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Concurrent standardization as a necessity: The genesis of the new official orthographic guidelines
(2009)
The new official orthographic guidelines were brought into force by the official state authorities on August 1st, 1998 and its principle goals were a standardized representation of the guidelines and a «gentle simplification in respect of content». This regulation was not supported by the public and in fact it was the starting point for a struggle for conceptual solutions and a quest for the achievement of' a consensus between different possible norms. Since orthography is an officially codified standard taking up a prominent position among linguistic standards, it is of particular socio-political importance. It was the foremost task of the Council for German Orthography (Rat für deutsche Rechtschreibung), instituted in December 2004, to elaborate a compromise in order to bring the «Orthographical war» (Die Zeit) to an end, which was led enthusiastically for more than a decade. - The concern of this article is to classify historically the agreement reached in 2006. Against this background, it can be stated that official guidelines will only be accepted, if they are based upon the usage in writing and if they take into account the interests of the reader. Both principles are characterizing the proposal made by the Council for German Orthography. An outlook on the Council's activities concerning orthographic standardization expected in the future will conclude this article.
Adverbkonnektoren und die von konjunktionalen Konnektoren eingeleiteten Sätze (sententiale Adverbiale) sind in der Regel äußerst stellungsflexibel. Die topologischen Varianten sind jedoch großteils nicht äquivalent, sondern mit bestimmten diskusfunktionalen und informationsstrukturellen Eigenschaften verbunden. Am Beispiel von Konnektoren in der linksperipheren Position der „Nullstelle“ („Vorvorfeld“, „linkes Außenfeld") wird gezeigt, dass diese Position unabhängig von der syntaktischen Subklasse des Konnektors syntaktisch und funktional einheitlich erklärt werden kann und dass die dort auftretenden Restriktionen für Konnektoren identisch sind mit denen von V2-Komplementsatz-Einbettung unter Matrixsatzprädikate. Ein Phänomen wie „weil mit Verbzweitstellung" kann dadurch in einen übergeordneten Zusammenhang eingebettet werden.
Neben dieser systematischen Variation gibt es vereinzelt aber auch eine - historisch bedingte - unsystematische und nicht funktional genutzte topologische Variation, die dadurch entsteht, dass Sprecher bei einer uneindeutigen und „schwierigen“ Ausgangslage im Sprachsystem unterschiedliche Reparaturstrategien wählen. Ein Beispiel dafür ist der korrelative Konnektor „sowohl... als auch“.
Die Suche nach auffälligen Wörtern bei der Rezeption von touristischen Textsorten im DaF-Unterricht
(2009)
Adverbkonnektoren und die von konjunktionalen Konnektoren eingeleiteten Sätze (sententiale Adverbiale) sind in der Regel äußerst stellungsflexibel. Die topologischen Varianten sind jedoch großteils nicht äquivalent, sondern mit bestimmten diskusfunktionalen und informationsstrukturellen Eigenschaften verbunden. Am Beispiel von Konnektoren in der linksperipheren Position der „Nullstelle“ („Vorvorfeld“, „linkes Außenfeld“) wird gezeigt, dass diese Position unabhängig von der syntaktischen Subklasse des Konnektors syntaktisch und funktional einheitlich erklärt werden kann und dass die dort auftretenden Restriktionen für Konnektoren identisch sind mit denen von V2-Komplementsatz-Einbettung unter Matrixsatzprädikate. Ein Phänomen wie „weil mit Verbzweitstellung“ kann dadurch in einen übergeordneten Zusammenhang eingebettet werden.
Neben dieser systematischen Variation gibt es vereinzelt aber auch eine - historisch bedingte - unsystematische und nicht funktional genutzte topologische Variation, die dadurch entsteht, dass Sprecher bei einer uneindeutigen und „schwierigen“ Ausgangslage im Sprachsystem unterschiedliche Reparaturstrategien wählen. Ein Beispiel dafür ist der korrelative Konnektor "sowohl ...als auch".
Deutsch hat außer Indikativ und Imperativ zwei weitere Modi: Konjunktiv I und Konjunktiv II. Dies ist gegenüber Ansätzen zu betonen, die von einem einzigen Konjunktiv ausgehen und Formen wie „er käme“, „er stünde“ als Konjunktiv Präteritum bezeichnen. Diese Terminologie verschleiert die Leistung des Konjunktivs II - ja man kann geradezu sagen, dass die morphologischen Probleme, die der Konjunktiv II in der Gegenwartssprache hat, damit zusammenhängen, dass er gerade nicht das morphosyntaktische Merkmal Präteritum aufweist, sondern unter Verlust dieses Merkmals - also nur der äußeren Form nach - vom Indikativ Präteritum abgeleitet ist. Mit anderen Worten: Der deutsche Konjunktiv II hat ein Ikonizitätsproblem. In den einzelnen Regionen des deutschen Sprachraums haben die Sprecherinnen und Sprecher dieses Problem mit unterschiedlichen Strategien bewältigt. Allerdings hat kaum eine dieser Strategien Eingang in die Standardsprache gefunden - gerade die traditionelle normative Grammatik hat nicht nur Einwände gegen Funktionswörter wie etwa „von“ oder „tun“, sondern auch gegen kreative Morphologie. Am Anfang des 21. Jahrhunderts lässt sich nun konstatieren, dass die Bemühungen um die Erhaltung der alten Konjunktivformen und der Kampf gegen morphologische und syntaktische Neuerungen ausgesprochen kontraproduktiv waren: Das tatsächlich verwendete Konjunktiv-II-System der Gegenwartssprache ist ärmlicher, als es - von der Ausgangslage aus gesehen - hätte werden können.
Gegenstand der Untersuchung sind semantisch irrelevante Rektionsschwankungen bei entlehnten, sekundären und primären Präpositionen, wobei auch Bildungen berücksichtigt werden, die nur gelegentlich eine präpositionale Funktion ausüben. Ein Überblick über die Normvorgaben zeigt, dass Rektionsschwankungen bei entlehnten Präpositionen weitgehend und bei sekundären Präpositionen selten erlaubt sind, bei primären Präpositionen gänzlich unbeachtet bleiben.
Die Normvorgaben, soweit vorhanden, werden dem realen Sprachgebrauch gegenübergestellt. Als Korpus dienen Belege aus Cosmas II (pressesprachliche Texte) und aus dem Internet. Besonderes Augenmerk wird auf Normverletzungen gerichtet: sekundäre Genitiv-Präpositionen mit regelwidriger Dativrektion (z. B. hinsichtlich), sekundäre Dativ-Präpositionen mit regelwidriger Genitivrektion (z. B. gegenüber), sekundäre Akkusativ-Präpositionen mit regelwidriger Genitiv- und Dativrektion (z. B. betreffend), primäre Präpositionen mit regelwidriger Genitivrektion (z. B. seit). Es zeigt sich insgesamt, dass fast alle etablierten Präpositionen mit regelwidrigem Kasus auftreten. Auch nicht-etablierte Präpositionen kommen sehr häufig mit einem Kasus vor, der nicht den etymologischen Strukturverhältnissen entspricht. Derartige Rektionsschwankungen, die sich vor allem aus dem Zusammenwirken von Grammatikalisierungs- und Analogieprozessen erklären lassen, erscheinen somit als Regel- und nicht als Ausnahmefall.
Eine statistische Untersuchung pressesprachlicher Texte zeigt exemplarisch anhand von 19 Präpositionen, dass die Prozentsätze normwidriger Kasusbelege jedoch zumeist gering sind. Insgesamt wird ersichtlich, dass im präpositionalen System des Deutschen - überraschenderweise - der Genitiv auf Kosten des Dativs an Boden gewinnt.
Nach einem Rückblick auf die Geschichte der Sprachnormierung in Frankreich und einem kurzen Bericht zur jetzigen „Lage der Nation“ befasst sich der folgende Beitrag zunächst mit Aspekten des Sprach(norm)bewusstseins, seinen Faktoren und seinen konkreten Formen, um dann auf drei „Mythen“ einzugehen, die seit langer Zeit sowohl die französische als auch die deutsche Grammatik belasten.
Das öffentliche Interesse an der Frage, was als gutes und was als schlechtes Deutsch anzusehen sei, artikuliert sich auch als Anforderung an die Sprachwissenschaft: Sie möge zur Klärung dieser Frage beitragen. Es wird dargelegt, warum die Sprachwissenschaft eine Explikation der Begriffe gutes Deutsch und schlechtes Deutsch nicht zu ihren Aufgaben im engeren Sinn zählt. Möglich ist aber eine Auseinandersetzung mit dem Anliegen, das die Forderung nach gutem Deutsch begründet. Die Sprachwissenschaft kann dieses Anliegen unterstützen, indem sie dabei hilft, den Weg über das richtige zum guten Deutsch auszubauen. Was dabei unter richtigem Deutsch zu verstehen ist, kann wissenschaftlich geklärt und sollte öffentlich vertreten werden. Der Beitrag versteht sich als Plädoyer für eine Verbesserung des Verhältnisses von Sprachwissenschaft und publizistischer Sprachkritik.
In diesem Beitrag soll es darum gehen, ob wir mit grammatischen Regeln und Beschreibungen die Vielfalt und Komplexität sprachlicher Kommunikation erfassen können, oder bescheidener, wie weit wir das können. Das Exempel, das ich statuieren möchte, befasst sich mit der Frage: Wie lautet der Genitiv komplexer Eigennamen. Oder genauer: komplexer Personennamen. Oder noch genauer: komplexer Personennamen einer gewissen Struktur. Oder noch genauer? Da sind wir schon mitten im Thema.
Ein Beispiel für das Exempel ist: Gedichte Walthers von der Vogelweides
Und das ist so ziemlich die einzige Variante, die im Beitrag nicht mehr Vorkommen wird. Letztlich wird es dann darum gehen, wie wir mit der Vielfalt umgehen wollen. Sie darstellen oder ignorieren und verschweigen? Doch zum Ignorieren muss man sie erst mal sehen.
Der so genannte A.c.I. birgt ungelöste Probleme, die am Beispiel der Wahmehmungsverben geklärt werden sollen. Als besonders strittiges Element erweist sich eben das akkusativische Element, weil seine Zuordnung (zum Obersatzverb oder zum eingebetteten Infinitiv) diskutabel ist. Dafür wird hier eine neuartige Erklärung vorgeschlagen. Quasi nebenbei bringt die Untersuchung die Erkenntnis, dass man von „A.c.I.-Verben“ eigentlich nicht sprechen sollte, da die so bezeichneten Verben höchst heterogene Eigenschaften aufweisen.
Die Sorge um die deutsche Sprache füllt Säle. Wer Sprachdummheiten anmahnt, kann sich des Beifalls jener sicher sein, die sich sprachlich überlegen sehen. Selten wird die Frage gestellt, welchen Status grammatische Regeln haben. Tatsächlich ist keineswegs klar, was als korrektes Deutsch gelten kann. Wie ist das Deutsche zu fassen? Wer bestimmt, was als korrekt gelten soll? Die 44. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache suchte zur Klärung solcher Fragen beizutragen. Der vorliegende Band dokumentiert, wie die deutsche Grammatik im Spannungsfeld von Regel, Norm und Sprachgebrauch auf der Tagung aufgearbeitet wurde: Zunächst stehen die theoretischen Aspekte der Problematik auf dem Prüfstand. Danach werden grammatische Normen und der Umgang mit diesen in der Öffentlichkeit fokussiert. Im nächsten Themenblock stehen grammatische Variation in ihrem Verhältnis zur Norm und konkrete Phänomene der Morphologie, Syntax und Prosodie zur Diskussion. Die Betrachtung des Grammatikunterrichts und der Grammatikschreibung vervollständigt das Bild, das durch einen Blick auf die Normativität in Frankreich zusätzlich in einen größeren Kontext gestellt wird. Der Band schließt mit einer Zusammenfassung der Podiumsdiskussion, welche den Schlusspunkt der Tagung bildete.
Richtiges Deutsch?
(2009)
Apresentação
(2009)
We present data-driven methods for the acquisition of LFG resources from two German treebanks. We discuss problems specific to semi-free word order languages as well as problems arising from the data structures determined by the design of the different treebanks. We compare two ways of encoding semi-free word order, as done in the two German treebanks, and argue that the design of the TiGer treebank is more adequate for the acquisition of LFG resources. Furthermore, we describe an architecture for LFG grammar acquisition for German, based on the two German treebanks, and compare our results with a hand-crafted German LFG grammar.
The paper contributes to the raising vs. control debate with respect to modals through (A) novel data; (B) the investigation of a domain in which it has proven particularly problematic: volitional modality. We analyze oblique arguments of experiencer verbs embedded under German wollen ‘want’ and propose that they support both generalized raising and the abandonment of the classical version of the Theta Criterion. Byproducts of the analysis include a syntactic account involved in a class of datives in the language together with the initial characterization of a related modal in German which is expressed through the same item as volition and which we term weak.
Anders als linguistische Laien scheuen Sprachwissenschaftler aus prinzipiellen theoretischen Gründen davor zurück, eine Sprache zu bewerten, und erst recht, über ihre künftige Entwicklung zu spekulieren. Trotz theoretischer und methodischer Skrupel werden in diesem Essay wertende Bemerkungen zur heutigen deutschen Sprache gemacht und Spekulationen über deren weitere Entwicklung angestellt. Dazu werden drei Szenarien zum möglichen Zustand des Deutschen nach drei bis vier Generationen skizziert und vergleichend erörtert. Es werden auch künftig in erster Linie die Sprecher des Deutschen sein, die ihre Sprache bewahren und/oder verändern. Angesichts des sich derzeit abzeichnenden partiellen Domänenverlustes des Deutschen wird diskutiert, wie seine weitere Entwicklung im Kontext des vielsprachigen Europas positiv beeinflusst werden kann. Auch diese Diskussion stützt sich durchweg auf Plausibilitätserwägungen.
Vorwort
(2009)
Die Flexionsmorphologie des Deutschen ist ein zentraler Forschungsgegenstand des europäischen Forschungsnetzwerks EuroGr@mm, dessen Erschließung für Forschung und Lehre seit Anfang 2007 vorangetrieben wird. Das europäische Projekt hatte sich zur Aufgabe gemacht, diesen grammatischen Themenbereich aus französischer, italienischer, norwegischer, polnischer und ungarischer Perspektive kontrastiv zu beleuchten. Die ersten Ergebnisse wurden nun in Form von didaktisch aufbereiteten Wissenseinheiten auf der Lemplattform ProGr@mm kontrastiv veröffentlicht.
Das Lexikon der Sprachkritik
(2009)
Viele Überlegungen wurden zu einem Projekt Lexikon der Sprachkritik angestellt und vorläufige Konzepte dafür erdacht. Zu einer Konkretisierung dieser Bemühungen ist es aber bisher leider nicht gekommen. Dieser Beitrag stellt nun einen Versuch dar, ein vorläufiges Konzept für ein Lexikon der Sprachkritik vorzulegen. Es handelt sich hierbei um die Begründung für dieses Unternehmen, die Darstellung der Vorarbeiten zu einem Lexikon der Sprachkritik, die Explizierung der Konzeption und der Lemmaauswahl und die exemplarische Ausarbeitung von vier Artikeln.
Nach Eve Sweetser (1990) kann eine Äußerung auf drei kognitiven Ebenen - Sachverhaltsebene, epistemische Ebene und Sprechaktebene - gedeutet werden. In diesem Beitrag werden auf der Basis eines Korpus gesprochensprachlicher Daten' sowohl syntaktische als auch prosodische Besonderheiten kausaler und konditionaler konnektorhaltiger Relationen untersucht, die auf unterschiedlichen Ebenen gedeutet werden können. Ein besonderes Interesse gilt dabei der Frage, ob die Sweetser’sehen Ebenen im Deutschen sprachlich markiert sind. Es wird gezeigt, dass syntaktische und prosodische Signale mit den Ebenen sehr stark korrelieren, die Ebenen im kausalen Bereich aber anders markiert sind als im konditionalen Bereich. Aufgrund dieses Befundes wird gegen die Annahme Sweetsers argumentiert, dass Kausalität als Basisbedeutung für Konditionalität angesehen werden könne.
Sprechaktbezogene Kausalität
(2009)
Der Begriff Wortprosodie bezeichnet hier die Organisation von Segmenten in die hierarchisch geordneten Konstituenten Silbe, Fuß und phonologisches Wort. Evidenz für solch eine Organisation und die ihr zugrundeliegenden Regeln findet sich in gewissen distributioneilen sowie phonetischen Besonderheiten von Segmenten. In diesem Beitrag versuche ich eine Darstellung der wesentlichen Züge der deutschen Wortprosodie als Interaktion miteinander in Konflikt stehender Beschränkungen im Sinne der Optimalitätstheorie. Im Mittelpunkt steht die Herausarbeitung unmarkierter prosodischer Strukturen auf der phonologisch-lexikalischen Ebene, da unmarkierte Strukturen einen wichtigen Bezugspunkt für die Beurteilung von Varianten bilden. Zugleich ergibt sich eine neue Perspektive auf das Verhältnis von Norm und Regel.
Eigennamen sind besondere Sprachzeichen; sie heben sich semantisch, pragmatisch, zum Teil auch grammatisch von appellativischen Nomina (Gattungsnamen“) ab. Der Sonderwortschatz an Eigennamen (Personennamen wie Rainer oder Gisela, Ortsnamen wie Rom oder Deutschland) deckt den Benennungsbedarf keineswegs ab. Für weniger prototypische Namensträger werden häufig konventionelle Sprachmittel zum Eigennamen umfunktioniert. Der Beitrag beschäftigt sich mit nominalen Konstruktionen, mit denen künstlerische Werke (Beispiele: „Der englische Patient“, „Hundejahre“) und Gasthäuser (Beispiele: „Goldener Stern“, „Zum Ritter“) benannt werden. Die semantische Transposition, so die These des Beitrags, kann zu grammatischen Konflikten führen. Einerseits soll der Name möglichst an seiner unverwechselbaren Gestalt wiedererkennbar sein und sich daher z.B. gegenüber flexivischen Veränderungen resistent zeigen, andererseits soll er wie jeder andere Ausdruck syntaktisch in seine Umgebung eingepasst werden. Unterschiedliche Strategien der Konfliktlösung werden anhand von Belegen demonstriert und interpretiert. Der konkrete Beispielfall illustriert gleichzeitig, wie man sprachlichen Regeln auf unsicherem Terrain folgen kann, mitunter auch haarscharf an der Norm vorbei.
Variation in der Flexionsmorphologie: Starke und schwache Adjektivflexion nach Pronominaladjektiven
(2009)
Adjektive zeigen in der Stellung nach Indefinitpronomina und demonstrativen oder quantitativen Adjektiven (sogenannten Pronominaladjektiven) Variationen zwischen starker und schwacher Flexion, die durch die allgemeine Grundregel der Adjektivflexion (,schwach nach stark‘) nicht abgedeckt sind: (i) bei gleicher Genus-, Numerus- und Kasusspezifikation nach verschiedenen Pronominallexemen wie in einige kleine Kinder vs. alle kleinen Kinder, (ii) bei unterschiedlicher kategorieller Spezifikation nach ein und demselben Pronominallexem (wie in einige kleine Kinder vs. bei einigem guten Willen) oder (iii) bei verschiedenen Vorkommen mit identischer kategorieller Spezifikation nach ein und demselben Pronominallexem wie in beider deutscher Staaten vs. beider deutschen Staaten. Im vorliegenden Beitrag wird eine Klärung der systematischen Grundlagen derartiger ‚Schwankungen‘ angestrebt, die in den Grammatiken Fall für Fall beschrieben werden. Lexikalische und flexivische Parameter, die die Verteilung starker und schwacher Formen steuern, werden identifiziert. Als wesentlich erweisen sich einerseits bei den Pronominaladjektiven zu beobachtende Abstufungen im Grad syntaktisch-semantischer Ähnlichkeit zum prototypischen Determinativ, dem definiten Artikel; andererseits bei den Flexionsendungen zu beobachtende Abstufungen im Grad kategorieller und formaler Markiertheit. Im Ergebnis wird ein zweidimensionales Kontinuum von Übergangsstufen zwischen starker und schwacher Adjektivflexion nach Pronominaladjektiven sichtbar, das durch das Zusammenspiel lexikalischer und flexivischer Faktoren erzeugt wird.