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Ist Deutsch eigentlich die hässlichste Sprache Europas? Dieser Beitrag analysiert, wie die deutsche Sprache im europäischen Raum ästhetisch wahrgenommen wird und was hinter dieser Wahrnehmung sprachwissenschaftlich gesehen steckt.
Die Studie kombiniert qualitative und quantitative Forschungsmethoden miteinander. So werden auf der einen Seite Sprachurteile dokumentiert und analysiert. Auf der anderen Seite wird die durchgeführte europaweite Befragung mit über 2000 Proband*innen ausgewertet, was gleichzeitig einen methodischen Ausgangspunkt für weitere Erhebungen festlegt.
Überwiegt die Wahrnehmung des Deutschen als „harte“ Sprache wirklich? Ist „hart“ denn direkt „hässlich“? Und ist die Wahrnehmung mancher Sprachen als besonders reizlos tatsächlich nur gesellschaftlich konstruiert, wie der bisherige Stand der Forschung nahelegt, oder spielen universelle kognitive Prozesse doch eine größere Rolle als gedacht? Basierend auf einem beträchtlichen Datensatz wirft diese Studie neues Licht auf eine der umstrittensten und methodisch herausforderndsten Kontroversen der Linguistik.
This manual introduces a conversation analytically informed coding scheme for episodes involving the direct social sanctioning of problem behavior in informal social interaction which was developed in the project Norms, Rules, and Morality across Languages (NoRM-aL) at the Leibniz-Institute for the German Language. It outlines the background for its development, delimits the phenomena to which the coding scheme can be applied and provides instructions for its use.
The scheme asks for basic information about the recording and the participants involved in the episode, before taking stock of different features of the sanctioning episode as a whole. This is followed by sets of specific coding questions about the sanctioning move itself (such as its timing and composition) and the reaction it engenders. The coding enables researchers to get a bird’s eye view on recurrent features of such episodes in larger quantities of data and allows for comparisons across different languages and informal settings.
Wie die Eule erkunden große & kleine Sprach-Checker ihre Neckarstadt-West. Kommt mit auf Entdeckungsreise!
Das Buch „Der Wörter-Sammel-Koffer“ ist ein Werk der Sprach-Checker. Es entstand im Rahmen des Projekts „Die Sprach-Checker - So sprechen wir in der Neckarstadt“ (Leitung: Dr. Christine Möhrs & Elena Schoppa-Briele) des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Kinderbuchautorin und Illustratorin Anke Faust, dem Campus Neckarstadt-West, den Neckarstadt-Kids sowie der Alten Feuerwache Mannheim.
Aus den vielen witzigen Ideen der Kinder entwickelte sich die Geschichte um die Eule, die anschließend mit Wasserfarben, Farbstiften und viel Phantasie von den Sprach-Checkern illustriert wurde.
Das KOLLokationsLEXikon Deutsch als Fremdsprache (KOLLEX DAF) ist ein
- korpusgestütztes Kollokationswörterbuch, da es typische Wortverbindungen, sog. Kollokationen und häufige Wortkombinationen nach bestimmten Kategorien mit ihren ungarischen Äquivalenten auflistet (Stichwort mit SUBSTANTIVEN, ADJEKTIVEN, VERBEN und ADVERBIEN bzw. in KOMBINATIONEN),
- syntagmatisches Lernerwörterbuch, da es außer Kollokationen auch die Valenz der Stichwörter und die der Kollokationen und Wortkombinationen angibt, ergänzt mit pragmatischen und morphosyntaktischen Verwendungsbeschränkungen sowie ggf. mit einem Symbol für mögliche Fehlerquellen,
- benutzerfreundliches Produktionswörterbuch, da es alle deutschen Wortverbindungen in blauer Farbe und in klar strukturierten Wörterbuchartikeln mit einem Übersichtsblock zu den Bedeutungen des Stichwortes auflistet, aber auch die Sprachrezeption mit einem umfangreichen Register unterstützt.
Die Sprach-Checker: Der Wörter-Sammel-Koffer oder Eule Elli & ihre neuen Freunde aus der Neckarstadt
(2023)
Wie die Eule Elli erkunden große & kleine Sprach-Checker ihre Neckarstadt-West. Kommt mit auf Entdeckungsreise!
Das Buch „Der Wörter-Sammel-Koffer“ ist ein Werk der Sprach-Checker. Es entstand im Rahmen des Projekts „Die Sprach-Checker - So sprechen wir in der Neckarstadt“ (Leitung: Dr. Christine Möhrs & Elena Schoppa-Briele) des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Kinderbuchautorin und Illustratorin Anke Faust, dem Campus Neckarstadt-West, den Neckarstadt-Kids sowie der Alten Feuerwache Mannheim.
Aus den vielen witzigen Ideen der Kinder entwickelte sich die Geschichte um Eule Elli, die anschließend mit Wasserfarben, Farbstiften und viel Phantasie von den Sprach-Checkern illustriert wurde.
Lexical data API
(2022)
This API provides data from various dictionary resources of K Dictionaries across 50 languages. It is used by language service providers, app developers, and researchers, and returns data as JSON documents. A basic search result consists of an object containing partial lexical information on entries that match the search criteria, but further in-depth information is also available. Basic search parameters include the source resource, source language, and text (lemma), and the entries are returned as objects within the results array. It is possible to look for words with specific syntactic criteria, specifying the part of speech, grammatical number, gender and subcategorization, monosemous or polysemous entries. When searching by parameters, each entry result contains a unique entry ID, and each sense has its own unique sense ID. Using these IDs, it is possible to obtain more data – such as syntactic and semantic information, multiword expressions, examples of usage, translations, etc. – of a single entry or sense. The software demonstration includes a brief overview of the API with practical examples of its operation.
In the etymological information for a word in a dictionary, the first question to be answered is whether the word is a borrowing or the result of word formation. Here, we consider this question for internationalisms ending in -ation in German and in -ácia in Slovak. In German, -ation is a suffix that attaches to verbs in -ieren. For these verbs, it is in competition with -ung. In Slovak, -ácia is a suffix that attaches to bases of Latin or Greek origin. The corresponding verbs are often backformations. Most Slovak verbs also have a nominalization in -nie. In order to investigate to what extent the nouns in -ation or -ácia are borrowings or derived from the corresponding verbs in German and Slovak, we took a random sample of English nouns in -ation for which OED gives a corresponding verb. For this sample, we checked whether the cognate noun in -ation or -ácia is attested in standard dictionaries and in corpora. Then we did the same for the corresponding verbs and the nouns in -ung or -nie. Finally, we checked the frequency of these words in DeReKo for German and SNK for Slovak. On this basis, we found evidence that -ation in German has a slightly different status to -ácia in Slovak. This status affects the relationship to the corresponding verbs and to the nouns in -ung or -nie. Such generalizations are important as background information for specifying etymological information in dictionaries, especially for languages where first attestations dates are not readily available.
Lexikalische Wiederholungen nehmen in der Lehre von den rhetorischen Stilfiguren viel Raum ein; in der Linguistik des schriftsprachlichen Deutsch spielen sie dagegen kaum ein Rolle. Die Arbeit überprüft, inwieweit sich die Funktionsweise zweier Figuren der meist unmittelbaren Ausdruckswiederholung, der Geminatio und der Anadiplose, auf der Basis von Standardannahmen zur Syntax, Semantik und Pragmatik des Deutschen erklären lässt.
Zugrunde liegt der Arbeit eine Sammlung von über 700 Instanzen der Geminatio und Anadiplose aus deutschsprachigen Gedichten des 17. bis 21. Jahrhunderts. Es wird daran gezeigt, wie die Geminatio unter Ausnutzung von satztopologischen und NP-internen Positionierungen und darauf aufbauenden bedeutungskompositionellen und implikaturenbasierten Prozessen der Bedeutungkonstitution zum ikonischen Ausdruck der Gradierung von Eigenschaften dient. Die Anadiplose wiederum entpuppt sich als Mittel zur Hervorhebung von Themen und Propositionen, die pragmatisch und informationsstrukturell auf ihrer Einbindung in Herausstellungskonstruktionen und Satzverknüpfungen gründet.
Damit liefern die beiden rhetorischen Figuren kaum Argumente für die Abweichungstheorie literarischer Sprache, derzufolge die Sprachverwendung in literarischen und insbesondere lyrischen Texten oft nicht den Regeln und dem Usus des nicht-literarischen Deutsch folgt. Die Funktionsweise der Geminatio und der Anadiplose ist gut in das syntaktische, semantische und pragmatische System des Deutschen eingebunden. Insbesondere die Geminatio zeigt dabei in Gedichten auch deutliche Parallelen zu entsprechenden Phänomenen im gesprochenen Deutsch.
Heranwachsen in einem noch fremden Land: Die Studie beruht auf einer mehr als 20 Jahre umfassenden Langzeiterhebung in russlanddeutschen Familien mit insgesamt 16 Kindern. Schwerpunkt der Beobachtungen und Interviews war die jeweilige Situation der Kinder innerhalb und außerhalb der Familie. Wie veränderte sie sich aus der Sicht der Kinder und ihrer Angehörigen über die Jahre ab der Ankunft in Deutschland bis zum Übergang ins Berufsleben? Welche Bilanz ziehen die nunmehr jungen Erwachsenen ein Vierteljahrhundert nach ihrer Ankunft?
Die Autorinnen ordnen die individuellen Bilanzen in die internationale Migrations- und Integrationsforschung ein. Die deutsch-russische Zweisprachigkeit als Kern der Mehrsprachigkeit der StudienteilnehmerInnen wird in ihrer Beschaffenheit durch Diskursanalysen und deutschsprachige C-Tests beschrieben und zu den Deutschqualifikationen junger Erwachsener ohne Migrationshintergrund ins Verhältnis gesetzt. Die sprachlichen Qualifikationen erfahren so die ihnen gebührende Aufmerksamkeit. Sie sind Bedingung und Folge gesellschaftlicher Zugehörigkeit.
Der Beitrag rekonstruiert die Geschichte des Korpus „Deutsche Mundarten: DDR“ von den ersten Planungen der Tonaufnahmen am Beginn der 1950er Jahre über ihre Durchführung und Aufbereitung bis hin zur Rezeption in der Sprachwissenschaft der DDR und der BRD. Besonderes Augenmerk wird auf das Verhältnis der DDR-Aufnahmen zum impulsgebenden Parallelprojekt Zwirners gelegt. Am Schicksal des Korpus wird überdies nachgezeichnet, wie sich die Dialektologie in der DDR unter politischem Druck in die Richtung einer modernen Regionalsprachenforschung entwickelte. Quellengrundlage der Korpusgeschichte sind Archivbestände der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR, Akten zur Förderung Eberhard Zwirners durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie zeitgenössische und neuere linguistische Publikationen, die mit dem Aufnahmekorpus gearbeitet haben.
Vorwort
(2021)
Technische Innovationen, historische Ereignisse, sich wandelnde gesellschaftliche Gegebenheiten
oder politische Neuerungen – für eine funktionierende Verständigung muss sich
der Wortschatz ständig anpassen. Da kann es schnell passieren, dass man ein Wort hört oder
liest, das man noch nicht kennt oder bei dem man sich unsicher ist, wie man es schreibt oder
spricht. Und beim Nachschlagen in einem Wörterbuch, das neue Wörter verzeichnet, stellen
sich weitere Fragen: Welche Quellen werden für ein solches Neologismenwörterbuch ausgewertet,
wie kommt ein Wort dort hinein, und ab wann gilt es als gut integriert? Welche
Typen von Neologismen gibt es eigentlich?
Im Beitrag werden die Ergebnisse einer im Jahr 2015 durchgeführten Online-Umfrage vorgestellt, in der die Angemessenheit von Aussprachevarianten des Deutschen in formellen Sprechsituationen bewertet werden sollte. Zu diesem Zweck wurden den 1.964 Teilnehmer/-innen Aussprachevarianten von insgesamt 207 Lexemen vorgelegt, vor allem aus den Bereichen Wortakzent, Vokalquantität und Fremdwortrealisierung. Die Umfrageergebnisse werden tabellarisch aufgeführt und damit weiterer Forschung zur Verfügung gestellt.
Corona- und andere Partys
(2021)
Maske oder Mundschutz?
(2021)
Von Gummistiefelmomenten
(2021)
Zwischen den Jahren oder Eine Zeit zwischen den Zeiten. Sprachliche Betrachtungen zur „Normalität“
(2021)
Shutdown, Lockdown und Exit
(2021)
„systemrelevant“ – eine sprachwissenschaftliche Betrachtung des Begriffs aus aktuellem Anlass
(2021)
Selten hat ein globales Ereignis nicht nur den Alltag sehr vieler Menschen weltweit schlagartig verändert und in einem längeren Zeitraum zu nachhaltigen Änderungen der Lebensumstände geführt, sondern auch direkte Spuren im Wortschatz und der Art und Weise des Kommunizierens hinterlassen, wie dies durch die Coronakrise der Fall war. Die Beiträge in diesem Band zeichnen diese Reflexionen nach und machen die Veränderungen auf Basis unterschiedlichen Materials (z.B. Pressetexte, Social-Media-Quellen, Gespräche) und zu einem breiten Themenspektrum (Arbeit, Schule, Wirtschaft usw.) nachvollziehbar. Ein deutlicher Fokus liegt dabei auf dem lexikalischen Wandel und zahlreichen Neologismen, die rund um die Coronapandemie aufgekommen sind.
Mit diesem Papier wird die neue Online-Reihe IDSopen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache konzeptuell aufgelegt. Die Reihe bietet Autor/-innen und Rezipient/-innen aus allen Bereichen der Linguistik eine moderne und offene Plattform für digitales Publizieren. Mit IDSopen steht eine zeitgemäße Publikationsumgebung zur Verfügung, die schwerpunktmäßig Arbeiten veröffentlicht, die auf Ressourcen des IDS beruhen und deren Verwendungsmöglichkeiten in besonderem Maße zeigen. Gleichzeitig zeichnet sich IDSopen durch eine Öffnung für unkonventionelle Publikationsformen und -formate aus. Transparente Begutachtungsprozesse gehören dabei genauso zum Profil der Reihe wie ein offener Erscheinungsturnus und das Ansprechen unterschiedlicher Zielgruppen. IDSopen verfolgt entlang der Leitlinien des IDS und der Leibniz-Gemeinschaft (vgl. LeibnizOpen) das Open-Access-Prinzip und veröffentlicht ausschließlich digital, ohne gedruckte Form (Online-only). Diese Maßnahmen haben das Ziel, kurze Veröffentlichungszeiten für Manuskripte zu ermöglichen, einen unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu qualitäts-geprüfter wissenschaftlicher Information rund um die IDS-Ressourcen im Internet zu bieten und liquide Publikationsprozesse zu unterstützen.
In diesem Buch werden auf einer großen empirischen Basis die regionalen Sprechweisen von verschiedenen Bevölkerungsgruppen in einem kleinen Gebiet im alemannischen Sprachraum untersucht. Als Datengrundlage dienen aktuelle, spontansprachliche und fragebuchbasierte Daten, die einander gegenübergestellt und diachron mit den Ergebnissen des Südwestdeutschen Sprachatlas (SSA) aus den 1970er Jahren verglichen werden. Es werden vorwiegend datenaggregierende Verfahren angewendet, um die regionale und soziale Gebundenheit der vorgefundenen Variation zu erfassen. Mit Hilfe von Dialektabstandsmessungen werden ausgewählte, überwiegend phonologische Merkmale im Hinblick auf Dialektwandelprozesse untersucht. Außerdem wird gezeigt, dass mit dialektometrischen Verfahren explorative Aggregatanalysen möglich sind, die es erlauben, Sprachräume zu identifizieren und dialektologisch zu beschreiben.
Politische Grenzen haben nachweislich sowohl auf den Sprachgebrauch als auch auf die Sprachwahrnehmung einen großen Einfluss. Die vorliegende Arbeit analysiert für den die Länder Deutschland, Österreich und Italien übergreifenden bairischen Sprachraum, wie Sprecher/Hörer diesen räumlich (horizontal-areal) sowie hinsichtlich seines Verhaltensspektrums (vertikal-sozial) gliedern. Dabei werden die Wahrnehmungen sprachlicher und außersprachlicher Merkmale und die Einstellungen dazu genauer betrachtet.
Mithilfe eines pluridimensionalen Erhebungssettings, bestehend aus Tiefeninterview, Online-Fragebogen, Mental-Map-Erhebung und Hörerurteilstest, kann gezeigt werden, dass extralinguistische Barrieren, wie etwa politische Grenzen, stark mit attitudinal-perzeptiven Grenzen korrelieren. Damit stellt im Bewusstsein der Befragten auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich eine Sprachgrenze dar.