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Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie die Verfügbarkeit digitaler Textkorpora den Wandel von einer systemorientierten hin zu einer gebrauchsorientierten Sprachforschung ermöglicht hat. Doch die korpusbasierte Beschreibung des Sprachgebrauchs kann nur so realistisch sein wie die Korpora, mit denen sie arbeitet. Deshalb ist es von großer Bedeutung, auch besondere Textsorten zu berücksichtigen und Herangehensweisen zu entwickeln, das dafür nötige Vertrauen bei den Datenspendern zu erzeugen. Im Zentrum des Beitrags steht deshalb die Diskussion von einigen derartigen Textsorten und den Herausforderungen, die sich mit ihnen in Hinsicht auf den Korpusaufbau verbinden. Der Beitrag endet mit einem Ausblick auf das Forum Deutsche Sprache, das einen solchen Ort des Vertrauens für Spracherhebungen bieten möchte.
Der Beitrag betrachtet das Deutsche Referenzkorpus DeReKo in Bezug auf Strategien für seinen Ausbau, den Zugriff über die Korpusanalyseplattform KorAP und seine Einbettung in Forschungsinfrastrukturen und in die deutschsprachige und europäische Korpuslandschaft. Ausgehend von dieser Bestandsaufnahme werden Perspektiven zu seiner Weiterentwicklung aufgezeigt. Zu den Zukunftsvisionen gehören die Verteilung von Korpussressourcen und die Konstruktion multilingualer vergleichbarer Korpora anhand der Bestände der National- und Referenzkorpora, eine Plattform zur Abgabe und Aufbereitung von Sprachspenden als eine Anwendung von Citizen Science sowie eine Komponente zur automatischen Identifikation von übersetzten bzw. maschinenverfassten Texten.
Kontrastiv-multilingual angelegte empirische Studien erfordern eine vergleichbare Datengrundlage. Je nachdem, welche Forschungsfragen im Zentrum der sprachvergleichenden Untersuchungen stehen, bieten sich entweder Parallelkorpora oder vergleichbare einzelsprachliche Korpora als Datengrundlage an. Dieser Beitrag verfolgt hauptsächlich das Ziel, die Herausforderungen aufzuzeigen, die die Arbeit mit vergleichbaren Korpora im multilingualen Sprachvergleich aufwirft. Dabei soll u.a. das Prinzip der Vergleichbarkeit von Korpora thematisiert und methodologische Vorschläge für konkrete empirisch angelegte sprachvergleichende Analysen vorgelegt werden. Die Möglichkeiten und Grenzen der empirisch basierten quantitativen und qualitativen Analysearbeit werden durch die Präsentation einiger exemplarischer Forschungsfragen und -ergebnisse aufgezeigt. Einige Desiderata für zukünftige korpusbasierte Studien auf der Basis von vergleichbaren Korpora im multilingualen Raum schließen den Beitrag ab.
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die methodischen Ausgangspunkte des Projekts MIT. Qualität und stellt einige zentrale Erkenntnisse zur Modellbildung, der korpuslinguistischen Analyse und Akzeptabilitätserhebungen in der Sprachgemeinschaft vor. Wir zeigen dabei, wie bestehende Textqualitätsmodelle anhand einer Analyse einschlägiger Ratgeberliteratur erweitert werden können. Es wurden zwei empirische Fallstudien durchgeführt, die beide auf die Herstellung von textueller Kohärenz mittels des Kausalkonnektors weil fokussieren. Wir stellen zunächst eine korpuskontrastive Analyse vor. Weiterhin zeigen wir, wie man anhand verschiedener Aufgabenstellungen diverse Aspekte von Akzeptabilität in der Sprachgemeinschaft abprüfen kann.
Dieser Beitrag beschreibt die Motivation und Ziele hinter der Initiative Europäisches Referenzkorpus EuReCo. Ausgehend von den Desiderata, die sich aufgrund der Defizite verfügbarer Forschungsdaten wie monolinguale Korpora, Parallelkorpora und Vergleichskorpora für den Sprachvergleich ergeben, werden die bisherigen und die laufenden Arbeiten im Rahmen von EuReCo präsentiert und anhand vergleichender deutsch-rumänischer Kookkurrenzanalysen neue Perspektiven für kontrastive Korpuslinguistik, die die EuReCo-Initiative öffnet, skizziert.
Das Vokabular von Songtexten im gesellschaftlichen Kontext – ein diachron-empirischer Beitrag
(2022)
Der Beitrag untersucht den Stellenwert gesellschaftlich relevanter Thematiken in deutschsprachigen Songtexten der zurückliegenden fünf Jahrzehnte. Dabei zeigt sich, dass neben individuellen Befindlichkeiten auch politische, sozialkritische oder umweltbezogene Themen signifikant angesprochen werden. Wir kontrastieren Songtexte mit anderen Testsorten und wenden dabei quantitative Methoden auf umfangreiche, breit stratifizierte Datensamples an, um die Phänomenbeschreibungen präzisierbar, generalisierbar und reproduzierbar zu machen. Das longitudinale Korpusdesign bietet Potenzial für diachrone Vergleiche. Im Sinne eines erweiterten „Mixed Methods“-Ansatzes exploriert die Studie zudem ausgewählte Aspekte qualitativ und bettet sie in den zeitlichen Kontext ein.
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, LingTermNet, ein Online-Repositorium für linguistische Fachtermini, vorzustellen. Methodologisch und hinsichtlich seiner lexikografischen Umsetzung basiert LingTermNet auf framesemantischen Prinzipien, die auch dem Berkeleyer FrameNet-Projekt zugrunde liegen. Dargestellt werden zunächst leitende theoretische Annahmen; im Zentrum steht sodann die Präsentation von Aufbau und Struktur der Ressource. Im Unterschied zu ‘traditionellen’ Wörterbüchern entstehen Einträge in LingTermNet auf der Grundlage von framesemantischen Annotationen, deren Auswertung auf zwei Ebenen lexikografisch aufgearbeitet werden: Die framesemantische Ebene dokumentiert Frames und ihre Beziehungen untereinander, die lemmaspezifische Ebene basiert auf framesemantischen Untersuchungserkenntnissen, wobei die Einträge hier klassischen Wörterbuchdefinitionen ähneln.