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Cognitive linguists have long been interested in analogies people habitually use in thinking and speaking, but little is known about the nature of the relationship between verbal behaviour and such analogical schemas. This article proposes that discourse metaphors are an important link between the two. Discourse metaphors are verbal expressions containing a construction that evokes an analogy negotiated in the discourse community. Results of an analysis of metaphors in a corpus of newspaper texts support the prediction that regular analogies are form-specific, i.e., bound to particular lexical items. Implications of these results for assumptions about the generality of habitual analogies are discussed.
Der Beitrag verfolgt zwei Zielsetzungen: eine deskriptive und eine methodologische. Auf der Ebene grammatischer Beschreibung erfolgt eine Analyse der deutschen Relativsatzkonstruktion aus der Gegenüberstellung mit entsprechenden Konstruktionen anderer europäischer Sprachen heraus, insbesondere mit Konstruktionen des Englischen, Französischen, Polnischen und Ungarischen, den Kernkontrastsprachen des Projekts „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“. Dabei wird auf die zentralen Projektkonzepte ‘funktionale Domäne’ und ‘Varianzparameter’ rekurriert. Die funktionale Domäne des Relativsatzes wird als Beitrag zu der übergreifenden Funktion nominaler Konstruktionen, nämlich der Referenz, bestimmt und zwar als referentielle Modifikation des begrifflichen Kerns durch einen verankernden Sachverhalt. Von den die Sprachen differenzierenden Parametrisierungen werden drei herausgegriffen und in ihrer Korrelation diskutiert. In methodologischer Hinsicht soll am Beispiel des Relativsatzes gezeigt werden, in welcher Weise typologische Generalisierungen, Kontraste zwischen – in diesem Fall überwiegend nah verwandten bzw. über Sprachkontakte miteinander verbundenen – Sprachen und einzelsprachenspezifische Eigenschaften aufeinander zu beziehen sind, immer im Dienst einer besseren Einsicht in das Funktionieren des Deutschen.
Possessivum
(2007)
Gegenstand des Vortrags ist das Projekt "Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich" der Abteilung Grammatik des IDS. Mit dem Projekt wird eine innovative Form der vergleichenden Grammatikschreibung realisiert, die a) sprachtypologisch fundiert ist, b) statt eines bilateralen Vergleichs das Deutsche mit einem breiten Spektrum europäischer Sprachen (mit den Kernkontrastsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Ungarisch) kontrastiert und c) die grammatischen Strukturen des Deutschen auf diesem Hintergrund expliziter herausarbeitet. In dem Vortrag werde ich das Projekt mit seinen beiden gegenwärtigen Teilprojekten "Grammatik des Nominals" und "Wortphonologie" vorstellen.
Indefinitpronomina im weiteren Sinne sind eine Sammelklasse für alle Pronomina, die nicht auf bestimmte, eindeutig identifizierbare Gegenstände der Welt orientiert sind, also Interrogativa (wer, was), Indefinita im engeren Sinne (jemand, etwas, niemand, nichts) und Quantifikativa (alle, jeder, einige). Der interlinguale Vergleich zeigt hier Gemeinsamkeiten über die Klassen hinweg wie eine konzeptuelle Sortierung in "Person" und "Nicht-Personales", die Repräsentation der Individuativ Kontinuativ- Unterscheidung sowie die Berücksichtigung von Partitivität und Distributivität.
On the Lossless Transformation of Single-File, Multi-Layer Annotations into Multi-Rooted Trees
(2007)
The Generalised Architecture for Sustainability (GENAU) provides a framework for the transformation of single-file, multi-layer annotations into multi-rooted trees. By employing constraints expressed in XCONCUR-CL, this procedure can be performed lossless, i.e., without losing information, especially with regard to the nesting of elements that belong to multiple annotation layers. This article describes how different types of linguistic corpora can be transformed using specialised tools, and how constraint rules can be applied to the resulting multi-rooted trees to add an additional level of validation.
Der Wortschatzausschnitt der deutschen Kommunikationsverben – eine empirische Bestandsaufnahme
(2007)
In der natürlichen Sprachverarbeitung haben Frage-Antwort-Systeme in der letzten Dekade stark an Bedeutung gewonnen. Vor allem durch robuste Werkzeuge wie statistische Syntax-Parser und Eigennamenerkenner ist es möglich geworden, linguistisch strukturierte Informationen aus unannotierten Textkorpora zu gewinnen. Zusätzlich werden durch die Text REtrieval Conference (TREC) jährlich Maßstäbe für allgemeine domänen-unabhängige Frage-Antwort-Szenarien definiert. In der Regel funktionieren Frage-Antwort-Systeme nur gut, wenn sie robuste Verfahren für die unterschiedlichen Fragetypen, die in einer Fragemenge vorkommen, implementieren. Ein charakteristischer Fragetyp sind die sogenannten Ereignisfragen. Obwohl Ereignisse schon seit Mitte des vorigen Jahrhunderts in der theoretischen Linguistik, vor allem in der Satzsemantik, Gegenstand intensive Forschung sind, so blieben sie bislang im Bezug auf Frage-Antwort-Systeme weitgehend unerforscht. Deshalb widmet sich diese Diplomarbeit diesem Problem. Ziel dieser Arbeit ist zum Einen eine Charakterisierung von Ereignisstruktur in Frage-Antwort Systemen, die unter Berücksichtigung der theoretischen Linguistik sowie einer Analyse der TREC 2005 Fragemenge entstehen soll. Zum Anderen soll ein Ereignis-basiertes Antwort-Extraktionsverfahren entworfen und implementiert werden, das sich auf den Ergebnissen dieser Analyse stützt. Informationen von diversen linguistischen Ebenen sollen daten-getrieben in einem uniformen Modell integriert werden. Spezielle linguistische Ressourcen, wie z.B. WordNet und Subkategorisierungslexika werden dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Ferner soll eine Ereignisstruktur vorgestellt werden, die das Abpassen von Ereignissen unabhängig davon, ob sie von Vollverben oder Nominalisierungen evoziert werden, erlaubt. Mit der Implementierung eines Ereignis-basierten Antwort-Extraktionsmoduls soll letztendlich auch die Frage beantwortet werden, ob eine explizite Ereignismodellierung die Performanz eines Frage-Antwort-Systems verbessern kann.
Ludwig Jäger (Aachen) wies in der abschließenden Podiumsdiskussion der diesjährigen IDS-Tagung darauf hin, dass der Wissenschaftsrat die Konjunktur der „Kulturwissenschaften“ in den vergangenen 15 Jahren für einen Holzweg hält. Und der Mannheimer Literatur- und Medienwissenschaftlers Jochen Hörisch konstatierte, der „nicht negierbare“ „Wattebausch-Begriff“ Kultur habe in den vergangenen Jahren beinahe zwangsläufig eine biologistische, naturalistische (und in der Öffentlichkeit dominant wahrgenommene) Gegenbewegung auf den Plan gerufen. Solchen Einschätzungen zum Trotz kommt der diesjährigen IDS-Tagung das Verdienst zu, nun endlich auch in diesem für die germanistische Linguistik so zentralen institutionellen Rahmen das Verständnis von Sprachwissenschaft als Kulturwissenschaft zum Thema gemacht zu haben. Der dabei nahe liegende Disziplinen übergreifende Blick auf Nachbarwissenschaften, die sich als Kulturwissenschaft begreifen und dabei ebenfalls Sprachanalysen betreiben, führte zu einem dezidiert interdisziplinären Programm, bei dem in den Vorträgen und in der Podiumsdiskussion deutlich wurde, worin Anschlüsse an eine sich als eigenständig verstehende Kulturwissenschaft, an die Literaturwissenschaft, Rhetorik und insbesondere die Geschichtswissenschaft bestehen bzw. bestehen könnten oder sollten.
Christian Cay Lorenz Hirschfeld (1742-1792) beschrieb in seiner "Theorie der Gartenkunst" die Stellung des Menschen in der Natur und spiegelte die gesellschaftlichen Zustände. Dabei stellte er eine Verbindung zwischen der Kunstform des Landschaftsgartens und der Verbesserung der Menschheit her. In diesem Band wird exemplarisch vorgeführt, mit welchem lexematischen Material er die Kombination aus differenzierter Beschreibung und beabsichtigter ästhetischer Erziehung in moralischer Absicht innerhalb des vom Sprachsystem lexikalisch vorgegebenen Rahmens umsetzte und welche sprachlichen Strategien aus diesen Intentionen resultierten.
Lexical resources are often represented in table form, e. g., in relational databases, or represented in specially marked up texts, for example, in document based XML models. This paper describes how it is possible to model lexical structures as graphs and how this model can be used to exploit existing lexical resources and even how different types of lexical resources can be combined.
Gesprächsprotokolle auf Knopfdruck: Die automatische Zusammenfassung von gesprochenen Dialogen
(2007)
Dieser Beitrag beschreibt computerlinguistische Arbeiten zur automatischen Zusammenfassung gesprochener Dialoge. Der Beitrag geht sowohl auf die notwendige Vorverarbeitung als auch auf die eigentliche Zusammenfassung durch automatische Erkennung von Themengrenzen und Extraktion relevanter Äußerungen ein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beschreibung von Arbeiten zur automatischen Anaphernresolution in gesprochener Sprache. Der Beitrag betont vor allem die Rolle und Bedeutung von annotierten Korpora für die computerlinguistische Forschung und Entwicklung.
Negationspartikel
(2007)
Incompatibility (or co-hyponymy) is the most general type of semantic relation between lexical items, the meaning of which entails exclusion. Such items fall under a superordinate term or concept and denote sets which have no members in common (e.g. animal: dog-cat-mouse-lion-sheep; example from Cruse 2004). Traditionally, these have been of interest to lexical semanticists for the description of the structure of the lexicon. However, incompatibility is not just a relation that signifies a difference of meaning. This paper is a critical corpus-assisted re-evaluation of the phenomenon of incompatibility which argues that the relation in question sometimes also functions as a discourse marker. Incompatibles indicate recurrent intertextual patterns. This holds particularly true for socially or politically controversial lexical items such as Flexibilität (flexibility), Mobilität (mobility) or Globalisierung (globalisation). Corpus investigations of such words have revealed that among other semantically related terms, incompatibles have a crucial discourse focussing function. For the German lexical item Globalisierung, I will show how its lexical usage can be studied through a corpus-driven analysis of corresponding incompatibles. Incompatible terms are not contingent co-words but often occur in close contextual proximity and participate in regular syntagmatic structures (e.g. Globalisierung und Rationalisierung; Globalisierung und Modernisierung; Neoliberalismus, Globalisierung und Kapitalismus). Hence, these are easily extracted by conducting a computational collocation analysis. Such significant collocates provide a good insight into the discursive and thematic contexts of the search word. Following Teubert (2004), I will demonstrate how the meaning of such lexical items is constituted in discourse and how the examination of these particular collocates reveals their sense-constructing function and their pragmatic-discursive force. I will provide a brief discussion of the methodology used for such analyses, and I will explain why the complex semantic-pragmatic and thematic-communicative patterns implied in sets of incompatibles should be given a stronger emphasis in lexicography.
In gängigen deutschen Wörterbüchern liegen für diskursrelevante Ausdrücke keine angemessenen Beschreibungsformen vor. Darauf haben bereits Strauß, Haß und Harras (1989: 10) in Brisante Wörter von Agitation bis Zeitgeist hingewiesen. Hierfür gibt es unterschiedliche Ursachen, wie beispielsweise zu sehr in der Tradition verhaftete lexikografische Methoden und Datengrundlagen; es liegt aber auch daran, dass nach wie vor häufig in der deutschen Lexikografie Aspekte des Diskurses für die Bedeutungskonstituierung bei gesellschaftspolitischen Schlüsselwörtern unberücksichtigt bleiben. Die Bedeutung konfliktträchtigen Vokabulars (z. B. Ausdrücke wie Globalisierung, Humankapital, Kollateralschaden) kann aber nicht ohne diskurssemantische Erklärungen beschrieben werden, da es in seinem Gebrauch Zeit-, Kultur und Mentalitätsgeschichte reflektiert und die Sprechergemeinschaft bezüglich ihrer Einstellung zu solchen Ausdrücken spaltet. In diesem Beitrag soll dargestellt werden, welche Rolle die sprachwissenschaftliche Diskursanalyse bei der Bedeutungserfassung spielen kann, und wie unterschiedliche Bewertungen und inhaltliche Thematisierungen seitens der Sprechergemeinschaft beim Gebrauch brisanter Begriffe in der öffentlichen Kommunikation zum Ausdruck kommen. Mithilfe einer konkreten linguistisch-diskursorientierten Untersuchung des Ausdrucks Globalisierung soll die enge Verflechtung von Sprachanalyse mit Zeit- und Kulturgeschichte verdeutlicht werden.
Die Gründerjahre des IDS
(2007)
In Deutschland gibt es Anzeichen für ein zunehmendes Interesse an der eigenen Sprache. Dennoch ergeben sich hier wie in anderen europäischen Ländern mit der kommunikativen Internationalisierung Probleme für die weitere Entwicklung der Hochsprachen, die für die kulturelle Vielfalt des Kontinents konstitutiv sind. Die steigende Tendenz, Englisch als einzige internationale Verkehrssprache und auch national als Fachsprache in mehreren Domänen zu verwenden, wird verstärkt durch einen Fremdsprachenunterricht, der in Deutschland wie in anderen Ländern Englisch zu Lasten anderer Sprachen bevorzugt. Dieser Entwicklung sucht die Europäische Union zu begegnen, indem sie das Ziel M + 2 Sprachen (Muttersprache plus zwei andere Sprachen) für alle Europäer propagiert. Dieses Programm wird auch von der Europäischen Föderation nationaler Sprachinstitutionen (EFNIL) unterstützt, das Netzwerke der zentralen Spracheinrichtungen der EU- Staaten, das sich für die Erhaltung und Weiterentwicklung der europäischen Sprachenvielfalt und die Mehrsprachigkeit der Europäer einsetzt. Für dieses Ziel sind aber Einsicht und Interesse bei vielen Deutschen noch zu wecken oder zu verstärken.
Der Beitrag zeigt, auf welch grundlegende Weise das Paradigma der Corpus-Driven-Linguistics (CDL) die linguistische Beschreibung sprachlichen Usus auf der Basis mathematisch-statistischer Clusteringverfahren bestimmt. Es soll deutlich werden, wie sich diese Prämissen im Forschungsschwerpunkt zur linguistischen Systematisierung und Interpretation von Kookkurrenzdaten manifestieren.
Arbeitet man als muttersprachlicher Sprecher des Deutschen mit Corpora gesprochener oder geschriebener deutscher Sprache, dann reflektiert man in aller Regel nur selten über die Vielzahl von kulturspezifischen Informationen, die in solchen Texten kodifiziert sind - vor allem, wenn es sich bei diesen Daten um Texte aus der Gegenwart handelt. In den meisten Fällen hat man nämlich keinerlei Probleme mit dem in den Daten präsupponierten und als allgemein bekannt erachteten Hintergrundswissen. Betrachtet man dagegen Daten in Corpora, die andere - vor allem nicht-indoeuropäische - Sprachen dokumentieren, dann wird einem schnell bewusst, wieviel an kulturspezifischem Wissen nötig ist, um diese Daten adäquat zu verstehen. In meinem Beitrag illustriere ich diese Beobachtung an einem Beispiel aus meinem Corpus des Kilivila, der austronesischen Sprache der Trobriand-Insulaner von Papua-Neuguinea. Anhand eines kurzen Ausschnitts einer insgesamt etwa 26 Minuten dauernden Dokumentation, worüber und wie sechs Trobriander miteinander tratschen und klatschen, zeige ich, was ein Hörer oder Leser eines solchen kurzen Daten-Ausschnitts wissen muss, um nicht nur dem Gespräch überhaupt folgen zu können, sondern auch um zu verstehen, was dabei abläuft und wieso ein auf den ersten Blick absolut alltägliches Gespräch plötzlich für einen Trobriander ungeheuer an Brisanz und Bedeutung gewinnt. Vor dem Hintergrund dieses Beispiels weise ich dann zum Schluss meines Beitrags darauf hin, wie unbedingt nötig und erforderlich es ist, in allen Corpora bei der Erschließung und Kommentierung von Datenmaterialien durch sogenannte Metadaten solche kulturspezifischen Informationen explizit zu machen.
Zunehmend werden Videos und ihre Präsentation für die gesprächsanalytische Arbeitspraxis wichtig. Dieser Beitrag gibt praxisorientierte Hilfestellungen für die Einbettung von Audio- und Videodateien in Microsoft Powerpoint 2003 unter Windows XP, geht auf unterschiedliche Dateitypen ein und stellt Software zum Konvertieren und Editieren von Videodateien vor. Als besonders elaborierte Präsentationstechnik wird Screenrecording-Software beschrieben, mit der Bildschirmfilme von Abläufen z.B. in Transkriptionssoftware erstellt werden können, um so Video, Transkript und Analyse simultan in Powerpoint darzustellen.
The main objective of this article is to describe the current activities at the Mannheim Institute for German Language regarding the implementation of a domain-specific ontology for German grammar. We differentiate ontology bases from ontology management Systems, point out the benefits of database-driven Solutions, and go Step by Step through all phases of the ontology lifecycle. In Order to demonstrate the practical use of our approach, we outline the interface between our ontology and the grammis web Information System, and compare the ontology-based retrieval mechanism with traditional full text search.
Die Autoren untersuchen in ihrem Beitrag auf der Grundlage eines kurzen Videoausschnittes aus einer Schulstunde die manifesten Reaktionen und Verhaltensweisen, die ein Schüler angesichts der Kamera und der Aufnahmeaktivitäten produziert. Der Schüler ist zunächst auf das Unterrichtsgeschehen orientiert. Als er gewahr wird, dass die Kamera ihn erfasst, tritt für ihn diese Orientierung schlagartig in den Hintergrund, und die Kamera wird für ihn situativ relevant: Er blickt kurz in die Kamera, unterbricht dann aber den Sichtkontakt, indem er mit einer Hand, dann mit dem Hausaufgabenheft und schließlich wieder mit seitlich vor das Gesicht gehaltener Hand sein Gesicht bedeckt.
Monitoring und Koordination als Voraussetzungen der multimodalen Konstitution von Interaktionsräumen
(2007)
This paper presents the Kicktionary, a multilingual (English — German - French) electronic lexical resource of the language of football. It explains how a corpus of football match reports was analysed according to the FrameNet and WordNet approaches and how the result of this analysis is presented to a dictionary user via a website
Als ich hier zum ersten Mal stand, hingen in Mannheimer Bäckereien Pappschilder, auf denen zu lesen war: „Hurra, die Berliner sind da. Das Stück zu 30 Pfennig!“ Ich habe das damals für eine besonders freundliche Begrüßung der mehr als 20 Berliner Mitarbeiter des gerade aufgelösten Berliner Zentralinstituts für Sprachwissenschaft gehalten, auch wenn der Preis etwas untertrieben war. Dass wir damals überhaupt nach Mannheim kommen konnten, hatten wir ganz wesentlich Gert Stickel und seinen Mitstreitern an der IDS-Spitze, dem Präsidenten Siegfried Grosse und dem Mitdirektor Rainer Wimmer, zu verdanken. Ich freue mich, dass ich unseren Dank heute hier auch vor Ihren Ohren wiederholen darf. Ihr gemeinsamer Entschluss, das IDS für Mitarbeiter des Berliner ZISW zu öffnen, hat uns die fachliche Weiterarbeit ermöglicht und war für die alten IDSler zumindest auch deshalb interessant, weil die personelle Erweiterung eines der wichtigsten Argumente für den Umzug des IDS aus den Obergeschossen der Tankstelle in der Friedrich-Karl-Straße in dieses schöne Gebäude hier in R 5 war. Erinnern möchte ich bei dieser Gelegenheit aber auch an Dieter Viehweger, der in der entscheidenden Phase die Berliner Seite in den Gesprächen mit dem IDS vertreten hat. Als ich nach Viehwegers viel zu frühem Tod zum Direktor des ZISW gewählt wurde, war nur noch die „Abwicklung“ des Akademie-Instituts, darunter auch die Abwicklung längst getroffener Verabredungen zwischen IDS und ZISW zu sichern. Ich möchte die heutige Gelegenheit nutzen, Ihnen zu demonstrieren, welches unkontrollierte Gut wir Berliner damals in unseren Köpfen mit uns führten: sprachliche „Errungenschaften“, schöne und hässliche. Die DDR liebte Errungenschaften, solche und solche. „Auferstanden aus Ruinen“ ist die deutsche Sprache im 20. Jahrhundert allerdings mehrmals. Ein Gesamtbild sprachlicher Errungenschaften des vergangenen Jahrhunderts entwerfen zu wollen, wäre vermessen, deshalb die im Thema angekündigte Konzentration auf ganz wenige ausgewählte Erbstücke.