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This replication study aims to investigate a potential bias toward addition in the German language, building upon previous findings of Winter and colleagues who identified a similar bias in English. Our results confirm a bias in word frequencies and binomial expressions, aligning with these previous findings. However, the analysis of distributional semantics based on word vectors did not yield consistent results for German. Furthermore, our study emphasizes the crucial role of selecting appropriate translational equivalents, highlighting the significance of considering language-specific factors when testing for such biases for languages other than English.
It was recently suggested in a study published in Nature Human Behaviour that the historical loosening of American culture was associated with a trade-off between higher creativity and lower order. To this end, Jackson et al. generate a linguistic index of cultural tightness based on the Google Books Ngram corpus and use this index to show that American norms loosened between 1800 and 2000. While we remain agnostic toward a potential loosening of American culture and a statistical association with creativity/order, we show here that the methods used by Jackson et al. are neither suitable for testing the validity of the index nor for establishing possible relationships with creativity/order.
In a previous study published in Nature Human Behaviour, Varnum and Grossmann claim that reductions in gender inequality are linked to reductions in pathogen prevalence in the United States between 1951 and 2013. Since the statistical methods used by Varnum and Grossmann are known to induce (seemingly) significant correlations between unrelated time series, so-called spurious or non-sense correlations, we test here whether the statistical association between gender inequality and pathogens prevalence in its current form also is the result of mis-specified models that do not correctly account for the temporal structure of the data. Our analysis clearly suggests that this is the case. We then discuss and apply several standard approaches of modelling time-series processes in the data and show that there is, at least as of now, no support for a statistical association between gender inequality and pathogen prevalence.
Wenn alle Forschungsfragen gestellt, alle Hypothesen formuliert, alle Korpora kompiliert und alle Daten von Proband*innen gesammelt wurden, befinden Sie sich auf einer der letzten Etappen Ihrer linguistischen Studie: der Analyse der Daten. In diesem Kapitel werden Sie einige Werkzeuge kennenlernen, die Sie dabei unterstützen können. Hier nehmen wir an, dass Sie in irgendeiner Form eine quantitative statistische Auswertung vornehmen möchten, denn für qualitative Analysen sind die Werkzeuge, die wir Ihnen vorstellen werden, weniger bis gar nicht geeignet.
Sobald eine statistische Datenanalyse abgeschlossen ist, müssen in einem weiteren Schritt die Untersuchungsergebnisse aufbereitet und dargestellt werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die davon abhängig sind, welche Art von Analyse man durchgeführt hat. Aus diesem Grund ist der Beitrag gegliedert in die Aufbereitung von Ergebnissen für deskriptive, also beschreibende statistische Analysen (Abschnitt 2) und in die Ergebnisdarstellung von inferenzstatistischen (= schließenden) Auswertungen (Abschnitt 3). Wir gehen dabei auf die Aufbereitung der Daten in Tabellenform ein, werden an einem Beispiel zeigen, wie man die Ergebnisse von statistischen Tests berichtet und einige Visualisierungsmöglichkeiten vorstellen.
The annual microcensus provides Germany’s most important official statistics. Unlike a census it does not cover the whole population, but a representative 1%-sample of it. In 2017, the German microcensus asked a question on the language of the population, i.e. ‘Which language is mainly spoken in your household?’ Unfortunately, the question, its design and its position within the whole microcensus’ questionnaire feature several shortcomings. The main shortcoming is that multilingual repertoires cannot be captured by it. Recommendations for the improvement of the microcensus’ language question: first and foremost the question (i.e. its wording, design, and answer options) should make it possible to count multilingual repertoires.
Seit 2017 wird im deutschen Mikrozensus eine Frage zur Sprache der Bevölkerung gestellt. Die letzte Spracherhebung in einem deutschen Zensus datiert aus dem Jahr 1939; entsprechend gibt es aktuell keine aussagekräftigen Sprachstatistiken in Deutschland. Die neue Sprachfrage des Mikrozensus weist jedoch erhebliche Mängel auf; offensichtlich wurde sie als Stellvertreterfrage zur Messung kultureller Integration konzipiert. Im vorliegenden Text werden die Fragen diskutiert und ihre ersten Ergebnisse analysiert. Daran anschließend werden andere Varianten von Sprachfragen dargestellt, dabei wird insbesondere auf die vorbildlichen Sprachfragen im kanadischen Zensus eingegangen. Abschließend wird die Sprachfrage der Deutschland-Erhebung 2018 des IDS inklusive ihrer Ergebnisse vorgestellt; die Deutschland-Erhebung 2018 stellt neben dem Mikrozensus bislang die einzige repräsentative Spracherhebung in Deutschland dar.
Thema des Beitrags ist die Frage, wie in einer quantitativen Herangehensweise die Spracheinstellungen von linguistischen Laien erfasst werden können. Das IDS hat 2017/18 im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) eine neue bundesweite Repräsentativerhebung zu Spracheinstellungen durchgeführt. Im Beitrag präsentieren wir erste Ergebnisse dieser Erhebung und verknüpfen sie mit früheren Erhebungen. In drei Abschnitten befassen wir uns mit der Bewertung von regionalen Varietäten des Deutschen und der Bewertung des Standards, mit Meinungen zu sprachlichem Gendern sowie, aus einer methodischen Perspektive, mit der Erhebung von sprachlichen Daten im deutschen Mikrozensus.
2017 gibt es im deutschen Mikrozensus zum ersten Mal seit etwa achtzig Jahren eine Frage zur Sprache der Bevölkerung in Deutschland. Diese Frage wird dann offenbar im entsprechenden Rhythmus des Mikrozensus jährlich wiederholt werden. Der Mikrozensus ist eine seit 1957 durchgeführte, repräsentative Befragung, bei der ungefähr 830.000 Menschen (das sind ca. 1 % der Bevölkerung) in rund 370.000 Haushalten befragt werden.1 Darin werden etwa Angaben zu den soziodemographischen Daten erfragt, zur familiären Situation, zur Wohnsituation, zur Aus- und Fortbildung und zur Arbeitssituation. Für die befragten Personen besteht Auskunftspflicht. Das Stellen einer Sprachfrage sieht, aus sprachwissenschaftlicher Sicht, zunächst nach einem sinnvollen und wünschenswerten Schritt aus. Nach näherer Betrachtung der gestellten Frage zeigen sich jedoch viele Unzulänglichkeiten und das, obwohl die Antworten und statistischen Auswertungen zu dieser Frage überhaupt noch ausstehen. Die Ergebnisse werden üblicherweise in der zweiten Hälfte des Folgejahres durch das statistische Bundesamt veröffentlicht.