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Wie gelingt es den Beteiligten an Brandeinsatzübungen der Feuerwehr, die ‚Einsatzräume‘ durch multimodale Interaktion herzustellen? Wie machen sie Orte unter der Perspektive des Einsatzes als organisationale Schauplätze erst verständlich und damit benutzbar? Und welche Rolle spielen alte und neue technische Medien für die Orientierung und Navigation? Institutionelle Handlungspraktiken von Feuerwehrleuten mit eigens für und durch sie (mit )entwickelten neuen digitalen Medien – sogenannten ‚Landmarken‘ – werden beispielhaft für derartige Interaktionsprozesse analysiert und Settings mit ausschließlich herkömmlichen Hilfsmitteln gegenübergestellt. Methodisch schließt die Untersuchung an die Angewandte Gesprächsforschung und die ethnomethodologisch-konversationsanalytisch geprägten ‚Studies of Work‘ und ‚Workplace Studies‘ an.
Die Arbeit wurde von der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) mit dem doctima-Preis 2015 ausgezeichnet.
Digitale Medien haben zu einer folgenreichen Veränderung politischer Diskurse beigetragen: Bürgerinnen und Bürger haben nunmehr die Möglichkeit eines direkten und permanenten Dialogs mit politisch Agierenden. Diese wiederum haben soziale Netzwerke als „wirkungsvolle Kommunikationsform für sich entdeckt“ (Kneuer 2017, S.46). Damit haben sich auch die politischen Partizipationsmöglichkeiten verändert. Neben den konventionellen Partizipationsformen erfahren die Bürgerinnen und Bürger nach der Erweiterung in den 1960er Jahren durch nicht institutionalisierte Formen (Woyke 2013) heute eine weitere Form der politischen Teilhabe durch digitale Medien.
While adjusting to the COVID-19 pandemic, people around the world started to talk about the “new normal” way of life, and they conveyed feelings and thoughts on the topic through social networks and traditional communication channels resorting to a set of specific linguistic strategies, such as metaphors and neologisms. The vocabulary in different domains and in everyday speech was expanded to accommodate a complex social, cultural, and professional phenomenon of changes. Therefore, this new life gave birth to a new language – the “coronaspeak”. According to Thorne (2020), the “coronaspeak” has three stages: first, it emerged in the way medical aspects were communicated in everyday language; secondly, it occurred when speakers verbalized the experiences they had undergone and “invented their own terms”; finally, this “new” way of speaking emerged in the government and authorities’ jargon, to ensure that the new rules and policies were understood, and that population adopted socially responsible behaviours.
In this paper, we will focus on the second stage, because we intend to take stock of how speakers communicate and verbalize this new way of living, particularly on social networks, for example. Alongside, we are interested in the context in which the neologism – be it a new word, a new meaning, or a new use – emerged, is used, and understood, through the observation of the occurrence of the new word(s) either on social networks or through dissemination texts (press) to confront it with the ones that Portuguese digital dictionaries have attested so far. Different criteria regarding the insertion of new units, the inclusion date, and the lexicographic description of the entries in the dictionaries will be debated.
Grammatik im WWW
(1999)
Der vorliegende Beitrag setzt an bei den Informationsbedürfnissen und -defiziten verschiedener Typen von Grammatiknutzern und diskutiert an mehreren Beispielen von online zugänglichen Grammatiken Mehrwerte hypermedialer Grammatiken bei der Optimierung der Wissensvermittlung an heterogene Adressatengruppen. Gleichzeitig wird das Projekt GRAMMIS (elektronisches grammatisches Informationssystem) vorgestellt und Veränderungen gegenüber der Pilotphase beschrieben und begründet.
Die Corona-Pandemie betrifft fast alle Facetten des öffentlichen Lebens und hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf den persönlichen Umgang miteinander, sondern beherrscht auch die Berichterstattung im großen Stil. In unserem Beitrag wollen wir zeigen, welche lexikalischen Spuren oder Trends der Coronakrise wir in der deutschen Online-Nachrichtenberichterstattung beobachten können, obwohl wir uns noch mitten in der Pandemie zu befinden scheinen. „Lexikalische Spuren“ bedeutet, dass wir z.B. die am häufigsten verwendeten Wörter, Wortbildungsprodukte rund um „Corona“ oder Häufigkeitskurven einzelner Wortformen analysieren. Auf der Grundlage von Online-Nachrichtenberichten aus 13 deutschsprachigen Quellen, die seit Anfang 2020 gesammelt wurden, zeigen wir unter anderem, wie über wöchentliche Übersichten der am häufigsten verwendeten Wörter zu sehen ist, wann die Corona-Pandemie zum dominierenden Thema in der Nachrichtenberichterstattung wird; wie eine wahre Explosion von Wortbildungsprodukten mit „Corona“ wie „Vor-Corona-Gesellschaft“ oder „Post-Corona Zukunft“ beobachtet werden kann, wie andere Themen – z.B. der Fußball – durch Corona verdrängt werden, wie sich die Diskussion um Auswege aus dem Lockdown in den Daten widerspiegelt, oder wie prominente Virolog/-innen in die gleiche „Frequenzliga“ wie Politiker/-innen aufsteigen.
In recent years, reading has become an increasingly digital experience. In addition to various subjective impressions about the quality of reading from digital media, e.g. that it is more effortful than reading conventional books, a number of more scientific questions arise at the interface of reading research and book studies. Here, we summarize several new insights on reading effort and reading behavior on digital media. Part one reviews a study in which young and elderly adults read short texts on three different reading devices: a paper page, an e-reader and a tablet computer and answered comprehension questions about them while their eye movements and EEG were recorded. Older adults showed faster mean fixation durations and lower EEG theta band voltage density – known to covary with memory encoding and retrieval – when reading from a tablet computer in comparison to the other devices. Young adults showed comparable fixation durations and theta activity for all three devices. These results can be explained by better text discriminability (higher contrast) of the tablet computer. Older readers may benefit from this enhanced contrast because contrast sensitivity decreases with age. In the second part, we present an explorative study about the influence of font type and typographic alignment (flush left vs. justified) on reading from a tablet computer. Importantly, the eyes do not fall between – increasingly larger – spaces, as expected, but – to the contrary – use these spaces for planning an optimal fixation of the next word. In summary, the perspective presented here provides initial evidence about the fruitfulness of interdisciplinary research between experimental reading, neurocognition and book studies.
Was macht eigentlich die Netzwerkforschung im Zusammenhang mit Beziehungen und deren Struktur in der digitalen Welt? Wie hängt Struktur und die Herausbildung von Kultur und Sprache zusammen? Obwohl Kultur noch mehr als Sprache umfasst, sind die Aushandlung von Kultur und die Anwendung von Kulturelementen kaum ohne Sprache vorstellbar. Sprache ist also integrativer Teil von Kultur - ohne Sprache keine Kultur. Die Herausbildung von Sprachkulturen ist wesentlicher Teil dieser Entwicklungen. Wenn wir nun auf den Zusammenhang von Netzwerken und Kultur schauen, so können wir feststellen, dass hier kaum eine Kausalität behauptet werden kann, sondern beides ist miteinander tief verwoben. Zunächst werden einige wichtige Aspekte der Netzwerkforschung exemplarisch angesprochen und mit eigener Forschung illustriert. Danach gehe ich auf einen Shitstorm ein, an dem ich einige Aspekte aus dem Anfangsteil noch einmal aufnehme.