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Sprechen im Umbruch. Zeitzeugen erzählen und argumentieren rund um den Fall der Mauer im Wendekorpus
(2019)
Distributional models of word use constitute an indispensable tool in corpus based lexicological research for discovering paradigmatic relations and syntagmatic patterns (Belica et al. 2010). Recently, word embeddings (Mikolov et al. 2013) have revived the field by allowing to construct and analyze distributional models on very large corpora. This is accomplished by reducing the very high dimensionality of word cooccurrence contexts, the size of the vocabulary, to few dimensions, such as 100-200. However, word use and meaning can vary widely along dimensions such as domain, register, and time, and word embeddings tend to represent only the most prevalent meaning. In this paper we thus construct domain specific word embeddings to allow for systematically analyzing variations in word use. Moreover, we also demonstrate how to reconstruct domain specific co-occurrence contexts from the dense word embeddings.
Ein CERN der deutschen Sprache. Überlegungen zu einem Dokumentationszentrum der deutschen Sprache
(2019)
Das Archiv für Gesprochenes Deutsch (AGD, Stift/Schmidt 2014) am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache ist ein Forschungsdatenzentrum für Korpora des gesprochenen Deutsch. Gegründet als Deutsches Spracharchiv (DSAv) im Jahre 1932 hat es über Eigenprojekte, Kooperationen und Übernahmen von Daten aus abgeschlossenen Forschungsprojekten einen Bestand von bald 100 Variations-, Interview- und Gesprächskorpora aufgebaut, die u. a. dialektalen Sprachgebrauch, mündliche Kommunikationsformen oder die Sprachverwendung bestimmter Sprechertypen oder zu bestimmten Themen dokumentieren. Heute ist dieser Bestand fast vollständig digitalisiert und wird zu einem großen Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) im Internet zur Nutzung in Forschung und Lehre angeboten.
Vorwort
(2019)
Special Issue: Mobile Medienpraktiken im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Privatheit und Anonymität
(2019)
This paper investigates self-initiated uses of mobile phones (such as texting or making a call) in everyday video-recorded conversations among Czech speakers. Using ethnomethodological conversation analysis, it illustrates how participants publicly frame their own device use (for example, by announcements), and how co-present interlocutors respond to it. Previous studies have described how participants manage two concurrent communicative involvements, but have not provided detailed sequential descriptions of how device use can be negotiated and accounted for. This study shows that mobile device use in co-presence is not a priori problematic (or vice versa). Instead, participants frame their technology use in different ways according to various features of the social situation they treat as momentarily relevant. These features include the course of the conversation and how the device use relates to it, the overall participation framework and the opacity of the device use for co-present others.
Zu den Beiträgen des Themenhefts.
Die in dem Themenheft versammelten Beiträge setzen sich unter verschiedenen Fragestellungen, im Rahmen unterschiedlicher methodischer Ansätze und jeweils eigener Datensets mit Öffentlichkeit, Privatheit und Anonymität im kommunikativen Handeln mit mobilen Medien auseinander.
Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind retrospektive Äußerungen, d.h. Nachfragen und fremdinitiierte Erweiterungen, die an den Sprecher der Ausgangsäußerung gerichtet sind. In der Forschung werden Nachfragen und Erweiterungen meist unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Funktionen beschrieben. Die vorliegende Untersuchung setzt sich mit den gemeinsamen Eigenschaften beider Äußerungsformate auseinander, unabhängig von ihren deklarativen und interrogativen Merkmalen. Im Rahmen der Triangulation werden die Methode der Konversationsanalyse und die Annahmen der Relevanztheorie verbunden, um zu beschreiben, wie Sprecher in retrospektiven Äußerungen auf inhaltlicher Ebene mit den Informationen aus vorhergehenden Redebeiträgen umgehen. Primäre Datengrundlage sind die narrativen Interviews des Berliner Wendekorpus, ca. 60 Stunden gesprochenes Deutsch. Die Arbeit analysiert die grammatischen und lexikalischen Mittel, mit denen Sprecher bei der Bedeutungskonstruktion epistemische Unterstützung zum Ausdruck bringen. Weitere Analyseebenen sind die grammatische Kohärenz retrospektiver Äußerungen als evidentiale Strategie und die Ähnlichkeitsrelationen zwischen der interpretativen Annahme und den jeweiligen Bezugskomponenten.
Gerhard Stickel (*1937) bietet in diesem Band eine Auswahl aus seinen kleineren Arbeiten, die in der Zeit von 1966 bis 2019 erschienen sind. Geboten wird eine bunte Vielfalt von Aufsätzen und Essays zu Themen, mit denen der Autor sich in all den Jahren befasst hat, darunter: Negation, Kontrastive Grammatik, ‚Fremdwörter', Sprache und Geschlecht, Spracheinstellungen, Rechts- und Verwaltungssprache sowie deutsche und europäische Sprachpolitik. Mehrere Arbeiten sind während Stickels langjähriger Tätigkeit als Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (1976-2002) entstanden und ab 2003 im Zusammenhang mit seinen Aufgaben in und für EFNIL, der European Federation of National Institutions for Language. Erhofft wird, dass auch die älteren Arbeiten über ihre Zeitgebundenheit hinaus für manche Linguistinnen und Linguisten sowie andere Sprachinteressierte anregend sein können.