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Argumentation nicht erwünscht – Einstellungen zum Argumentativen im Japanischen und Deutschen
(2017)
Dieser Beitrag behandelt Erscheinungsweisen des Argumentativen im Japanischen und Deutschen. Diesbezügliche Unterschiede und ihre Hintergründe werden je nach alltäglichen und institutionalisierten Situationen dargestellt. Im ersten teil werden Relationen von schwer bemerkbaren Normalitäten verbaler Interaktion und Kooperationsstilen dargestellt. Unterschiedliche Orientierung an Gleichheit bzw. Andersartigkeit entspricht jeweils positiver oder negativer Einstellung zur Argumentation. Die Grundzüge argumentativer Handlungen im Japanischen und Deutschen, die sich vorwiegend in Alltagsinteraktionen manifestieren, werden skizziert. Anhand deutschsprachiger Beispiele wird gezeigt, wie in (halb-)öffentlichen Diskursen eine positive Einstellung zur Argumentation reflexiv ausgedrückt wird. Krasse Differenzen zum Japanischen sind zu erwarten. Im zweiten Teil werden zuerst Hinweise auf historische Prozesse der Modernisierung Japans als Hintergrund der negativen Einstellung zur Argumentation gegeben. Anschließend werden in Anlehnung an kritische Untersuchungen öffentlicher Diskurse Beobachtungen über die gegenwärtige Situation vorgestellt. Der dritte Teil behandelt zur Erörterung der oben erwähnten Umstände sprachlich- interaktionale Eigenschaften des stigmatisierenden Worts hühyö ('Gerücht'). Dabei geht es um eine Herausarbeitung von Strategien zum Vorbeugen und Außerkraftsetzen der prototypischen Form der Argumentation. Zum Schluss wird nach der Zusammenfassung der Ausführungen auf den Sinn der Argumentation als allgemeines Werkzeug der Konfliktbewältigung hingewiesen.
Lean syntax: how argument structure is adapted to its interactive, material, and temporal ecology
(2020)
It has often been argued that argument structure in spoken discourse is less complex than in written discourse. This paper argues that lean argument structure, in particular, argument omission, gives evidence of how the production and understanding of linguistic structures is adapted to the interactive, material, and temporal ecology of talk-in-interaction. It is shown how lean argument structure builds on participants' ongoing bodily conduct, joint perceptual salience, joint attention, and their Orientation to expectable next actions within a joint project. The phenomena discusscd in this paper are verb-derived discourse markers and tags, analepsis in responsive actions, and ellipsis in first actions, such as requests and instructions. The study draws from transcripts and audio- and video-recordings of naturally occurring interaction in German from the Research and Teaching Corpus of Spoken German (FOLK).
Wie ein Event zum Event wird
(2000)