Refine
Document Type
- Part of a Book (5)
- Article (3)
- Review (1)
Has Fulltext
- yes (9)
Keywords
- Perfekt (9) (remove)
Publicationstate
- Zweitveröffentlichung (3)
- Veröffentlichungsversion (2)
- Postprint (1)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (3)
- Peer-Review (1)
This paper investigates the long-term diachronic development of the perfect and preterite tenses in German and provides a novel analysis by supplementing Reichenbach’s (1947) classical theory of tense by the notion of underspecification. Based on a newly compiled parallel corpus spanning the entire documented history of German, we show that the development in question is cyclic: It starts out with only one tense form (preterite) compatible with both current relevance and narrative past readings in (early) Old High German and, via three intermediate stages, arrives at only one tense form again (perfect) compatible with the same readings in modern Upper German dialects. We propose that in order to capture all attested stages we must allow tenses to be unspecified for R (reference time), with R merely being inferred pragmatically. We then propose that the transitions between the different stages can be explained by the interplay between semantics and pragmatics.
Der Analyserahmen, in dem ich mich dem Problem nähern will, ist eine Reichenbachianische Analyse der deutschen Tempora, wie sie z.B. in Ballweg (1988) entwickelt wurde. Ausgegangen wird von einem System mit den zwei einfachen Tempora Präsens und Präteritum, sowie dem peripheren Futur, das semantisch wie ein einfaches Tempus zu behandeln ist. Aus Satzradikalen mit dem Verb im Infinitiv machen Tempora Sätze mit finitem Verb. Aus der Kombination der drei einfachen Tempora mit dem Infinitiv Perfekt ergeben sich die zusammengesetzten Tempora PRÄSENSPERFEKT, PRÄTERlTUMPERFEKT und FUTURPERFEKT.
Der Tanz um das Verb
(2015)
Ein Vergleich mit drei benachbarten oder verwandten Sprachen soll die Konturen des Standarddeutschen deutlich machen. Die Kontrastierung erfolgt in folgenden Bereichen: 1. Die deutschen "Vergangenheitstempora" Präteritum und Perfekt. Die Gegenüberstellung mehrerer deutscher Sätze und ihrer Entsprechungen/Übersetzungsäquivalente lässt erkennen, dass die genannten Tempora nicht nur zeitbezogene Informationen liefern. 2. Umfangreichere Verbalkomplexe im Nebensatz. Hier zeigt sich in den Vergleichssprachen eine "logischere" Wortstellung, die aber vermutlich auch im älteren Deutsch gültig war. Die heute als "typisch deutsch" erscheinende Topologie hat sich offenbar erst seit dem Mittelalter entwickelt. 3. Entscheidungsfragen werden im Standarddeutschen und auch im Schwäbischen anders markiert als in den Vergleichssprachen Jiddisch und Polnisch: während hier neben der wohl weltweit charakteristischen Frage-Intonation einleitende Partikeln verwendet werden, bestimmen dort Intonation und Wortstellung ("Verb-Erst") den Fragecharakter. Im Zusammenhang mit diesen grammatischen Fragen wird auch die Entstehungsgeschichte des Jiddischen noch einmal zur Diskussion gestellt.
Among the many peculiarities of the German tense system which make its description or reconstruction such a difficult task to perform, there is one outstanding stumbling-block, viz. the relation between the - morphologically simple - Preterite and the - compound - (Present-)Perfect. Disregarding problems of variety - in spoken German in the South, the Preterite either doesn't exist or is restricted to modal verbs, e.g.