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Das Forschungs- und Lehrkorpus für GesprochenesDeutsch (FOLK) ist ein Korpus des gesprochenen Deutsch in natürlichen sozialen Interaktionen, das seit 2008 in der Abteilung Pragmatik am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim aufgebaut wird. FOLK besteht aus Audio- und Videoaufzeichnungen natürlicher Gespräche aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen (private, institutionelle und öffentliche Interaktionsdomäne), die durch Transkription, weitere Annotationen und Metadaten-Dokumentation für korpusgestützte Analysen erschlossen und zur wissenschaftlichen Nutzung bereitgestellt werden. FOLK wird auf vielfältige Weise für Untersuchungen zum gesprochenen Deutsch genutzt, insbesondere in der Gesprächsforschung, der Korpuslinguistik und anwendungsorientierten Zweigen der Linguistik.
Funktionsverbgefüge stehen seit jeher in der Sprachkritik, die sich nun auch auf digitale Räume ausbreitet. Vertreten wird dort die These, Funktionsverbgefüge und ihre entsprechenden Basisverben seien äquivalent und könnten in allen Kontexten durch die verbalen Entsprechungen ersetzt werden. Dies kann durch die vorliegende korpusbasierte und textlinguistische Studie am Beispiel des Gefüges Frage stellen widerlegt werden. Anhand eines extensiven Datenmaterials aus den Wikipedia-Artikel-Korpora des IDS zeige ich die semantischen, grammatischen und textlinguistischen Unterschiede zwischen dem Basisverb und dem Funktionsverbgefüge im Gebrauch auf, die sich in der Anreicherung, Verdichtung, Perspektivierung, Gewichtung und Wiederaufnahme von Informationen im Text manifestieren.
So far, Sepedi negations have been considered more from the point of view of lexicographical treatment. Theoretical works on Sepedi have been used for this purpose, setting as an objective a neat description of these negations in a (paper) dictionary. This paper is from a different perspective: instead of theoretical works, corpus linguistic methods are used: (1) a Sepedi corpus is examined on the basis of existing descriptions of the occurrences of a relevant verb, looking at its negated forms from a purely prescriptive point of view; (2) a "corpus-driven" strategy is employed, looking only for sequences of negation particles (or morphemes) in order to list occurring constructions, without taking into account the verbs occurring in them, apart from their endings. The approach in (2) is only intended to show a possible methodology to extend existing theories on occurring negations. We would also like to try to help lexicographers to establish a frequency-based order of entries of possible negation forms in their dictionaries by showing them the number of respective occurrences. As with all corpus linguistic work, however, we must regard corpus evidence not as representative, but as tendencies of language use that can be detected and described. This is especially true for Sepedi, for which only few and small corpora exist. This paper also describes the resources and tools used to create the necessary corpus and also how it was annotated with part of speech and lemmas. Exploring the quality of available Sepedi part-of-speech taggers concerning verbs, negation morphemes and subject concords may be a positive side result.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat den Verbund „Text+“ bewilligt. „Text+“ hat sich zum Ziel gesetzt, text- und sprachbasierte Forschungsdaten langfristig zu erhalten und ihre breite Nutzung in der Wissenschaft zu ermöglichen. Die Initiative startet somit nach mehrjähriger Vorbereitungszeit und wird zunächst für fünf Jahre durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Studie über die Intonation von Frageaktivitäten in deutschen Alltagsgesprächen vor. Unsere Untersuchung erforscht, inwieweit die Intonation zur Kontextualisierung von konversationellen Fragen beiträgt. In der Analyse stützen wir uns auf das autosegmental-metrische Modell von Peters und das taxonomische Modell der interaktionalen Prosodieforschung von Selting. Diese Modelle beschreiben jeweils phonologische oder pragmatische Aspekte der Frageintonation, zwei Dimensionen, die für sich genommen, keine vollständige Beschreibung liefern können. Auf der Grundlage authentischer Gesprächsdaten aus dem Korpus FOLK argumentieren wir für die Kompatibilität des autosegmental-metrischen Modells von Peters und des taxonomischen Modells der Frageintonation von Selting. Die Merkmale aus beiden Modellen lassen sich zu Bündeln kombinieren, die es erlauben, die Intonation von Fragen zu erfassen.
Die Vermittlung von Fachsprache gewinnt in der heutigen europäischen Gesellschaft, die von 'Bewegungen' unterschiedlicher Art charakterisiert ist, immer mehr an Relevanz, aber die Lernergruppen werden immer differenzierter und die Lehrenden, die meist keine Experten auf dem Fachgebiet sind, haben Schwierigkeiten lernergerechte Kurse zu gestalten, da die Möglichkeiten zur Aus- oder Fortbildung selten sind. Fragen, die offen stehen oder nur teilweise beantwortet wurden, gibt es noch viele und eine einheitliche Antwort ist nicht immer möglich, aber wir möchten trotzdem versuchen, anstatt von Problemfällen auch Experimente und Lösungen vorzustellen. Wir möchten zeigen, wie und mit welchen Mitteln und Werkzeugen Fachsprachen beschrieben werden können und welche Auswirkungen dies im Unterricht haben kann. Nach einem Überblick über die unterschiedlichen Definitionsmöglichkeiten von 'Fachsprache', zeigen wir, welche Auswirkungen die unterschiedlichen Schwerpunkte in der Lehre haben können. Abschließend werden wir ein kleines korpuslinguistisches Experiment vorstellen (Korpus mit den Aufsätzen zum Themenschwerpunkt 'Fachsprache' ZIF 2019-1), um mögliche Anregungen zur Benutzung von Korpora zu geben, da sich Korpora in allen Phasen des Unterrichts (vor, während und danach) sowohl für Lehrende als auch für Lernende positiv auswirken können.
Persuasionsstrategien in deutschen rechtsorientierten Zeitungen. Eine korpuslinguistische Studie
(2019)
Corpus Linguistics has often proved fruitful to examine different types of discourses, also the one of refugees. Aim of the paper is to show how language usage patterns can be focused on with the help of techniques grounded in Corpus Linguistics, giving information about themes and topoi. After showing what type of words (keywords, collocations) and what type of phenomena will be considered (topoi, metaphors and frames) in the article, the focus will shift on the methodology and the adopted criteria. After presenting the primary corpus (articles from right-oriented newspapers) and the comparison corpus (articles from 'Die Zeit') the main results of the analysis are presented and reflected on.