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Genau tritt im aktuellen Sprachgebrauch nicht nur in seiner klassischen Bedeutung als Adjektiv oder Adverb auf, sondern wird auch als Fokus- bzw. Gradpartikel sowie Gesprächspartikel verwendet. Bisherige Beschreibungen haben sich nur in geringem Maße und unter Verwendung heterogener Begriffe mit seinem interaktionalen Gebrauch auseinandergesetzt. In diesem Beitrag werden mit Hilfe eines sequenziellen und multimodalen Ansatzes verschiedene interaktionale Verwendungen von genau in Videoaufnahmen deutscher Alltagsgespräche untersucht. Ausgehend von seiner Funktion als Gradpartikel wird genau sowohl als redebeitragsinterne Bestätigungspartikel in Wortfindungsprozessen als auch als responsive Bestätigungspartikel eingesetzt. Da genau häufig das Ende eines Verstehensprozesses bzw. einer Wissensverhandlung markiert, könnte allgemeiner die Bezeichnung des Intersubjektivitätsmarkers in Erwägung gezogen werden. Aus dem responsiven, bestätigenden Gebrauch heraus entsteht eine stärker sequenzschließende und sequenzstrukturierende Funktion von genau, woraus sich auch der zunehmende Gebrauch dieses Lexems als rein diskursstrukturierende Partikel innerhalb eines Redezugs erklären könnte.
Dieser Beitrag widmet sich der Analyse des Zusammenspiels sprachlich-hörbarer und sichtbar-kinesischer Praktiken, die beim alltäglichen Erzählen eingesetzt werden. Im Rahmen einer konversationsanalytisch basierten Untersuchung von Videoaufnahmen deutscher Alltagsgespräche wird die Bandbreite alltäglicher narrativer Praktiken in der face-to-face-Kommunikation aufgezeigt. Dies erfolgt exemplarisch anhand zweier Beispiele, in denen Einstieg, Ausgestaltung sowie Beendigung der Erzählung unter unterschiedlichen sequentiellen und multimodalen Bedingungen vollzogen werden. Die Untersuchung unterstreicht einerseits die Indexikalität alltäglicher narrativer Praktiken, andererseits die Notwendigkeit einer interaktionalen Narratologie, die diese Praktiken als Produkt sprachlicher, verkörperter und räumlicher Ressourcen sowie der Zusammenarbeit mehrerer Teilnehmer analysiert und konzeptualisiert.
Obwohl Smartphones und andere mobile Endgeräte mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags sind, betonen öffentliche und wissenschaftliche Diskurse immer noch bevorzugt mögliche negative Auswirkungen ihres Gebrauchs auf Gesundheit und Kommunikationsverhalten. Dieser Beitrag skizziert einen anderen Ansatz zur Analyse alltäglichen Technologiegebrauchs, indem er zunächst auf Studien aus der angewandten Linguistik und insbesondere der interaktionalen Forschung eingeht, die sich auf dessen öffentliche Beobachtbarkeit, Mobilität und Ubiquität konzentrieren. Anhand zweier Auszüge aus videoaufgezeichneten Interaktionen wird dann aufgezeigt, wie eine multimodale und sequentielle Analyse dazu beitragen kann, Technologiegebrauch als eine routinemäßige und geordnete soziale Praktik zu verstehen, die nicht mit sozialem, kooperativem Handeln in Widerspruch steht oder dieses gefährdet. Ein detaillierter Blick auf situierten Smartphonegebrauch in informellen und institutionellen Face-to-Face-Settings lenkt die analytische Aufmerksamkeit weg von einer generisch positiven oder negativen Bewertung der Technologie hin zu verschiedenen interaktionalen Phänomenen, die mit ihrer Handhabung und Erkundung in Zusammenhang stehen. Es wird abschließend argumentiert, dass diese Art von mikroanalytischem Ansatz zu einer facettenreichen und objektiveren Perspektive auf die situierte Nutzung mobiler Geräte beitragen kann.