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Netiketten sind Regelsammlungen für den richtigen Umgang mit den Kommunikationsdiensten des Internet, die sich primär an Neulinge richten. Die Regeln transportieren die Wertvorstellungen aus den Gründerjahren des Internet und reflektieren die Erfahrungen der gemeinsamen Netznutzung. Aus diesem Grund sind Netiketten aufschlußreiche Dokumente, um Eigenschaften und Entwicklungen des kommunikativen sozialen Stils im Internet zu beobachten und nachzuzeichnen. Unser Beitrag führt kurz in Geschichte und Status der Netiketten ein und nimmt dann unter sprach- und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive die Regulierungsgegenstände unter die Lupe, die sich auf den Umgang mit elektronischer Post beziehen.
Der Beitrag beschreibt Konzeption und Umsetzung der Anbindung von lexikalischen Datenbanken an das grammatische Informationssystem grammis, das seit Mitte 1993 am Institut für deutsche Sprache (IDS) entwickelt wird. Im Rahmen dieses Projekts wird erforscht, wie grammatisches Wissen mit moderner Computertechnik anschaulich dargestellt und verständlich vermittelt werden kann.
Die Grammatik von a/s-Nominalen ist noch nicht hinreichend erforscht. Der Konstituentenstatus wird unterschiedlich beurteilt; als syntaktische Funktionen werden nur die adnominale und die Funktion als Verbergänzung identifiziert. Es wird gezeigt, daß dieser reduktionistische Ansatz den a/s-Nominalen unter satzsemantischem Aspekt nicht gerecht wird: Dislozierung aus der NP ist mit satzsemantischen Veränderungen verbunden, die als Interpretationen jeweils veränderter syntaktischer Funktion zu verstehen sind. Der Aufsatz argumentiert für insgesamt vier mögliche syntaktische Funktionen; zu den beiden bereits genannten kommen die verbbezogen und die satzbezogen adverbiale hinzu.
Vorwort
(1998)
Wer den Versuch unternimmt, sich einen Überblick über den „Sprachgebrauch im Wandel der öffentlichen Medien" zu verschaffen, der wird bald resignieren; zu lückenhaft sind die Forschungsergebnisse, die uns bislang vorliegen. Dennoch unternehmen wir den Versuch, eine Entwicklungslinie zu skizzieren, die von den Anfangen des Printmediums 'Zeitung' bis hin zur 'elektronischen Zeitung' reicht. Diese ist umrissen mit dem Schlagwort „Von der Ganzlektüre zur selektiven Lektüre". Im Laufe der Zeit nimmt die Notwendigkeit immer mehr zu, die Zeitung so aufzuarbeiten, daß die Lesenden sich ihre Lektüre leicht und schnell auswählen können. Diese Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf die Organisation der Zeitung als Ganzes wie den Bau der Texte. Was für das Printmedium charakteristisch ist, setzt sich in seiner Online-Version - wenn auch unter veränderten Vorzeichen – verstärkt fort. Hauptgrund dafür ist die Hypertext-Organisation der elektronischen Zeitung. Exemplifiziert wird dieser Entwicklungsprozeß an ausgewählten Beispielen, wobei auch ein Blick auf Medienkonkurrenten und deren Einfluß geworfen wird. Obwohl Analysen dieser Art die Einbeziehung der politisch-sozialen, ökonomischen und technisch-medialen Bedingungen verlangt, unter denen Medienkommunikation abläuft, werden solche Gesichtspunkte nur am Rande explizit angesprochen. Einen zentralen Punkt bildet für uns außerdem die These, daß eine angemessene linguistische Beschäftigung mit Medien nicht bei der Produktanalyse, d. h. bei dem Medientext und seinen Eigenschaften stehen bleiben darf, sondern um den Blick auf die Produktion und Rezeption zu ergänzen ist.
Der Aufsatz diskutiert neue Möglichkeiten, die sich durch die Potenzen elektronischer Medien für eine umfassende und komplexe Beschreibung von Wortschatz ergeben. Dabei wird vor allem auf drei zentrale Problembereiche eingegangen: Zunächst werden die Vor- und Nachteile von Hypertext als Medium der Wissens-Präsentation besprochen. Darauf aufbauend wird erläutert, inwiefern die Potenzen von Hypertext gleichsam eine neue Dimension der Lexikografie eröffnen. Drittens wird der linguistische Mehrwert diskutiert, der zum einen mit dem Aufbau eines computergestützten lexikalisch-lexikologischen Informationssystems verbunden ist, sich zum anderen aus der Nutzung eines solchen Systems für die linguistische Forschung ergibt. Diese drei Problembereiche werden vor dem Hintergrund der Konzipierung eines lexikalisch-lexikologischen, korpusbasierten Such- und Informations-Systems behandelt (LEXXIS), einem neuen Projekt des Instituts für deutsche Sprache.
In der sprachenpolitischen Entwicklung Mitteleuropas beginnt das 20. Jahrhundert mit aggressiven Wirkungen des preußisch-deutschen Sprachnationalismus, der besonders seit der „konservativen Wende von 1878/79“ (Wehler) zur Legitimierung und Emotionalisierung des neuartigen 'Reichsnationalismus' mit zunehmender Unterdrückung und Verdrängung von Minderheitensprachen sprachimperialistisch wurde, mit Parallelerscheinungen in Österreich-Ungarn. Der Nationalsozialismus führte diese Sprachenpolitik verschärfend weiter mit dem Ergebnis einer (nicht nur sprachenpolitischen) Katastrophe. Äußerer Widerstand gegen deutschen Sprachimperialismus äußerte sich in der Kriegs- und Nachkriegszeit in der Schweiz als stärkere Distanzierung vom 'Hochdeutsch'-Sprechen, in Luxemburg als Etablierung einer eigenen Nationalsprache, weltweit allgemein als Rückgang von Deutsch als Minderheiten-, Fremd- und Wissenschaftssprache, vor allem in westlichen Ländern. Seit der späteren Nachkriegszeit gibt es zur Schadensbegrenzung Ansätze zur Überwindung des monolingualen deutschen Sprachstolzes: Akzeptanz von Englisch als weltweite Verkehrssprache, kooperatives bilinguales Sprachenrecht für (traditionelle) Minderheiten, Bemühungen um mehr 'Begegnung' mit Nachbarsprachen.
Unterstützen wird aus gesprächsrhetorischer Perspektive als eine manifeste Form von Kooperation mit strukturell ambivalentem Charakter beschrieben. Anhand des Modells einer Unterstützungssequenz und einer detaillierten Beispielanalyse werden die konstitutiven strukturellen Bestandteile des Unterstützens exemplarisch vorgeführt. Theoretischer Bezugspunkt ist dabei die Präferenz zur interaktiven Selbstvertretung, die von allen Beteiligten als handlungsleitende Orientierung verfolgt wird. Diese Präferenz ist sowohl für die Struktur der Unterstützungssequenz als auch für den rhetorischen Zuschnitt der konkreten Unterstützung verantwortlich. An die strukturanalytische Beschreibung von Unterstützen schließt sich eine orientierende Typologie unterstützender Verfahren an.
Der Vortrag macht an einigen exemplarischen Bereichen auf sich wandelnde Formulierungsgewohnheiten der jüngsten Sprachgeschichte aufmerksam. Knapp behandelt werden zunächst auffällige Gebrauchsänderungen von engen Appositionen, nachgestellten Adjektivattributen, iterativen Triaden und Alliterationen. Genauer ausgeführt wird die - vor allem, aber nicht nur in Medientexten - immer intensiver genutzte Technik des anspielenden, variierenden Zitierens, die zur Ausbildung eines wachsenden Vorrats an Formulierungsmustern führt, die - als Halbfertigprodukte - durch einfache Variationstechniken den aktuellen Zwecken angepasst werden können.
Texten als Dienstleistung : Sprachwissenschaftler schreiben die besseren Gebrauchsanweisungen
(1998)
Sprachwissenschaftler kooperieren mit der Pharmaindustrie? Ja, und zwar mit großem Erfolg, denn: linguistisches Wissen ist eine begehrte Ware. In diesem Artikel wollen wir über unsere Zusammenarbeit mit einem großen Unternehmen aus dem Bereich der Medizintechnik für Diabetiker berichten. Wir haben dieses Unternehmen in den letzten Jahren beraten, wie seine Produktmanager optimale Gebrauchsanweisungen herstellen können. Wir haben aber nicht nur Leitfäden und Gutachten verfasst, sondern auch mehrere Handbücher für Blutzuckermessgeräte und Beipackzettel für Messstreifen selbst geschrieben.
Sprachliche Anpassung. Eine soziolinguistisch-dialektologische Untersuchung zum Rußlanddeutschen
(1998)
Der Band beinhaltet Ergebnisse des IDS-Projekts "Sprachliche Integration von Aussiedlern". Er behandelt die sprachliche Anpassung und Integration von rußlanddeutschen Aussiedlern, die seit Mitte der 80er Jahre nach Deutschland gekommen sind. Ihre sprachlich-soziale Situation in Deutschland ist durch eine charakteristische Mehrsprachigkeit gekennzeichnet.
Die unterschiedlichen sprachlichen Formen werden anschaulich an Textbeispielen demonstriert. Es werden dialektologische und soziolinguistische Untersuchungen durchgeführt, die zeigen, wie sich die Sprechweisen einzelner Gruppen von Aussiedlern im Verlauf des Anpassungs- und Integrationsprozesses verändern, und es werden Konsequenzen für den die Integration unterstützenden Sprachunterricht aufgezeigt.
Sprache in der Wissenschaft
(1998)
Der Beitrag ist der jüngsten abgeschlossenen Phase deutscher Zeit- und Sprachgeschichte gewidmet - der Wendezeit 1989/90. Unter Bezugnahme auf ein im IDS kürzlich beendetes Projekt wird anhand von Beispielen demonstriert, dass durch die Untersuchung von sogenannten Schlüsselwörtern im öffentlichen Sprachgebrauch der Wendezeit das Verständnis für das Denken und Handeln der gesellschaftlich wirksamen Kräfte jener Zeit vertieft werden kann, dass Zeitgeschichte gleichsam im Spiegel von Schlüsselwörtern erfahren werden kann. Als Beispiel dienen die Bezeichnung die Wende und eine Gruppe von Bezeichnungen, mit denen eine kritische Einstellung zur Art und Weise der Behandlung der DDR-Bürger durch das alte DDR-System und durch die Bundesrepublik ausgedrückt wird (Bevormundung, Gängelei, Entmündigung u. a.).
Schifffahrt Starnberger See
(1998)
Referenz und ihre Gegenstände. Bemerkungen zur Pragmatik eines sprachphilosophischen Begriffs
(1998)
This paper examines four German transportation verbs with the prefix weg-, concentrating on their syntax and their semantic and pragmatic interpretations. The empirical data investigated are from a cross-linguistic corpus of German and Brazilian Portuguese as foreign languages. The analysis is based on the concept of focus, which is defined as a point on the path along which the patient of the process moves. The focus must be either mentioned or contextually evident. Each transportation verb will be able to establish a typical focus. German prefix-verbs with weg- are characterized by a focus-conflict that can be resolved through different interpretation strategies.
This article deals with the notion of reality. During the last twenty years, public discourse in western societies has identified the opposition between the real and the virtual as one of the cultural key questions. Taking concrete examples as a point of departure, the paper investigates the semantics of the polysemic terms virtual and real. A semiotic model of the relation between (human) organisms, concepts and signs is used in order to demonstrate that the virtual cannot be adequately described as something opposed to reality, but must be seen as an indispensable part of it. The way in which organisms constitute reality is discussed in the light of the basic cognitive operations of categorization and the formation of conceptual relations, and also of their linguistic counterparts. The apparent conflict between the real and the virtual, which has led many critics to develop apocalyptic visions of the end of civilization, is, in fact, a phantom, product of an outdated theory of semantics.
Dieser Beitrag nimmt Bezug auf ein lexikologisches Arbeitsprojekt des Instituts für deutsche Sprache (Mannheim) und will einen Einblick in die Voraussetzungen und Ziele dieses Vorhabens sowie in die Arbeitsweise der Projektmitarbeiter geben. Dabei soll Aspekten der Korpus- und Computernutzung in den einzelnen Arbeitsetappen besondere Aufmerksamkeit gelten.
Neologismen
(1998)
Neologie und Korpus
(1998)
Das in der Germanistik lange vernachlässigte Thema der Neologie und des lexikalischen Wandels wird in theoretischen, methodologischen und praktischen Aspekten beleuchtet. Es wird gezeigt, welchen Beitrag die Korpuslinguistik bei der Objektivierung des Bedeutungswechsels bereits vorhandener lexikalischer Ausdrücke leisten kann und welche Relevanzkriterien für die lexikographische Bearbeitung erfüllt sein müssen.