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Träume - oder genauer: die berichteten und niedergeschriebenen Traumepisoden von Menschen, die während des Nationalsozialismus gelebt haben - lassen sich als Bestandteil von Kommunikation verstehen. Sie geben darüber hinaus oftmals Einblicke in die Art und Weise, wie von Kommunikation geträumt wurde. Traumerzählungen handeln also einerseits oft von Kommunikation, sie sind andererseits aber auch selbst als Kommunikation eingebunden in spezifische Kommunikationssituationen. Mit diesen Merkmalen sind sie ein lohnender Untersuchungsgegenstand für eine Kommunikationsgeschichte des Nationalsozialismus, die sich für kommunikative Praktiken der Hervorbringung, Aktualisierung und Infragestellung der nationalsozialistischen Gesellschaft interessiert. In welchen Situationen und Textsorten Menschen ihre Träume schilderten und welche Bedeutung sie ihnen verliehen, wie sie sich selbst zu ihren Träumen verhielten, lässt Interpretationen darüber zu, wie zur Zeit des Nationalsozialismus lebende Menschen etwas gemeinhin als zutiefst intim und persönlich Betrachtetes - ihre Träume - in den politischen Kommunikationsraum des Nationalsozialismus einbrachten.
Wie können Kinder und Jugendliche ihren mehrsprachigen Alltag im Mannheimer Vielfaltsquartier Neckarstadt-West erforschen – gemeinsam mit Forschenden des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache und seinen Kooperationspartnern, dem Campus Neckarstadt-West, der Alten Feuerwache Mannheim gGmbH und dem Verein Neckarstadt Kids e.V.?
Wir wollen die Potenziale von Citizen Science in einem sprachbezogenen Projekt ausloten:
- für die Etablierung vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen den jungen Citizen Scientists und der sprachwissenschaftlichen Forschung,
- für hochwertige Bildungsangebote im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele und
- für neue Impulse im Bereich der Sprachkontakt- und Mehrsprachigkeitsforschung.
In diesem Beitrag skizzieren wir die Ziele, Fragen und Methoden unseres Projekts und geben Einblicke in die bisher durchgeführten und im Jahr 2023 geplanten Aktionen.
We present a simple tool for extracting text and markup information from printouts of (not only) scientific documents. While the heavy-lifting OCR is done by off-the-shelf tesseract, our focus is on detection, extraction, and basic categorization of color-highlighted text sections, as well as on providing a framework for downstream processing of extraction results. The tool can be useful for document analysis tasks that must, or benefit from being able to, use printed paper.
Seit Mitte der 1990er Jahre wird am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim erforscht, wie der hochkomplexe Gegenstandsbereich „Grammatik“ unter Ausnutzung hypertextueller Navigationsstrukturen wissenschaftlich fundiert und anschaulich vermittelt werden kann. Eine zentrale Bedeutung kommt folglich einer konsistenten, theorieübergreifenden Vernetzung sämtlicher Textinhalte zu. Um eine automatisierbare Bezugnahme zwischen mit unterschiedlichem terminologischem Vokabular formulierten, aber das gleiche sprachliche Phänomen beschreibenden Inhalten zu befördern, bildet eine onomasiologisch konzipierte Terminologiedatenbank das Rückgrat des Online-Systems. Der Beitrag beschreibt Konzeption und Aufbau der skizzierten linguistischen Fachterminologie.
Widerstand als psychoanalytisches Konzept beschreibt die Ambivalenz von Psychotherapiepatient*innen gegenüber dem therapeutischen Veränderungsprozess. Während der*die Patient*in sich mit dem Wunsch, bestimmte Veränderungen zu erzielen, auf die Therapie einlässt, stellen sich diesem Wunsch unbewusste Kräfte entgegen, die versuchen, den Status quo aufrechtzuerhalten. Hintergrund ist die Annahme, dass Widerstand eine Schutzfunktion darstellt, um schmerzhafte Affekte abzuwehren, die integraler Bestandteil eines psychotherapeutischen Prozesses sind. Therapeut*innen sehen sich vor der Aufgabe, Widerstandsphänomene als solche zu erkennen, deren Funktion zu verstehen und einen gemeinsamen Verstehensprozess mit dem*der Patient*in zu ermöglichen. Eine gesprächsanalytische Untersuchung von Widerstand und dessen kommunikativer Bearbeitung bietet eine wertvolle Ergänzung zur psychotherapeutischen Betrachtungsweise. Ein bislang in der Literatur wenig beachtetes Widerstandsphänomen ist Verbosität, womit gemeinhin ausufernde, unfokussierte Erzählungen gemeint sind. Aufbauend auf der bisher einzigen gesprächsanalytischen Untersuchung zu Verbosität als Widerstandsphänomen von Fenner, Spranz-Fogasy und Montan (2022) ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, herauszuarbeiten, wie Widerstandsmanagement bei Verbosität verwendet wird. Dafür werden zwei Fallbeispiele gesprächsanalytisch untersucht. Diese stammen aus einem Korpus 34 videographierter ambulanter psychodynamischer Therapiesitzungen. Anhand des ersten Fallbeispiels wird deutlich, dass Verbosität als Widerstandsphänomen nicht nur patient*innenseitig geäußert wird, sondern gemeinsam mit dem*der Therapeut*in interaktiv hergestellt und forciert werden kann. Das zweite Beispiel zeigt, wie Widerstandsmanagement zu einer Auflösung des Widerstands führen kann. Die Analysen verdeutlichen zum einen auch, dass der psychoanalytische Widerstandsbegriff aus gesprächsanalytischer Sicht kritisch zu betrachten ist und zum anderen, dass beide Disziplinen nicht unbedingt zu den gleichen Ergebnissen kommen.
Kontrastiv-multilingual angelegte empirische Studien erfordern eine vergleichbare Datengrundlage. Je nachdem, welche Forschungsfragen im Zentrum der sprachvergleichenden Untersuchungen stehen, bieten sich entweder Parallelkorpora oder vergleichbare einzelsprachliche Korpora als Datengrundlage an. Dieser Beitrag verfolgt hauptsächlich das Ziel, die Herausforderungen aufzuzeigen, die die Arbeit mit vergleichbaren Korpora im multilingualen Sprachvergleich aufwirft. Dabei soll u.a. das Prinzip der Vergleichbarkeit von Korpora thematisiert und methodologische Vorschläge für konkrete empirisch angelegte sprachvergleichende Analysen vorgelegt werden. Die Möglichkeiten und Grenzen der empirisch basierten quantitativen und qualitativen Analysearbeit werden durch die Präsentation einiger exemplarischer Forschungsfragen und -ergebnisse aufgezeigt. Einige Desiderata für zukünftige korpusbasierte Studien auf der Basis von vergleichbaren Korpora im multilingualen Raum schließen den Beitrag ab.
Uneigentliches Reden, insbesondere die Schaffung und Verwendung von Metaphern und Metonymien, ist weit stärker sprachstrukturell lizenziert als es der kreativ-sprachspielerische Effekt vermuten lässt, der durch neue Tropen erzeugt wird. In diesem Beitrag wird es vor allem um das Konzept des paradigmatischen metaphorischen Musters gehen, dem zufolge die Wörter innerhalb eines Wortfelds ein ähnliches, auf abstrakten Merkmalen basierendes metaphorisches Potenzial entfalten. Dazu werde ich zunächst in Abschnitt 2 auf paradigmatische metonymische Muster eingehen, die in verschiedenen Kontexten und unter verschiedenen Bezeichnungen bereits häufiger untersucht wurden. In Abschnitt 3 werden grundlegende Überlegungen zur Metapher vorgestellt, und in Abschnitt 4 entwickle ich anhand verschiedener Beispiele das Konzept des metaphorischen Musters. In Abschnitt 5 wird der Zusammenhang zwischen metaphorischen Mustern und konzeptuellen Metaphern beleuchtet
The CLARIN Concept Registry (CCR) is the common semantic ground for most CMDI-based profiles to describe language-related resources in the CLARIN universe. While the CCR supports semantic interoperability within this universe, it does not extend beyond it. The flexibility of CMDI, however, allows users to use other term or concept registries when defining their metadata components. In this paper, we describe our use of schema.org, a light ontology used by many parties across disciplines.
In dem auf die Forschungsdaten sprach- und textbasierter Disziplinen ausgerichteten NFDI-Konsortium Text+ spielen Normdaten eine zentrale Rolle für die interoperable Beschreibung und semantische Verknüpfung von verteilten Datenquellen. Insbesondere die Gemeinsame Normdatei (GND) ist ein bedeutender Hub im Zentrum eines im Entstehen begriffenen, domänenübergreifenden Wissensgraphen. Diese Funktion soll im Rahmen von Text+ durch den Aufbau einer GND-Agentur für sprach- und textbasierte Forschungsdaten weiterentwickelt und ausgebaut werden. Ziel ist es, niedrigschwellige, qualitätsgesicherte Beteiligungsmöglichkeiten für Forschende zu schaffen und zugleich den Vernetzungsgrad der GND auch durch Terminologie-Mappings zu erweitern. Spezifische Anforderungen und Nutzungspraktiken werden hierbei anhand der Datendomänen von Text+ exemplifziert.