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Despite the importance of the agent role for language grammar and processing, its definition and features are still controversially discussed in the literature on semantic roles. Moreover, diagnostic tests to dissociate agentive from non-agentive roles are typically applied with qualitative introspection data. We investigated whether quantitative acceptability ratings obtained with a well-established agentivity test, the DO-cleft, provide evidence for the feature-based prototype account of (Dowty, David R. 1991. Thematic protoroles and argument selction. Language 67(3). 547-619) postulating that agentivity increases with the number of agentive features that a role subsumes. We used four different intransitive verb classes in German and collected acceptability judgements from non-expert native speakers of German. Our results show that sentence acceptability increases linearly with the number of agentive features and, hence, agentivity. Moreover, our findings confirm that sentience belongs to the group of proto-agent features. In summary, this suggests that a multidimensional account including a specific mechanism for role prototypicality (feature accumulation) successfully captures gradient acceptability clines. Quantitative acceptability estimates are a meaningful addition to linguistic theorizing.
In der Chicago Schule der Soziologie wurde in der Tradition des symbolischen Interaktionismus das Konzept der „sozialen Welt“ entwickelt und zur Erfassung von städtischen Lebenswelten und Subkulturen verwendet. Soziale Welten haben eine gemeinsame Kultur mit verbindlichen Wissensbeständen und Ausdruckssystemen, die sich als ökonomisch und vorbildhaft für den Erfolg von Handlungsdurchführungen erweisen. Zur Bearbeitung von Aufgaben können sich innerhalb von sozialen Welten lokal verankerte Gruppen bilden, die für die ethnografische Beobachtung gut geeignet sind. Zur Erfassung der in solchen Gruppen ausgebildeten Sprach- und Kommunikationsweisen erweist sich das Konzept des kommunikativen Stils als geeignetes Instrument. Nach Darstellung des theoretischen Ansatzes und empirischen Vorgehens werden verschiedene Gruppen vorgestellt, ihre kommunikativen Stile charakterisiert und durch Vergleich sozial differenzierende Merkmale aufgezeigt: Eine Gruppe von Frauen aus der „Welt der kleinen Leute“ im Vergleich zu einer Frauengruppe aus dem Bildungsbürgertum; und eine Gruppe junger Deutschtürkinnen, deren kommunikativer Stil sich im Laufe ihrer biografisch-sozialen Entwicklung verändert hat.
Ist unser Denken und somit die Weltsicht für alle Menschen gleich oder sprachspezifisch? Auf diese uralte Fragestellung, der bereits Wilhelm von Humboldt nachgegangen ist, gibt dieses Buch eine eindeutig bejahende Antwort: Unsere Weltanschauung wird durch die Grammatik der eigenen Muttersprache(n) geprägt, sodass Menschen Ereignisse sprachspezifisch wahrnehmen, versprachlichen und auch erinnern. Diese grundlegenden Erkenntnisse sind durch den hier gewählten experimentellen Zugang psycholinguistischer Methoden (z.B. Eye-Tracking) erstmalig möglich. Der Einfluss von Sprache auf Kognition erweist sich darüber hinaus für Sprachkontakt als extrem relevant. Infolge des über Jahrhunderte andauernden Sprachkontakts zwischen dem Deutschen und Tschechischen hat sich das Aspekt-System des Tschechischen dahingehend geändert, dass die Ereigniskonzeptualisierung im Tschechischen wie im Deutschen verläuft und das Tschechische sich systematisch von anderen ost- und westslawischen Sprachen absetzt.
Vorgestellt werden kontrastive Analysen zur Besetzung und Häufigkeitsverteilung von Vorfeldern im Deutschen und ihren französischen, italienischen, norwegischen, polnischen und ungarischen Äquivalenten in morphosyntaktisch annotierten Wikipedia-Korpora. Im Rahmen der Untersuchung wurden mit korpusanalytischen Methoden quantitative Zusammenhänge bei den sprachspezifischen Ausprägungen von Vorfeldern nachgewiesen, die im Einklang mit typischen Struktureigenschaften der untersuchten Kontrastsprachen stehen. Die Ergebnisse legen aber nahe, dass die untersuchten Vorfeldstrukturen ‒ trotz der beträchtlichen Größe und thematischen Vielfalt der Wikipedia-Korpora ‒ nicht hinreichend repräsentativ sind, um uneingeschränkt Rückschlüsse auf allgemeine Struktureigenschaften der sechs Kontrastsprachen zu ziehen. Hierfür verantwortlich ist insbesondere die ausgeprägte Textsortenspezifizität der Mediengattung (Online-)Enzyklopädie, was mithilfe weiterer Vergleichskorpora aufgezeigt werden konnte.
Variation ist ein wesentliches Merkmal von Sprachen und auf allen Ebenen der linguistischen Beschreibung zu finden. In der Forschungsliteratur wird allgemein angenommen, dass Variation – sofern es nicht zur funktionalen oder semantischen Ausdifferenzierung kommt – langfristig zu Verdrängungsprozessen und damit zu Sprachwandel führt. Als empirische Evidenz wird zumeist die Seltenheit lexikalischer Synonyme genannt. Der vorliegende Band bietet eine kritische Betrachtung dieser Annahme am Beispiel morphologisch-syntaktischer Konkurrenzen im Deutschen und Niederländischen. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind Adjektiv-Nomen-Komposita (z.B. Kaltmiete), die gleichermaßen als Benennungen dienenden Phrasen (z.B. kaltes Büfett) sowie die zugrunde liegenden strukturellen Bildungsmuster Komposition und Phrasenbildung. Anhand historischer Fallstudien wird die Entwicklung beider Muster seit 1700 beschrieben und untersucht, ob von einem Verdrängungsprozess ausgegangen werden kann, der zur Unproduktivität eines der beiden Muster führt. Der Sprachvergleich erlaubt dabei die Identifikation einzelsprachlicher Präferenzen sowie verschiedener Faktoren, die zu Divergenz- und Konvergenzprozessen zwischen dem Deutschen und Niederländischen führen.
Wenn wir an Sprache denken, dann meist an Grammatiken, Rechtschreibung und Lexika. Sprache scheint demnach in der Form von Regeln und Wissen zu existieren. Dieser Band, der aus der Jahrestagung des IDS 2015 hervorgegangen ist, vertritt eine andere Vorstellung von Sprache: Sprache ist Werkzeug und Lebensform im sozialen und leiblichen Kontext. Sprechen und Schreiben bestehen aus routinisierten Praktiken, die an konkrete körperliche, sequenzielle, mediale und materielle Kontexte gebunden sind und bestimmten Zwecken dienen. Der Bezug auf Objekte und mediale Oberflächen und die leibliche Verfasstheit der Akteure und ihre Situiertheit im Raum sind unhintergehbare Bestimmungsstücke der Verwendung von Sprache. Sprache ist eingelassen in zwischenmenschliche Interaktionen, die sie selbst prägt, aus denen sie ihre Bedeutung bezieht und innerhalb derer sie sich wandelt und neue Verwendungen und Ausprägungen gewinnt.
Die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen Anwendungen und Nutzen des Praktikenkonzepts in unterschiedlichen Feldern der Linguistik, wie der interaktionalen Linguistik, der Sozio-, Text- und Medienlinguistik, der synchronen und historischen Pragmatik und der Literalitätsforschung. Dabei rücken über die Perspektive der Praktiken auch die Schnittstellen der Linguistik zu ihren sozialwissenschaftlichen Nachbarwissenschaften, insbesondere zu Soziologie und Medienwissenschaft, in den Fokus.
Internetwörterbücher können viele Informationstypen auf neuartige Weise vereinigen und nutzeradaptiv präsentieren. Sie bilden in vernetzter Form als „Megawörterbücher“ große Wörterbuchportale und verschmelzen mit Korpora, multimedialen Erweiterungen und automatischen Sprachanalysetools zu Wortschatzinformationssystemen neuer Art. Es ist daher schwierig geworden, zwischen einen Wörterbuch einem Korpus, einem Atlas und einer Frequenzliste zu unterscheiden. Die Autoren versuchen, ein wenig Licht in das Dunkel der verschiedenen Typen von Wörterbüchern, Wörterbuchportalen und Wortschatzinformationssystemen zu bringen, und dabei auch zeigen, dass sich die Unordnung, die eine „Schlöraffe“ in die Klassifikation des Tierreichs bringt, am Ende durchaus auszahlen kann.
Der lexikografische Prozess
(2016)
Der lexikografische Prozess ist bislang fast ausschließlich bezogen auf gedruckte Wörterbücher untersucht worden. Bei Internetwörterbüchern (und insbesondere bei solchen, die sich im Aufbau befinden) gestaltet sich dieser Prozess ganz anders: Hier ist kein Nacheinander der einzelnen Herstellungsphasen zu beschreiben, sondern ein permanentes Neben- und Ineinander einzelner Arbeits- schritte. In diesem Zusammenhang stellt sich somit eine ganze Reihe von Fragen, z. B. danach, wie Bearbeitungsteilwortschätze auszuwählen sind oder welchen Einfluss die neuen Möglichkeiten der Datengewinnung aus elektronischen Textkorpora auf den le- xikografischen Prozess haben, welche Software zur Unterstützung lexikografischer Prozesse eingesetzt werden kann oder wie sich all diese Änderungen auf die Nachschlagenden auswirken.
Datenmodellierung
(2016)
Das Kapitel widmet sich den grundsätzlichen technischen Rahmenbedingungen für die heutige Internetlexikografie. Zum einen skizzieren die Autoren, was „hinter“ den auf einem Monitor sichtbaren Benutzeroberflächen geschieht, wenn eine Nutzerin online auf ein Wörterbuch zugreift, und wie diese Prozesse zu Dokumentationszwecken in I.ogdateien protokolliert werden können. Zum anderen diskutieren sie, wie die Identität und dauerhafte Verfügbarkeit von Inhalten angesichts der ständig möglichen Aktualisierbarkeit von Online-Angeboten sichergestellt werden können.
Das Internet ist mittlerweile die wichtigste Plattform zur Publikation lexikografischer Inhalte. Im vorliegenden Band führen Vertreterinnen und Vertreter des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Netzwerks Internetlexikografie erstmals in die zentralen Arbeitsfelder der Internetlexikografie ein und stellen den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung und lexikografischen Praxis vor.
Satz - oberflächlich
(2015)
Das hier vorgestellte oberflächennahe Satzkonzept orientiert sich an der Definition der IDS-Grammatik: Sätze sind Konstruktionsformen, die mindestens aus einem finiten Verb und seinen Komplementen bestehen. Das semantische Korrelat des Satzes ist die Proposition, bestehend aus Prädikat und Argumenten. Die Unterscheidung der englischsprachigen Tradition zwischen sentence und clause bzw. die entsprechende Unterscheidung zwischen proposition und phrase im Französischen wird in diesem Ansatz durch die Opposition zwischen ,Vollsatz‘ und ,Teilsatz‘ erfasst. Oberflächenorientierte Satzdefinitionen können, im Gegensatz zu der hier vertretenen intern-syntaktischen Definition, auch – in syntaktischer Hinsicht – auf externen Merkmalen beruhen, nämlich auf orthografisch-prosodischen Merkmalen oder dem Kriterium der syntaktischen Unabhängigkeit gemäß Bloomfields bekannter Satzdefinition. In typologischer Perspektive zeichnen sich Sätze durch einen „satzkonstituierenden Akt“ (Sasse 1991, 77) aus bzw. eine spezifische morphosyntaktische Konstellation, die zum Ausdruck des Sachverhalts hinzukommen muss. Unter pragmatischer Perspektive ist der Satz die prototypische Mitteilungseinheit. Er kann dekontextualisiert werden, während andere Mitteilungsformen nur in ihrem jeweiligen Kontext interpretierbar sind. Ihrem semiotischen Status nach sind Sätze komplexe sprachliche Zeichen. Die ihnen zugrundeliegenden Regeln oder Konstruktionen hingegen haben keinen Zeichencharakter.
Totum pro parte
(2014)
Elocutio
(2014)
Euphemismus
(2014)
Enthymem
(2014)
Ekthlipsis
(2014)
Epitheton
(2014)
Enallage
(2014)
Dysphemismus
(2014)
Epipher
(2014)
Nominalstil
(2014)
Prokatalepsis
(2014)
Prolepsis
(2014)
Polyptoton
(2014)
Polysyndeton
(2014)
Provinzialismus
(2014)
Protasis (1)
(2014)
Sentenz
(2014)
rhetorische Figur
(2014)
Symploke
(2014)
Solözismus
(2014)
Topos
(2014)
Synekdoche
(2014)
Tropus
(2014)
Topik
(2014)
Zeugma
(2014)
Verbum proprium
(2014)
Vulgarismus
(2014)
Doppelobjektkonstruktion
(2014)
Anaphora
(2014)
Dispositio
(2014)
Ciceronianismus
(2014)
Chiasmus
(2014)