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Die Beiträge dieses Heftes gehen zurück auf einen Workshop des Arbeitskreises Hyper-media der Gesellschaft für Computerlinguistik und Sprachtechnologie (GSCL). Der Workshop fand im Rahmen der GSCL-Tagung 2009 in Potsdam statt und sollte den aktuellen Stand der Überlegungen zur Nutzbarkeit hypermedialer Systeme in den E-Humanities beleuchten.
Seit Jakob Nielsen Mitte der Neunzigerjahre die Kriterien für anwenderfreundliche Hypermediasysteme – Easy to learn, efficient to use, easy to remember, few errors, pleasant to use – dargelegt hat, beschäftigt sich die Usability-Forschung mit empirisch verifizierbaren Beurteilungskriterien und Erhebungsmethoden. Ziel ist die Steigerung der Nutzungsqualität hypermedialer Angebote, häufig mit den Schwerpunkten Internet/WWW bzw. Web 2.0 sowie in letzter Zeit verstärkt unter Berücksichtigung multimodaler Schnittstellen.
Die in diesem Heft zusammengestellten Beiträge beleuchten eine Reihe sehr unter-schiedlicher Aspekte von Nutzungsqualität an konkreten Anwendungen und aus theo-retischer Perspektive.
Computerlinguistik (die Verarbeitung von Sprache mit dem Computer) und Texttechnologie (die automatisierte Handhabung elektronischer Texte) haben im letzten Jahrzehnt unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Beide Disziplinen speisen sich jedoch aus der gleichen Quelle: der formalen Grammatik. Deshalb ist eine gemeinsame Darstellung sinnvoll. Der Bezug auf die gemeinsamen Grundlagen und die kontrastierende Gegenüberstellung einzelner Teilbereiche fördern das Verständnis der jeweils anderen Disziplin und eröffnen interessante Querbezüge. Erstmals wird die Verknüpfung von Computerlinguistik und Texttechnologie mit dieser Einführung in knapper Form systematisch vollzogen, was sie insbesodere für Module im Bachelor-Studium geeignet macht.
Das kontrastive Verbvalenzwörterbuch Spanisch - Deutsch (Diccionario contrastivo de valencias verbales español - alemán DCVVEA) liefert eine Beschreibung der kombinatorischen Möglichkeiten von über hundert hochfrequenten Verben des Spanischen und ihrer deutschen Äquivalente und macht präzise Angaben zu ihren semantischen und syntagmatischen Eigenschaften. Die Abgrenzung von Bedeutungsvarianten für die polysemen spanischen Lemmata geht zum einen von vorliegenden lexikographische Beschreibungen aus, die an die Zielsetzungen des DCVVEA angepasst wurden, und stützt sich zum anderen auf das empirische Datenmaterial, das die syntaktische Datenbank Base de datos sintácticos del español actual (BDS) zur Verfügung stellt. Die BDS wurde von WissenschaftlerInnen der USC unter der Leitung von Guillermo Rojo erstellt und enthält die Ergebnisse der syntaktischen Analyse von etwa 160.000 Sätzen aus einem Textkorpus der spanischen Gegenwartssprache, ARTHUS (Archivo de textos hispánicos de la Universidad de Santiago de Compostela).
Das DCVVEA ist ein syntagmatisches Wörterbuch mit alphabetischer Struktur und Spanisch als Metasprache. Die Einträge beziehen sich auf die einzelnen Bedeutungsvarianten eines spanischen Verbs und werden mit authentischen Beispielen belegt. Den spanischen Verbvarianten werden deutsche Verben zugeordnet, die zu ihnen in einer vollständigen oder partiellen Äquivalenzrelation stehen. Die Ermittlung dieser Äquivalente stützt sich auf die Übersetzung der Korpusbeispiele. Die Valenzbeschreibung der spanischen und der deutschen Verbvarianten enthält funktionale, kategoriale und semantische Angaben zu den einzelnen Verbaktanten und explizite Hinweise auf kontrastiv relevante Unterschiede zwischen den Einheiten beider Sprachen.