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Deutsche Grammatik. Thema in Variationen; Festschrift für Hans-Werner Eroms zum 60. Geburtstag
(1998)
Linguistische Zugänge zu Konflikten in europäischen Sprachräumen. Korpus - Pragmatik - kontrovers
(2016)
Konflikte begleiten das soziale Leben in unserer Gesellschaft: Vom Gartenzaun bis in die politischen Arenen, vom Alltag bis hin zu Fragen der transnationalen Verrechtlichung in der Europäischen Union – überall begegnen uns tagtäglich Auseinandersetzungen. Konflikte und Sprache hängen dabei eng miteinander zusammen. Zum einen wird in Sprache über Sprache verhandelt, zum anderen ist Sprache das Medium des Streitens und Versöhnens schlechthin. Konflikte werden vor allem durch Sprache vermittelt, d.h. Sprach(en)konflikte sind Spiegel soziokultureller Auseinandersetzungen um Wissen und Macht.
Der Band bietet einen umfassenden Einblick in die kontroverse Diskussion und Weiterentwicklung aktueller linguistischer Forschung zur Untersuchung von Konflikten. Gerade in Zeiten von gesellschaftlichen Krisen können sprachwissenschaftliche Ansätze dazu beitragen, Konflikte als sozialsymbolische Handlungsmuster zu analysieren und ihre kommunikativen Zusammenhänge zu beschreiben.
Diese Monografie setzt sich neu mit Laiengedanken zur deutschen Sprache auseinander. Mit einem kleinen, aber aussagekräftigen Korpus von rund 480 schriftlichen Äußerungen muttersprachlicher und nichtmuttersprachlicher Laien zwischen 1992 und 2023 fokussiert sie sich durch viele Detailanalysen erstens auf Themen, die Laien bewegen, zweitens auf Argumente, die Laien zur Bekräftigung ihrer Ansichten anführen, und drittens auf Ausdruckstopoi, mit denen Laien argumentieren.
Die Monografie ist Ideengeber vor allem für linguistische, soziolinguistische, psychologische und gesellschaftspolitische Projekte zum Laiendiskurs im öffentlichen Raum, speziell für Projekte zu brisanten, aktuell heftig diskutierten Themen wie Antirassismus und Gendern, für Projekte zu Anglizismen, für Projekte zu Sprachwandel, Sprachverfall, Sprachpflege und Sprachpurismus, für Projekte zu Jugendsprache und Generation sowie für Projekte zur Sprache als Herrschaftsinstrument.
Zum Umlaut in der Wortbildung wurde in der Forschungsliteratur bislang nur sporadisch spekuliert. „‚Nuss‘ und ‚nussig‘, aber ‚Fluss‘ und ‚flüssig‘ – Wortbildung und Umlaut“ bietet nun reiches Material und statistisch gestützte Analysen. Sprachlehrer und Sprachforscher finden hier gründliche und konzise Informationen in Überblickstabellen und neuen, opulenten Beispielsammlungen.
Der rechtslinguistische Zugang zu juristischen Texten gibt Aufschluss über Deutungsoptionen umstrittener Fachkonzepte. Dieser text- und diskursorientierte Ansatz ist für die Analyse der Kommunikation zwischen internationalen und nationalen Gerichten besonders erhellend, da hier die sprachliche Konstitution von Faktizität häufig mit gesteigerter Intensität geführt wird. Die Arbeit untersucht die Aushandlungsprozesse um nationalstaatliche Souveränität und Kompetenzverschiebungen anhand einer Sprachhandlungstypologie. Dabei werden sprachlich geronnene Konfliktlinien bei der Harmonisierung von nationalem Recht und Völkerrecht herausgestellt, deren Beschreibung als semantische Kämpfe im Kern der Betrachtung stehen. Als Beispiel dient der Sorgerechtsstreit ‚Görgülü‘. Durch die Untersuchung des Fachdiskurses und seiner Transformation in Medientexte können Vermittlungsprobleme aufgedeckt werden, wodurch ein Beitrag zur Transparenz bei der rechtsstaatlichen Faktizitätsherstellung geleistet wird.
Diese Monografie setzt sich neu mit Sprachanfragen auseinander. Mit einem kleinen, aber aussagekräftigen Korpus von rund 300 schriftlichen Anfragen zwischen 1997 und 2022 fokussiert sie sich durch viele Detailanalysen auf den Charakter der Anfragenden und die Charakteristik der Anfragen: Wer sind die Anfragenden? Wen fragen sie? Wie fragen sie? Was fragen sie? Warum fragen sie? Und wie hängt all das zusammen?
Die Monografie versteht sich als Anregung vor allem für größer angelegte Studien mit einem größeren, repräsentativen Korpus. Darüber hinaus kann sie Ideengeber sein etwa für soziolinguistische Studien zur Persönlichkeit von Sprachanfragenden, für Studien zum Laiendiskurs über Sprache, zu muttersprachlichen versus nichtmuttersprachlichen Interessen oder zu angefragten Themen: Welche Aspekte der Themen werden erfragt; welche sind relevant, welche sind brisant?