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VALBU ist ein einsprachiges Wörterbuch deutscher Verben. Es enthält eine umfassende semantische und syntaktische Beschreibung von 638 Verben mit ihrer spezifischen Umgebung, ferner Informationen zur Morphologie, Wortbildung, Passivfähigkeit, Phraseologie und Stilistik sowie zahlreiche Verwendungsbeispiele.
Die Stichwortauswahl lehnt sich an den Verbbestand in der Wortschatzliste des "Zertifikats Deutsch" (ZD) an. Mit VALBU wird also im Bereich der Verben der Vokabularausschnitt weitgehend abgedeckt, den man zur sprachlichen Bewältigung von Alltagssituationen benötigt.
Das Wörterbuch wendet sich vorrangig an Lehrkräfte und Lehrbuchautoren im Bereich Deutsch als Fremdsprache. In erster Linie ist dabei an die Lehrer und Lehrerinnen gedacht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Ihnen wird hier die Möglichkeit geboten, für Unterrichts- und Korrektursituationen die genauen Verwendungsbedingungen für den zentralen deutschen Verbbestand nachzuschlagen. Das Wörterbuch kann auch von fortgeschrittenen Deutschlernern mit fremder Muttersprache zu Rate gezogen werden.
Zum Problem der Satzmodelle
(1975)
Eines der Hauptprobleme bei der Erstellung einer Verbvalenzgrammatik besteht darin, Kriterien zu formulieren, die es erlauben, eindeutig zwischen valenzgebundenen und nicht valenzgebundenen Elementen des einfachen Verbalsatzes zu unterscheiden. Es hat sich gezeigt, daß die Kriterien der “Weglaßbarkeit” zur Identifizierung der freien Elemente und der “verbspezifischen Erwartungswahrscheinlichkeit” zur Bestimmung der Verbergänzungen nicht ausreichen. Daher wird seit einigen Jahren in steigendem Maße die Frage diskutiert, ob die Abhängikeitsverhältnisse zwischen dem Prädikat und seinen Ergänzungen nicht nur als oberflächensyntaktische Vorkommensrelationen zu beschreiben, sondern primär in einer Tiefenstruktur anzusetzen sind, als deren Reflex sie sich an der Oberfläche niederschlagen. Auf diesem Hintergrund hat G. Helbig ein operationalisiertes Verfahren entwickelt, das das Problem der valenzgebundenen Elemente auf der Ebene einer syntaktischen Tiefenstruktur entscheiden soll. Der folgende Beitrag setzt sich kritisch mit Helbigs Vorschlag auseinander und stellt ihm eine Alternative auf der Basis der von K. Heger2a entwickelten Aktantenmodelle entgegen.
Dieser Beitrag hat zum Ziel, über ein neu angelaufenes Forschungsprojekt zu unterrichten, das am IdS mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt wird. Es ist beabsichtigt, in der ersten Phase des Projekts die Voraussetzungen zu schaffen, um ein Valenz Wörterbuch deutscher Verben zu erstellen. Dieses soll sich von den bisher vorliegenden Wörterbüchern in diesem Bereich dadurch unterscheiden, daß es nicht nur primär die syntaktischen Relationen auf die Ausdrucksseite der Sprachzeichen darstellt, sondern auch die Inhaltsseite explizit in die Beschreibung einbezieht.
Zum deutschen Valenzlexikon
(1972)