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This paper analyses paramedic emergency interaction as multimodal multiactivity. Based on a corpus of video-recordings of emergency drills performed by professional paramedics during advanced training, the focus is on paramedics’ participation in multiple joint projects which become simultaneously relevant. Simultaneity and fast succession of multiactivity does not only characterise work on the team level, but also the work profile of the individual paramedic. Participants have to coordinate their own participation in more than one joint project intrapersonally. In the data studied, three patterns of allocating multimodal resources stood out as routine ways of coordinating participation in two simultaneous projects intrapersonally:
1. Talk and hearing vs. manual action monitored by gaze,
2. Talk and hearing vs. gazing (and pointing),
3. Manual action vs. gaze (and talk and hearing).
Dieses Buch stellt die Gesprächsanalyse als Methodik zur Erforschung linguistischer Fragestellungen dar. Ihr Ziel ist die umfassende Analyse sprachlicher Phänomene in ihren formalen, funktionalen und kontextuellen Dimensionen. Grundlegende Eigenschaften der verbalen Interaktion werden zunächst auf ihre sprachtheoretischen Konsequenzen befragt. Sodann werden aus ihnen methodologische Prinzipien für die Erhebung und Analyse von Gesprächskorpora entwickelt. Das methodische Vorgehen wird an einer grammatischen und einer semantischen Fragestellung demonstriert. Untersucht werden freie Infinitivkonstruktionen im gesprochenen Deutsch und die Effekte von Kontrastierungsaktivitäten auf die Semantik von Ausdrücken im Gespräch. Theoretische Basis bildet hier die Integration der Gesprächsanalyse mit der construction grammar und der kognitiven Linguistik.
Schegloff (1996) has argued that grammars are “positionally-sensitive”, implying that the situated use and understanding of linguistic formats depends on their sequential position. Analyzing the German format Kannst du X? (corresponding to English Can you X?) based on 82 instances from a large corpus of talk-in-interaction (FOLK), this paper shows how different action-ascriptions to turns using the same format depend on various orders of context. We show that not only sequential position, but also epistemic status, interactional histories, multimodal conduct, and linguistic devices co-occurring in the same turn are decisive for the action implemented by the format. The range of actions performed with Kannst du X? and their close interpretive interrelationship suggest that they should not be viewed as a fixed inventory of context-dependent interpretations of the format. Rather, the format provides for a root-interpretation that can be adapted to local contextual contingencies, yielding situated action-ascriptions that depend on constraints created by contexts of use.
Metadaten zu Gesprächen und den beteiligten Sprecher/-innen enthalten Informationen, die für die Beschreibung, Erschließung und Analyse von Korpora wichtig sind. Bisher werden sie jedoch in der Konversationsanalyse und der Interaktionalen Linguistik so gut wie nicht genutzt. Dieser Beitrag zeigt exemplarisch, wie Metadaten des Gesprächskorpus „Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch“ (FOLK) im Rahmen einer interaktionslinguistischen Untersuchung verwendet werden können, um Regularitäten der Verwendung einer untersuchten Gesprächspraktik zu identifizieren und ihren Zusammenhang mit den Eigenschaften von Aktivitäten und Sprecherrollen zu klären. In allgemeinerer Perspektive diskutiert der Beitrag, wie und an welchen Stellen einer interaktionslinguistischen Untersuchung Metadaten von Nutzen sein können und wie ihr Stellenwert im Rahmen dieser Methodologie kritisch reflektiert werden muss.
Data and transcription
(2008)
Der Beitrag illustriert die Nutzung des Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch (FOLK) für interaktionslinguistische Fragestellungen anhand einer exemplarischen Studie. Zunächst werden die Stratifikation (Datenkomposition) des Korpus, das zugrundeliegende Datenmodell und dessen Annotationsebenen sowie Typen von Untersuchungsinteressen vorgestellt, für die das Korpus nutzbar ist. Im Hauptteil wird Schritt für Schritt anhand einer Studie zur Verwendung des Formats was heißt X in der sozialen Interaktion gezeigt, wie mit FOLK relevante Daten gefunden und analysiert werden können. Abschließend weisen wir auf einige Vorsichtsmaßnahmen bei der Benutzung des Korpus hin.