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The question of whether a letter is a grapheme or not is a perennial issue in writing research. The answer depends on which criteria are used to differentiate between letters and graphemes and, ultimately,how the unit ‘grapheme’ is defined. This problem is particularly relevant to complex graphemes, i.e. sequences of letters that behave like a single grapheme in certain respects. Typical for German is the ‹ch›. This paper argues for a scalar concept of graphemes, which compares the grapheme status of each of the units under investigation. For this purpose, new criteria for the identification of complex graphemes are used, which originate from handwriting analysis. There, it is shown that complex graphemes are connected with each other disproportionately often and also have deviating letter forms disproportionately often.
In contrast to printed letters, handwritten texts show a larger amount of variation regarding letter shape and letter contact. This variation though might not be totally random but could follow a certain grammatical or structural function. By analysing a corpus of 10.117 graphs written by four writers, this paper explores which structures and which functions correlate. More precisely, it will be shown that the shape of certain letters might indicate syllabic, morphologic od prosodic structures. In addition, it will be shown that handwritten texts present the words’ structure better than printed texts could do. Overall, this paper points out how handwritten scripts show the graphematic principles known from printing even better than printed texts do.
Kontextualisierung durch Hashtags: die Mediatisierung des politischen Sprachgebrauchs im Internet
(2013)
In politischen Diskursen auf Microblogs stehen einzelne Beiträge zunächst einmal für sich. Erst die Kontextualisierung einer Äußerung ermöglicht adäquate Schlussprozesse. Hashtags erfüllen hierbei eine wesentliche Funktion: In Twitter können sie als Kontextualisierungshinweise verwendet werden, um Wörter zu markieren und Zusammenhänge herzustellen. Hashtags bieten den NutzerInnen von Microblogs die Möglichkeit, Diskurse zu verfolgen, an ihnen teilzunehmen, sie zu gestalten, sie umzudeuten, neue Diskurse zu kreieren, aber auch sie zu ignorieren oder sie zu umgehen. In der politischen Twitterkommunikation erhalten Wörter durch Hashtags ein neues Gewicht: Diskurse werden über sie identifiziert und strukturiert und erst durch sie ist es möglich, thematische Kohärenz, Sequentialität, Intertextualität und damit Diskursivität zu erzeugen. Die Beispiele aus der Twitterpraxis zeigen, dass die Veränderung der Akteurskonstellationen weitgehende Folgen für die öffentliche Kommunikation haben kann. Nicht nur die professionell Beteiligten wie JournalistInnen und PolitikerInnen, sondern auch interessierte BürgerInnen können an Diskursen teilnehmen und diese aktiv gestalten. Öffentliche Wörter, wie im beschriebenen Fall das Hashtag „#aufschrei“, machen den Diskurs zugänglich und sichtbar zugleich. Darüber hinaus symbolisieren sie das Diskursthema – hier: Alltagssexismus – und ermöglichen einen gesellschaftlichen Diskurs über massenmediale Themensetzungen hinaus. Interessanterweise nehmen Massenmedien diese Diskurse wiederum auf, so dass Twitter sowohl ein Medium ist, in dem Anschlusskommunikation zu diskutierten Themen einer massenmedialen Öffentlichkeit betrieben wird, als auch ein eigenständiges Diskursmedium, dessen Agenda seinerseits von den Traditionsmedien aufgriffen wird.
Medialität und Sozialität sind grundlegende Kategorien einer medienlinguistischen Perspektive auf Sprache und Kommunikation und sollen im Folgenden die Ausgangspunkte einer Auseinandersetzung mit der Operativität digitaler Schriftzeichen bilden. Nach einer kurzen Einleitung wird dazu der Operativitätsbegriff erläutert und dieser dann anhand eines Postings im Microblog Twitter exemplifiziert.