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Gerd Hentschel gehört zu den Pionieren der heutigen Computerlexikografie und der IT-gestützten Korpuserschließung. Eine seiner ersten Zeitschriftenpublikationen, mit dem Titel Einsatz von EDV und Mikrocomputer in einem lexikographischen Forschungsprojekt zum deutschen Lehnwort im Polnischen (Hentschel 1983), befasst sich mit der Frage, wie - unter den damaligen technischen Vorzeichen - Forschungs- und Dokumentationsarbeiten zu polnischen Germanismen sinnvoll durch die Verwendung von Computern unterstützt werden können. Die besagten Arbeiten mündeten später in die Online-Publikation des Wörterbuchs der deutschen Lehnwörter in der polnischen Schrift- und Standardsprache (WDLP). Es ist aus heutiger Sicht bemerkenswert, mit welchen Beschränkungen die Arbeit mit dem Computer noch vor 40 Jahren zu kämpfen hatte. Aus gegebenem Anlass sei es gestattet, diesen Punkt etwas ausführlicher zu illustrieren.
Am 12. Mai 1965 nahmen der Staat Israel und die Bundesrepublik Deutschland offiziell diplomatische Beziehungen auf. Damit kam über 15 Jahre nach der Konstitution der beiden Länder und 20 Jahre nach dem Ende der Shoah ein komplexer Prozess der langsamen politischen Annäherung zu einem keineswegs selbstverständlichen Abschluss. Das fünfzigjährige Jubiläum dieses Ereignisses im Jahr 2015 war weltweit, vor allem aber in Israel und Deutschland, Anlass für zahlreiche Veranstaltungen, über die eine offizielle bilaterale Webseite <www.de50il.org/> (Stand: 6.11.2017) Auskunft gibt. Im Rahmen des Jubiläums wurde am 30. September 2015 in einer feierlichen Abendveranstaltung im Jüdischen Museum Berlin offiziell das „Wörterbuch deutscher Lehnwörter im Hebräischen“ von Uriel Adiv in einer ersten Fassung im „Lehnwortportal Deutsch“ des IDS freigeschaltet. Eine von Koautor Jakob Mendel erheblich überarbeitete und verbesserte zweite Version ging im Mai 2017 online. Der vorliegende Beitrag möchte einige Hintergründe zum deutschen Lehnwortschatz im modernen Hebräischen darstellen sowie die Entstehungsgeschichte des Werks und seinen Platz in der lehnwortlexikografischen Publikationsplattform „Lehnwortportal Deutsch“ <http://lwp.ids-mannheim.de/> (Stand: 6.11.2017) beleuchten.
The wdlpOst dictionary writing system to be presented in this paper has been developed for the specific purposes of a lexicographical project on German loanwords in the East Slavic languages Russian, Belarusian, and Ukrainian. The project’s main objectives are (i) to document those loanwords for which a cognate lexical borrowing from German is known in Polish and (ii) to establish possible borrowing pathways for these lexical items. In the first phase of the project, the collaborative client/server architecture of the wdlpOst system has been used for excerpting detailed lexicographical information from a large range of historical and contemporary East Slavic dictionaries, taking the entries in a large dictionary of German loanwords in Polish as a common frame of reference. For the project’s second phase, the wdlpOst system provides innovative tooling for compiling entries of the East Slavic loanwords. Most importantly, the numerous word sense definitions for a set of cognate loanwords, as excerpted from different lexicographical sources, are mapped onto a system of newly defined cross-language word senses; in a similar vein, the phonemic and graphemic variation in the loanwords and their derivatives is captured through a tool that abstracts from dictionary-specific idiosyncrasies.
Referenz und ihre Gegenstände. Bemerkungen zur Pragmatik eines sprachphilosophischen Begriffs
(1998)
Physicists look at language
(2006)