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Welche Sprachen sehen wir auf Schildern, Plakaten, Graffiti in der Öffentlichkeit? Wovon hängt es ab, an welchen Orten und in welchen Funktionen bestimmte sprachliche Varietäten zu finden sind? Wie spiegeln sich Mehrsprachigkeit in der Gesellschaft, Prestige von Sprachen und Machtverhältnisse von Sprechergruppen in den Texten im öffentlichen Raum?
Dieser Band widmet sich derartigen Fragen, die in der Sprachwissenschaft heute unter dem Schlagwort der Linguistic Landscapes untersucht werden, aus einer Perspektive der deutschen Sprache außerhalb des deutschsprachigen Kerngebietes. Welches – z. T. unerwartete – Auftreten des Deutschen lässt sich in Ländern wie Malta, Estland, Dänemark oder Tschechien beobachten? Was für Geschichten stehen dahinter und wie spiegeln sich in deutschen Texten und Symbolen historische Ereignisse und heutige Verbindungen zu den deutschsprachigen Ländern?
Gleichzeitig berichten die Beiträge des Bandes über Erfahrungen, die Präsenz der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit zu Unterrichtszwecken und zum Sprachmarketing einzusetzen. Ob in Schule, Universität oder in der Werbung für Deutsch in der allgemeinen Öffentlichkeit – dieser in Anlehnung an ein Projekt auf Malta Spot German genannte Ansatz veranschaulicht nicht nur die Vielfalt der Rollen des Deutschen, er zeigt vor allem, dass Projekte zur deutschen Sprache Spaß machen und auf einfache Weise zur Nachahmung einladen können.
Der Band umfasst grundlegende Arbeiten, die methodologisch und im Sinne des Theorieaufbaus besonders aussagekräftig und allgemein anwendbar sind, sowie Werke, die den Fokus auf deutschsprachige Länder und/oder Deutsch als Einzelsprache legen. In der Einleitung des Bandes werden – zum ersten Mal im deutschsprachigen Kontext – Sprachplanung/Sprach(en)politik und Sprachmanagementtheorie in Beziehung gesetzt. Exkursorisch werden außerdem Sprachenrecht, europäische Sprachenpolitik und Deutsch im Licht von Sprachplanung/Sprach(en)politik und Sprachmanagement thematisiert.
Sprichwörter im Gebrauch
(2017)
Die Beiträge dieses Tagungsbandes thematisieren die Erstellung digitaler historischer Zeitungskorpora, Merkmale und Entwicklungstendenzen der Sprache der Zeitungen auf verschiedenen Ebenen und auf der Grundlage einzelner Korpora sowie die Bewertung der Zeitungssprache aus zeitgenössischer Sicht.
Die Vorträge gehen zurück auf den Workshop "Die Zeitung als das Medium der neueren Sprachgeschichte? Korpora, Analyse und Wirkung" am Institut für Deutsche Sprache (IDS) - in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Sprachwissenschaften (EZS) - am 20./21.11.2014 in Mannheim.
Modalverben gehören zu den hochfrequenten Verben des Deutschen und weisen in der gesprochenen Sprache eine hohe grammatische, semantische und funktionale Flexibilität auf. Die Studie befasst sich aus interaktionslinguistischer Sicht mit dem Verwendungsspektrum von Konstruktionen, in denen Modalverben “absolut”, das heißt hier: ohne infinites Vollverb, gebraucht werden. Es wird untersucht, welche Bedeutungen die Modalverben in Interaktionen haben bzw. welche Faktoren ihre Interpretation beeinflussen und inwiefern die jeweiligen Konstruktionen für spezifische sprachliche Handlungen und in speziellen interaktiven Kontexten verwendet werden.
Als entscheidend für die Analyse zeigen sich neben der signifikanten Medialitätsdifferenz auch Interaktivität, Online-Produktion und Gattungs- bzw. Registermerkmale wie Informalität. Die Studie demonstriert außerdem, dass die Modalverbkonstruktionen sehr unterschiedliche Grade von Schematizität, Spezifizität und (Nicht-) Kompositionalität aufweisen.
Der Band untersucht die Verwendung der Bewegungsverben kommen und gehen sowie der mentalen Verben wissen und denken im gesprochenen Deutsch. Anhand einer Kombination explorativer, mit der Schriftlichkeit vergleichender Korpusuntersuchungen und interaktionslinguistischer Analysen werden spezifisch mündliche Argumentrealisierungsmuster identifiziert und deren funktionale Motivationen beschrieben. Es zeigt sich, dass viele verbgebundene Konstruktionen diskursorganisatorische Funktionen erfüllen oder mündlichkeitsspezifische Bedeutungen haben und dass dabei reduzierte Formen besonders häufig sind.
Duden - Die deutsche Rechtschreibung. Auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Rechtschreibregeln
(2017)
Juristische Texte sind schwer zu verstehen, insbesondere – aber nicht nur – für juristische Laien. Dieser Band beleuchtet diese These ausgehend von linguistischen Verständlichkeitsmodellen und kognitionswissenschaftlichen Modellen der menschlichen Textverarbeitung. Anhand von Aufzeichnungen von Blickbewegungen beim Lesen, einem sogenannten Lesekorpus, werden umfangreiche statistische Modelle berechnet. Diese geben Auskunft über Fragen psycholinguistischer Grundlagenforschung auf der Wort-, Satz- und Textebene. Ferner wird untersucht, wie sich Reformulierungen auf den Verstehensprozess auswirken. Dabei stehen bekannte Komplexitätsmarker deutscher juristischer Texte im Fokus: Nominalisierungen, komplexe Nominalphrasen und syntaktisch komplexe Texte.
Der vorliegende Band ist die erste Publikation in Buchform, die sich umfassend den Diskursmarkern im gesprochenen Deutsch widmet. Vor dem Hintergrund des Forschungsstands zu anderen Sprachen gibt er einen repräsentativen Überblick über Formen und Funktionen von Diskursmarkern in der deutschen Gegenwartssprache.
Die zwölf Beiträge befassen sich mit dem Diskursmarkerbegriff und seiner definitorischen Abgrenzung sowie mit den interaktionalen Funktionen von Diskursmarker-Subklassen und ausgewählten Einzelmarkern. Alle Beiträge stützen sich auf Originalaufnahmen mündlicher Interaktionen. Teilweise werden ergänzend schriftlich konstituierte Daten herangezogen.