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"Badeölgrüne Buchten", "kükengelbes Haar" und "tomatenrote Tomaten" - Vergleiche mit Farbadjektiven
(2014)
Dieser Beitrag bemüht sich um eine terminologische Klärung – keine »Begriffsklärung«! – in Bezug auf die Verwendung von Wort und Begriff. Seit einigen Jahren lässt sich feststellen, dass in deutschen Medien (in Zeitungen wie im Radio und Fernsehen) zunehmend Begriff als Bezeichnung für eine Spracheinheit verwendet wird, wo Wort (bzw. Fachwort, Terminus oder Bezeichnung) angebracht wäre.
"Dem Manne kann geholfen werden" Wann kommt das Dativ-e zum Einsatz? (Einem Freunde zur Erquickung)
(2012)
Das Zitat aus der „tageszeitung“ bringt es auf den Punkt: Wer etwas nicht (mehr) genau weiß, muss nur danach googeln! Und wer hat es noch nicht erlebt: Man sitzt mit Freunden gemütlich im Café und unterhält sich über ein beliebiges Thema, da packt den einen Freund der Wissensdrang und er möchte gerne erfahren, was hinter einer bestimmten Sache steckt… Es beginnt eine kleine Diskussion, doch da man sich nicht einigen kann, ob es nun so oder so ist, beschließt man, einfach mal zu ‚googeln‘. Doch wie kam es dazu, dass immer mehr Menschen googeln? Anders: Wieso nennt der Internet- und gleichzeitig Sprachbenutzer diesen Vorgang des Recherchierens mithilfe der bekannten Suchmaschine googeln? Und wie kam es dazu, dass das Wörtchen als ‚wörterbuchreif’ betrachtet wurde und dadurch den Weg ins Sprachwörterbuch fand?
"Mit sofortiger Wirkung" : Deutsche Rücktrittserklärungen 2010 aus linguistischer Perspektive
(2011)
2010 war für die Bundesrepublik ein Jahr der Rücktritte aus zentralen Machtbereichen der Politik, Kirche und Verwaltung. Die Funktionsträger vermittelten den Eindruck „als sei ihnen die Gestaltung dieses Landes nicht mehr wichtig genug, um ihr Leben damit zu füllen“ (Bartsch 2010, 66). In diesem Aufsatz stehen nicht die Vorgeschichte, Gründe oder die Bewertung von Rücktritten im Vordergrund, sondern die linguistische Perspektive – d.h. die sprachliche Ausgestaltung sowie die Funktionen der Textsorte Rücktrittserklärung.
"Moderne Linguistik" versus "traditionelle Sprachwissenschaft" – Wörter, die Geschichte machen
(2000)
Eine Untersuchung der Adjektive "traditionell" und "modern" auf dieser Grundlage liefert eine gute Voraussetzung, um nach der Funktion der Ausdrücke "traditionelle Sprachwissenschaft" und "moderne Linguistik" in wissenschaftlichen Texten zu fragen. Bei letzteren konzentriere ich mich auf eine Reihe linguistischer Einführungen für Studierende der letzten 30 Jahre (s. Quellenverzeichnis), "traditionell" und "modern" sind ja in keiner Weise terminologisch fixiert und werden in Fachtexten zunächst ganz allgemeinsprachlich verwendet.
"Sprachschrott" [Leserforum]
(1988)
Der Lehrer, der an der Tafel steht und rechnet, gilt als Inbegriff des Mathematikunterrichts. Der Topos kommt nicht von ungefähr: Das Lösen von Übungsaufgaben im fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch nimmt bei der Vermittlung von Mathematik zumindest in den oberen Schulstufen nach wie vor eine wichtige Stellung ein. Doch was macht eine Lehrperson genau, wenn sie gemeinsam mit den Lernenden eine Übungsaufgabe löst? Der vorliegende Beitrag gibt eine empirisch fundierte Antwort auf diese Frage. Er beruht auf audiovisuellen Aufnahmen, die in einer Mathematikstunde an einer Fachhochschule entstanden. Die Analyse zeichnet das konkrete Handeln eines Dozenten nach, der an der Tafel die Lösung einer Übungsaufgabe zu Ungleichungen erarbeitet. Der Dozent reagiert damit auf die Bemerkung einer Studentin, sie könne mit dem Thema ‘Ungleichungen’ „gar nichts anfangen“. Das Lösen der Aufgabe lässt sich also als Verfahren konzeptionalisieren, mit dem der Dozent eine konkrete Anforderung bearbeitet, die sich aus der Interaktion mit den Studierenden ergeben hat.
"Verschlampung". Zur Glosse von B. Strecker "Wem die Sprache gehört" (SPRACHREPORT 2/89, S. 4)
(1989)
In meiner 2010 erschienenen Dissertation „Migration, Sprache und Rassismus“ habe ich mit ethnografischen, gesprächsanalytischen und -rhetorischen Methoden den Kommunikationsstil von zwei akademischen Migrantenmilieus(„emanzipatorische Migranten“ und „akademische Europatürken“) in Deutschland untersucht. Die Studie war Teil des Projekts „Deutschtürkische Sprachvariation und die Herausbildung kommunikativer Stile in dominant türkischen Migrantengruppen“, das am Institut für Deutsche Sprache durchgeführt wurde.
"Wilde Pflanzen ohne nährende Frucht". Der politisch-soziale Wortschatz bei den Brüdern Grimm
(1990)
Als ganz und gar nicht neu für das IDS und auch für andere Organisationen bezeichnete Gerhard Stickel bei seiner Eröffnungsrede, die den Auftakt zur 35. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim bildete, die Themenwahl »Sprache und neue Medien«, immerhin hätten schon vor 34 Jahren Computer Einzug ins Mannheimer Institut gehalten, so der Direktor des IDS. Von einem Leben im Elfenbeinturm kann also in Anbetracht dessen überhaupt keine Rede sein. Unter dem Aspekt, dass das IDS einige Forschungsvorhaben in Richtung neue Medien plane, sei natürlich die Wahl des Tagungsthemas nicht ganz uneigennützig geschehen.
Christian Cay Lorenz Hirschfeld (1742-1792) beschrieb in seiner "Theorie der Gartenkunst" die Stellung des Menschen in der Natur und spiegelte die gesellschaftlichen Zustände. Dabei stellte er eine Verbindung zwischen der Kunstform des Landschaftsgartens und der Verbesserung der Menschheit her. In diesem Band wird exemplarisch vorgeführt, mit welchem lexematischen Material er die Kombination aus differenzierter Beschreibung und beabsichtigter ästhetischer Erziehung in moralischer Absicht innerhalb des vom Sprachsystem lexikalisch vorgegebenen Rahmens umsetzte und welche sprachlichen Strategien aus diesen Intentionen resultierten.
(Sprach)Geschichte erzählen
(2000)
In der Zeit vom 17. – 21. Juni 2002 fand die 1. Intensiv- Woche »Gesprächsanalyse« im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim statt. Die Intensiv-Woche brachte unter der Leitung von Reinhard Fiehler und Reinhold Schmitt vier Doktorandinnen zusammen, die an gesprächsanalytischen Dissertationen arbeiten, um eine Woche lang auf der Grundlage ausgesuchter Transkripte intensiv über die Projekte der vier Teilnehmerinnen zu diskutieren.
Das 2. Kolloquium, zu dem die Projektgruppe 'Beratungsgespräche' eingeladen hatte, fand vom 29. Juni bis 1. Juli 1981 im IdS statt. Rahmenthema war "Interaktionsstrukturen - Grammatische Strukturen". Das Interesse galt dabei vor allem der Frage von Einheitenkonstitution und Segmentierung, dem Zusammenhang zwischen Bedeutungskonstitution bzw. Sachverhaltskonstitution einerseits und sequentieller Organisation andererseits sowie dem Problem von Äußerungsstruktur und Kontextualisierung. In 8 Referaten wurden Themen aus diesen Bereichen von unterschiedlichen Positionen aus dargestellt und unter verschiedensten Aspekten betrachtet. Davon ausgehend unternahmen die über 30 in- und ausländischen Sprachwissenschaftler, Psychologen und Soziologen in der Diskussion einen ersten Schritt zur Klärung des schwierigen und weitgehend ungeklärten Verhältnisses von Grammatik und Interaktion.