Refine
Document Type
- Article (2)
- Part of a Book (1)
Language
- German (3)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- yes (3)
Keywords
- Paronym (2)
- Computerunterstützte Lexikografie (1)
- Deutsch (1)
- Distribution <Linguistik> (1)
- Grundwortschatz (1)
- Korpus <Linguistik (1)
- Korpus <Linguistik> (1)
- Lemma (1)
- Lexikografie (1)
- Semantik (1)
Publicationstate
- Zweitveröffentlichung (3) (remove)
Reviewstate
- Peer-Review (2)
- (Verlags)-Lektorat (1)
Publisher
Das Phänomen der Paronymie hat bisher weder aus Sicht der Korpuslinguistik noch aus Sicht der kognitiven Linguistik große Beachtung gefunden. Bisherige Untersuchungen und erste Definitionsversuche stützten sich nicht auf empirische Analysen, sondern auf ein differenziertes strukturalistisches Modell, das, wenn nicht ausschließlich so doch primär, mit morphologischen Kriterien operiert (vgl. Läzärescu 1999). Sprachgebrauchsbasierte Befunde blieben bislang hingegen unberücksichtigt. Hier setzt dieser Artikel an: Er skizziert aus korpusbasierter und sprachgebrauchsorientierter Perspektive erste Ergebnisse zur Bestimmung und Unterscheidung von Arten der Paronymie hinsichtlich ihrer kommunikativen Funktion, ihrer Diskurszugehörigkeit sowie ihrer semantischen Eigenschaften. Ausgangspunkt ist eine kurze Darstellung des einzigen bisher vorliegenden Klassifikationsmodells von Läzärescu. Anschließend werden unterschiedliche Typen von Paronymen vorgestellt, die im Zuge der empirischen Analysen herausgearbeitet werden konnten. Der Beitrag plädiert für eine differenzierte Betrachtung des komplexen Phänomens, denn die eindimensionale, morphologisch motivierte Klassifikation wird dem Untersuchungsgegenstand nicht gerecht, da zudem sprachgebrauchs- sowie kognitiv-orientierte Parameter für eine Definition bzw. Typologisierung herangezogen werden müssen.
Im Rahmen der korpusgestützten Lexikografie stellt die Kookkurrenzanalyse ein bewährtes Verfahren dar, um Massendaten aus Korpora im Corpus-driven-Ansatz zu einem Einzelstichwort vorzustrukturieren. Wie diese Daten im redaktionellen lexikografischen Prozess in die Wortartikelproduktion einfließen können, wurde beispielsweise beim allgemeinen einsprachigen Online-Wörterbuch elexiko erprobt, dokumentiert und umgesetzt. Für das Wörterbuch „Paronyme - Dynamisch im Kontrast“ bildet die Kookkurrenzanalyse gleichfalls einen Ausgangspunkt für die Arbeit an Wortartikeln, allerdings unter anderen Voraussetzungen: Der folgenreichste Unterschied in methodischer Hinsicht ist, dass im Paronymwörterbuch mindestens zwei Stichwörter vergleichend gegenübergestellt werden, um so semantische Ähnlichkeiten und Unterschiede explizit zu machen. Im Beitrag wird diskutiert, wie die Verfahren der Kookkurrenzanalyse und des nachfolgenden Vergleichs für die praktische Artikelarbeit beim Paronymwörterbuch variiert, spezifiziert und nutzbar gemacht wurden.