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Politolinguistik
(2020)
Sprache ist das wichtigste Instrument politischen Handelns. Mit Hilfe von Sprache werden politische Handlungen vorbereitet, legitimiert und argumentativ ausgehandelt. Mit der Politolinguistik hat sich eine linguistische Teildisziplin etabliert, die ein Methodeninstrumentarium zur Verfügung stellt, um das Themenfeld Sprache und Politik in all seinen Facetten zu analysieren.
Der vorliegende Band der Reihe ‘Literaturhinweise zur Linguistik’ bietet neben einer Einführung in das Themengebiet Sprache und Politik eine strukturierte Auswahlbibliographie, die den neuesten Stand der politolinguistischen Forschung berücksichtigt. Neben den klassischen Themenfeldern wie der Wortsemantik, politischen Textsorten und Diskursanalyse liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Didaktisierung politolinguistischer Inhalte und deren methodischer Umsetzung im Kontext der Medienerziehung.
Aus der etwas apophtegmatischen Formulierung des Titels lässt sich die Behauptung ableiten, eine Grammatik der politischen Sprache gebe es nicht. Das kann nun dreierlei heißen: Zum ersten könnte gemeint sein, es gebe keine politische Sprache - womit sich die Frage nach ihrer Grammatik a fortiori erübrigt. Weniger voraussetzungsreich und daher unmittelbar plausibler erscheint ein Verständnis, nach der es zwar eine politische Sprache gebe, diese aber keine eigene Grammatik habe. Vielleicht ist auch die dritte Lesart nur eine spezifischere Interpretation dieser zweiten Lesart: Es sei gar nicht so wichtig, was der Terminus „politische Sprache“ genau bedeute und was ihm in einer wahrscheinlichen Wirklichkeit entspreche. Auf jeden Fall sei sprachliches Interagieren im politischen Raum ein Spezialfall öffentlichen Agierens (unter spezifischen gesellschaftlichen/politischen Konstellationen) insgesamt und zeige daher entsprechende grammatische Präferenzen. Wir wollen in diesem Beitrag Argumente für diese letzte Position versammeln.
Politolinguistik
(2016)
Sprache ist das wichtigste Instrument politischen Handelns. Mit Hilfe von Sprache werden politische Handlungen vorbereitet, legitimiert und argumentativ ausgehandelt. Mit der Politolinguistik hat sich eine linguistische Teildisziplin etabliert, die ein Methodeninstrumentarium zur Verfügung stellt, um das Themenfeld Sprache und Politik in all seinen Facetten zu analysieren.
Der vorliegende Band der Reihe ‘Literaturhinweise zur Linguistik’ bietet neben einer Einführung in das Themengebiet Sprache und Politik eine strukturierte Auswahlbibliographie, die den neuesten Stand der politolinguistischen Forschung berücksichtigt. Neben den klassischen Themenfeldern wie der Wortsemantik, politischen Textsorten und Diskursanalyse liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Didaktisierung politolinguistischer Inhalte und deren methodischer Umsetzung im Kontext der Medienerziehung.
Politische Bewegungen bringen seit jeher Lieder hervor, die gesellschaftliche, staatliche und ökonomische Missstände in Wort und Klang verarbeiteten und damit Spiegel der Geschichte, der Kultur, der Sprache brisanter Zeiten sind – so auch das politische Lied der 68er. Diese Arbeit untersucht, inwieweit das politische Lied der 68er politische Sprache abbildet und welche Textsortenmerkmale es damit aufweist. An fünf repräsentativen Liedtexten ermittelt sie Textmerkmalsbündel auf Ausdrucks- wie Inhaltsseite und analysiert empirisch die Ebenen Textkontext, Textthema, Textfunktion, Lexik und Grammatik. Daraus ergeben sich zwei Ausprägungen der Textsortenvariante: zum einen die poetischen, narrativen Lieder zu Beginn der 68er, zum anderen die aggressiveren, appellativen Lieder der radikalen Phase. Die Lieder gewinnen ihren Reiz besonders dadurch, dass sie funktional politische Intentionen vermitteln, gleichzeitig aber sprachästhetische Momente offenbaren. Im Spannungsfeld zwischen Botschaft und Gestalt signalisieren die Liedermacher politische Inhalte ästhetisch; dies belegen spezifische poetische Strategien wie Biermanns Bilderstrategie, Süverkrüps Wortbildungsstrategie, Degenhardts Sinnesreiz- und Verschleierungsstrategie sowie Hüschs Beschönigungsstrategie.
In diesem Beitrag sollen Ergebnisse einer Untersuchung zu Reformulierungen im öffentlichen Diskurs erörtert werden. Im Mittelpunkt stehen Reformulierungsrelationen, die sich über mehrere zumeist schriftliche Kommunikationsakte hinweg konstituieren und einen intertextuellen Zusammenhang zwischen Texten hersteilen. Den Kern des empirischen Materials, auf dem diese Studie basiert, bilden rund 80 Texte aus Tageszeitungen (Ost/West), die auf ein und denselben Originaltext (Regierungserklärung des DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maiziere nach den Volkskammerwahlen vom 18. März 1990) Bezug nehmen. Ein weiterer Teil der Textbelege stammt aus dem Korpus des Instituts für deutsche Sprache (Mannheim) zur Sprache der Wende (WKD/WKB), das in den Jahren 1990/91 im Projekt "Gesamtdeutsche Korpusinitiative" zusammengestellt und dokumentiert wurde.