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- Konversationsanalyse ; Ethnographie ; Kontext ; Diskursanalyse ; qualitative Methoden ; Methodologie ; Sprachsoziologie ; Soziolinguistik ; Jugendsprache (1)
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Dargestellt wird die Konzeption einer um ethnographische Vorgehensweisen erweiterten Konversationsanalyse. Sie soll zum einen den methodisch kontrollierten Zugang zu "inhaltlicheren" Aspekten natürlicher Alltagsgespräche eröffnen. Zum anderen soll sie die Grundlage für die Konzeption der Konversationsanalyse als einer allgemeinen Methodologie zur Untersuchung sprachlicher Phänomene legen. In gegenstandsbezogener Hinsicht wird dermethodische Ansatz umgesetzt in Untersuchungen zur Konstitution der Semantik von Wörtern im Gespräch, zum Argumentieren in konfliktären Interaktionssituationen und zur Gruppenkonstitution und sozialen Kategorisierung in verbalen Interaktionen zwischen Jugendlichen.
Die Konversationsanalyse ist aufgrund ihrer empirischen und gegenstandsfundierten Methodologie vielen anderen Ansätzen der Erforschung von Gesprächen überlegen. Diese Überlegenheit hat jedoch einen gravierenden Mangel: Die Konversationsanalyse verfügt über keine adäquate Interpretationstheorie und ignoriert deshalb, wie grundlegend die Wissensvoraussetzungen des Analytikers und ihr Einsatz für Prozess und Resultate konversationsanalytischer Untersuchungen sind. Am Beispiel ethnographischen Wissens wird gezeigt, an welchen systematischen Stellen spezifische Hintergrundwissensbestände genutzt werden können, um zu einer adäquateren konversationsanalytischen Auswertung zu gelangen. Abschließend wird diskutiert, welchen Prüfkriterien der Einsatz ethnographischen Wissens bei der Konversationsanalyse zu genügen hat.
Die Konversationsanalyse ist aufgrund ihrer empirischen und gegenstandsfundierten Methodologie vielen anderen Ansätzen der Erforschung von Gesprächen überlegen. Diese Überlegenheit hat jedoch einen gravierenden Mangel: Die Konversationsanalyse verfügt über keine adäquate Interpretationstheorie und ignoriert deshalb, wie grundlegend die Wissensvoraussetzungen des Analytikers und ihr Einsatz für Prozess und Resultate konversationsanalytischer Untersuchungen sind. Am Beispiel ethnographischen Wissens wird gezeigt, an welchen systematischen Stellen spezifische Hintergrundwissensbestände genutzt werden können, um zu einer adäquateren konversationsanalytischen Auswertung zu gelangen. Abschließend wird diskutiert, welchen Prüfkriterien der Einsatz ethnographischen Wissens bei der Konversationsanalyse zu genügen hat.
Die Relevanz der Gesprächsforschung steht außer Frage: Gespräche sind grundlegend für jede Form menschlicher Gemeinschaft und Gesellschaft. Ob in Unternehmen, im Schulunterricht oder in der Politik, ob im privaten Liebesgeflüster, in der Talk-Show oder im Internet-Chat: Unablässig erzeugen, verändern und repräsentieren wir unsere Welt in Gesprächen. Gesellschaft, Kultur und Geschichte wären undenkbar ohne verbale Interaktion. So ubiquitär Gespräche sind, so unendlich vieles ist involviert, wenn Gespräche geführt und verstanden werden sollen. Sicher, zuallererst Sprache, doch noch vieles mehr: Stimme, Blicke, Gesten, Gefühle und Hintergedanken, soziale Voraussetzungen und Folgen, physische Prozesse und historische Situationen. Dies sind natürlich, recht verstanden, nicht verschiedene "Dinge", die man sorgsam nebeneinander stellen könnte. Diese Mannigfaltigkeit von Perspektiven zeigt an, dass das, was in Gesprächen und durch sie geschieht, nicht auf einen einzigen Zugang, etwa den einer einzigen Disziplin oder Schule zu reduzieren ist.