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The concept of text coherence was developed for linear text, i.e. text of sequentially organized content. The present article addresses to what extent this concept can be applied to hypertext. Following the introduction (section 1), I will define different aspects of text coherence (section 2). I will then explain the importance of the sequential order of text constituents for coherence-building, as explored by empirical studies on text comprehension (section 3). Section 4 discusses how hypertext-specific forms of reading affect the processes of coherence-building and coherence-design. Section 5 explores how the new challenges of hypertext comprehension may be met by hypertext-specific coherence cues. A summary and outlook is included (section 6).
In the context of the HyTex project, our goal is to convert a corpus into a hypertext, basing conversion strategies on annotations which explicitly mark up the text-grammatical structures and relations between text segments. Domain-specific knowledge is represented in the form of a knowledge net, using topic maps. We use XML as an interchange format. In this paper, we focus on a declarative rule language designed to express conversion strategies in terms of text-grammatical structures and hypertext results. The strategies can be formulated in a concise formal syntax which is independend of the markup, and which can be transformed automatically into executable program code.
Der Kurzbeitrag berichtet über ein Projekt ”Hypertextualisierung auf textgrammatischer Grundlage“ (HyTex), in dem erforscht wird, wie sich linear organisierte Dokumente mit semiautomatischen Methoden auf der Grundlage von textgrammatischem Markup und der linguistisch motivierten Modellierung terminologischen Wissens in delinearisierte Hyperdokumente überführen lassen. Ziel ist es, eine Sammlung von Fachtexten so in einen Hypertext zu überführen, dass terminologiebedingte Verständnisschwierigkeiten beim Lesen durch entsprechende Linkangebote aufgelöst werden, so dass die Fachtexte auch von Semi-Experten der Domäne selektiv gelesen werden können. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt auf der Modellierung terminologischen Wissens mit XML Topic Maps und dessen Stellenwert für die automatische Erzeugung von Hyperlinks.
Der Artikel beschreibt die Entwicklung eines sprachlichen Mythos, einer in Sprache entwickelten und gefassten, zu Propagandazwecken (miss)gebrauchten Konstruktion von Wirklichkeit, die nicht nur das Wirklichkeitsbild einer Epoche prägte, sondern in starkem Maße auch in die Wirklichkeit der davon betroffenen Menschen eingriff und diese veränderte. Die Legende vom Dolchstoß, vom hinterrücks verübten Mord am deutschen Frontsoldaten, vom Verrat aus den eigenen Reihen, wird von seinen Vertretern dazu benutzt, die eigene Verantwortung für die Niederlage der Deutschen im 1. Weltkrieg auf den politischen Gegner abzuwälzen, um diesen nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich zu diffamieren. Doch war diese Legende kein spontanes Produkt einer von Chaos geprägten Nachkriegszeit, sondern sie gehörte bereits zum politischen Strategiespiel einer in der Bismarckzeit eingeführten Propagandaschlacht. In ihr wurde bereits die Erwartungshaltung geschürt, dass in der Stunde der Not Sozialdemokraten, Juden, Katholiken und Freimaurer das Vaterland nicht nur im Stich lassen, sondern es aus fehlender nationaler Gesinnung verraten würden. Die Sprachlichkeit dieser Vorgänge hervorzuheben, ist das besondere methodische und theoretische Anliegen des Artikels.
Der vorliegende Aufsatz geht von der öfters vertretenen These aus, dass Rauminformation in der Sprache weniger wichtig sei als Zeitinformation. Ein genauerer Vergleich der grammatischen und lexikalischen Mittel zur Kodierung dieser Informationsarten deutet jedoch darauf hin, dass eine solche Behauptung nicht aufrecht zu erhalten ist. Zeitinformation wird mit Hilfe der grammatischen Kategorien des Verbs, Tempus, Modus und Aspekt (TMA), kodiert, während für die Kodierung von Rauminformation die nominalen Kategorien Determination, Kasus und Quantifikation (DCQ) zuständig sind. Daneben stehen für die Kodierung beider Informationsarten reichhaltige lexikalische Mittel zur Verfügung.
Aus ähnlichen Gründen wird der Vorschlag abgelehnt, das Deutsche als eine eher raumorientierte denn zeitorientierte Sprache zu betrachten. Anhand der deiktischen Adverbien hier, da und dort und der Determinantien dieser, der und jener wird das Zusammenspiel von Raum- und Diskursrollensemantik im Rahmen eines an Reichenbach angelehnten Relationenmodells untersucht. Das überraschende Ergebnis lautet, dass die relevanten Oppositionen zwischen den Demonstrativa des Deutschen nicht die Lokalisierung des Referenten, sondern die Lokalisierung des Sprechers betreffen. In Bezug auf den Referenten sind alle Demonstrativa des Deutschen Nahdeiktika, was sich unter anderem in ihrer anaphorischen Verwendbarkeit zeigt.
Abschließend wird im Sinne einer zweckmäßigen und ökonomischen Arbeitsteilung zwischen sprachlichen und nicht-sprachlichen Zeichen die Funktion von Zeiggesten beim situationsdeiktischen Gebrauch der deutschen Demonstrativa erklärt und ausbuchstabiert. Dadurch können traditionelle Beschreibungsprobleme für da und der aufgelöst und eine bisher noch kaum erkannte Schwierigkeit bei der Beschreibung von dort vermieden werden.
Online Access Tools for Spoken German: The Resources of the Deutsches Spracharchiv in a Database
(2002)
This paper shows some details of the modernization of the Deutsches Spracharchiv (DSAv). It explores some future possibilities of linguistical documentation and analysis using the Web. The Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim is the central institution for linguistic research in Germany. The DSAv in the IDS is the center for documentation and research of spoken German. These archives include the largest collection of sound recordings of spoken German (dialects and colloquial speech, including e.g. lots of extinct dialects of former German territories in Eastern Europe) - altogether more than 15,000 sound recordings. The lacking clarification and accessibility of this data material has been felt as an essential deficit. The opportunity to edit the sound signal digitally offers a much easier access to spoken language. Through the integration of the already existing information about the corpora and the transcribed texts in an information- and full text databank, as well as the linking of the data with the acoustic signal (alignment), arises a data-pool with considerably better documentation of the materials and a fast direct grasp of the recorded sounds. Thus, the DSAv initiates totally new research questions for the work at the IDS, as well as for linguistics altogether.
Nach einer kurzen Darstellung relevanter Ergebnisse aus der Mehrsprachigkeitsforschung werden einige Ergebnisse aus dem am Institut für Deutsche Sprache durchgeführten Projekt „Deutsch-türkische Sprachvariation und die Herausbildung kommunikativer Stile in jungendlichen Migrantengruppen in Mannheim" vorgestellt. Im Zentrum steht die Beschreibung eines Ausschnitts aus dem Sprach- und Kommunikationsrepertoire einer türkischen Migrantinnengruppe, der „Powergirls“. Charakteristisch für die Ingroup-Kommunikation der Gruppe sind deutsch-türkische Mischungen, in denen Elemente des Deutschen und Türkischen in z.T. engen Verknüpfungen miteinander verbunden werden. In multilingualen Gesprächssituationen dagegen verwenden die Migrantenjugendlichen eine vereinfachte Form des Deutschen als Kommunikationsmittel. Anhand von Gesprächsbeispielen werden beide Sprachgebrauchsformen dargestellt und in Form und Funktion beschrieben.