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Metadaten zu Gesprächen und den beteiligten Sprecher/-innen enthalten Informationen, die für die Beschreibung, Erschließung und Analyse von Korpora wichtig sind. Bisher werden sie jedoch in der Konversationsanalyse und der Interaktionalen Linguistik so gut wie nicht genutzt. Dieser Beitrag zeigt exemplarisch, wie Metadaten des Gesprächskorpus „Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch“ (FOLK) im Rahmen einer interaktionslinguistischen Untersuchung verwendet werden können, um Regularitäten der Verwendung einer untersuchten Gesprächspraktik zu identifizieren und ihren Zusammenhang mit den Eigenschaften von Aktivitäten und Sprecherrollen zu klären. In allgemeinerer Perspektive diskutiert der Beitrag, wie und an welchen Stellen einer interaktionslinguistischen Untersuchung Metadaten von Nutzen sein können und wie ihr Stellenwert im Rahmen dieser Methodologie kritisch reflektiert werden muss.
Das Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch (FOLK), zugänglich über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD), strebt den Status eines Referenzkorpus für den aktuellen mündlichen Sprachgebrauch im deutschen Sprachraum an. Es enthält einen wachsenden Bestand von Audio- und Videoaufnahmen authentischer Gespräche aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Die Dokumentation und Repräsentation von Interaktions- und Sprecherinformationen sind bereits seit den Anfängen des Korpusaufbaus integrale Bestandteile von FOLK. Allerdings lag bislang kein ausgearbeitetes, empirisch erprobtes und vollständig in die Korpusinfrastruktur integrierbares Stratifikationskonzept vor. Mit dem vorliegenden Artikel wird ein solches Konzept vorgeschlagen. Es knüpft an frühere Konzeptionen an und wurde anhand der vorhandenen Daten überprüft, korrigiert und erweitert. Dieser Prozess verlief parallel zur Überarbeitung des XML-Schemas zur Metadatendokumentation, um die konkrete Implementierung vorzubereiten. Im Anschluss an eine Skizzierung genereller Aspekte des Korpusdesigns werden die stratifikationsleitenden und ergänzenden Parameter vorgestellt und erläutert. Abschließend werden Ansätze und Strategien zum Korpusausbau diskutiert.
Transkriptionswerkzeuge sind spezialisierte Softwaretools für die Transkription und Annotation von Audio- oder Videoaufzeichnungen gesprochener Sprache. Dieses Kapitel erklärt einleitend, worin der zusätzliche Nutzen solcher Werkzeuge gegenüber einfacher Textverarbeitungssoftware liegt, und gibt dann einen Überblick über grundlegende Prinzipien und einige weitverbreitete Tools dieser Art. Am Beispiel der Editoren FOLKER und OrthoNormal wird schließlich der praktische Einsatz zweier Werkzeuge in den Arbeitsabläufen eines Korpusprojekts illustriert.
Dieser Beitrag soll auf einen Verknüpfungsbereich von Grammatik und Pragmatik, speziell Gesprächsanalyse hinweisen, der sich in der Forschung der letzten fünfzehn Jahre als sehr fruchtbar erwiesen hat, zumindest für die Pragmatik und eine kommunikativ-funktional orientierte Grammatikkonzeption (vgl. dazu auch Zifonun et al. 1997). Äußerungsstrukturelle, insbesondere grammatische Gesichtspunkte spielen für die Verfahren des gesprächsanalytischen Spurenlesens im Umgang mit Dokumenten der Kommunikationswirklichkeit eine große Rolle, und die Systematisierung der dabei anfallenden Befunde macht Fortschritte. Für die folgenden Überlegungen beziehe ich mich auf die Verteilung von Redebeiträgen, das zentrale Arbeitsfeld der klassischen Konversationsanalyse. Dabei spielt die Frage der Vollständigkeit von Redebeiträgen bzw. Äußerungsstrukturen eine wichtige Rolle. Und hier gibt es eine fruchtbare Verknüpfungsstelle zwischen Gesprächsanalyse und Grammatik.
Die 21. Arbeitstagung zur Gesprächsforschung mit dem Rahmenthema „Vergleichende Gesprächsforschung“ fand vom 21.–23. März 2018 am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim statt. Das Ziel der Tagung war es, Forscherinnen und Forscher zusammenzubringen, die authentische Interaktionsdaten aus vergleichender Perspektive untersuchen. Das Rahmenthema der Tagung ergab sich aus dem steigenden Interesse an vergleichenden Fragestellungen innerhalb konversations- und gesprächsanalytischer Untersuchungen. Die Tagung nahm gezielt Vorgehensweisen und Methoden bei der Durchführung vergleichender Untersuchungen in den Blick. Die Vorträge, Projektpräsentationen und Datensitzungen erörterten 1. das Vergleichen als analytische Grundoperation der Konversations- und Gesprächsanalyse, 2. Vergleiche alternativer Ressourcen und Praktiken für spezifische Handlungen und Aktivitäten in der Interaktion sowie 3. methodologische Herausforderungen einer vergleichenden Gesprächsforschung.