wirklichkeit
(2011)
Der vorliegende Band beschäftigt sich im theoretisch orientierten ersten Teil mit der Geschichte des Ansatzes, in Lernerwörterbüchern einen kontrollierten Definitionswortschatz zu verwenden. Zudem wird die kontroverse Diskussion um den kontrollierten Definitionswortschatz in der Metalexikografie wiedergegeben. Den Hauptteil der Arbeit bildet die korpusbasierte Analyse des Definitionswortschatzes des Langenscheidt Taschenwörterbuchs Deutsch als Fremdsprache und des Duden/Hueber Wörterbuchs Deutsch als Fremdsprache. Zum einen werden sowohl quantitative als auch qualitative Merkmale des verwendeten Definitionswortschatzes untersucht, zum anderen geht es um die Frage, inwieweit die beiden Wörterbücher ihren Eigenanspruch eines computerkontrollierten Definitionswortschatzes einhalten. Die Untersuchung schließt damit einerseits eine metalexikografische Forschungslücke, andererseits enthält sie Empfehlungen an die praktische Lexikografie.