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Zur Kultur der Rechtssprache
(1984)
Vorwort
(1977)
Fremdwörter sind für viele Menschen immer noch ein heißes Eisen. Nun gibt es bekanntlich für den Umgang mit heißen Eisen seit alters zwei gegenläufige Empfehlungen: Nach der einen soll man das Eisen schmieden, solange es heiß ist; nach einem anderen überlieferten Ratschlag, der wohl nicht für Schmiede gedacht ist, soll man sich von heißen Eisen möglichst fernhalten, um sich nicht die Finger zu verbrennen. Als Sprachwissenschaftler sieht man sich gegenüber einem Gegenstand des eigenen Fachs natürlich am liebsten in der Rolle eines tüchtigen Schmieds, der das Werkstück mit der richtigen Zange anfaßt und etwas Sinnvolles und Nützliches daraus hämmert. Wenn ich mir aber das Eisen 'Fremdwort' genauer ansehe, geht es mir wie einigen meiner Kollegen, die sich mit diesem Gegenstand eingehender befaßt haben als ich: Ich habe den Eindruck, daß die Fremdwortfrage schon so oft erhitzt worden ist, schon von so vielen Schmieden mit oft ungeeigneten Hämmern bearbeitet worden ist, daß sie nun völlig zerklopft daliegt und man nichts Rechtes mehr daraus machen kann. Als sprachwissenschaftliches Thema würde ich deshalb das Fremdwort am liebsten zum alten Eisen werfen. Im folgenden möchte ich erläutern, warum ich das meine.
Vorwort
(1979)
Sprachentwicklung – Sprachkultur – Sprachkritik: Erwägungen zum heutigen und künftigen Deutsch
(2013)
Following an explanation of the problems to evaluate the general state of a language and to predict its future development, the main popular worries concerning the present German language are briefly presented and discussed. Three speculative scenarios of states of German at the end of the century are sketched and compared:
A. The preservation of the main structural features and domains of the German language,
B. The change of German into an Anglo-German creole,
C. The exchange of German by an 'international' English with the exception of a few relics of old German dialects.
Scenario A, the 'positive' one of the three possible developments, is argued for in more detail, and ways and means to support such a development of the German language within the context of the other European languages are suggested and discussed.
Since the eighties of the last century, the Institut für Deutsche Sprache (Institute for the German Language) explored in various ways the attitudes of the German population towards the national language in Germany. After limited studies without statistical relevance, two representative surveys were conducted in 1997/98 and 2008/09. The questions asked concerned attitudes toward recent developments of the language, the regional variance of German, especially the East- and West-German variants, and towards foreign languages inside and outside of the country. The major statistical results are presented and discussed.
In ihrem Buch "Die Sprachenfrage in der Europäischen Union" versucht die Verfasserin, die zahlreichen Aspekte der sprachlichen Situation der EU multidisziplinär und umfassend darzustellen und zu erörtern. Sie stützt sich auf eine bemerkenswert vielfältige Materialbasis. Insgesamt vermittelt das Buch jedoch eher einen Eindruck von der oft verwirrenden Vielfalt sprachlicher Praktiken, Regelungen, Planungen und Aktionen, als dass es zu einer klärenden Übersicht über die komplexen Gegebenheiten verhelfen könnte. Für weitere Studien wäre die Beschränkung auf einige wenige überschaubare, klar formulierte und empirisch zugängliche Gegenstandsbereiche der sprachlichen Verhältnisse in der EU und ihren Mitgliedsstaaten zu empfehlen.
Das Institut für Deutsche Sprache ist eines der Gründungsmitglieder der „Europäischen Föderation nationaler Sprachinstitutionen", zu der die Sprachakademien und zentralen Sprachinstitute aus den Staaten der Europäischen Union gehören. Sie wird meist abkürzend E1N1I genannt mit dem Akronym ihres englischen Namens: „European Federation of National Institutions for Language“ (Näheres unter <www.efnil.org>). Auf ihrer Jahreskonferenz in Riga 2007 beschloss die Generalversammlung von EFNIL eine Resolution, die den sprachpolitisch zuständigen Stellen der EU und der Mitgliedsstaaten vorgelegt worden ist. Sie liegt inzwischen in allen 23 offiziellen Sprachen der Union vor. Der Beitrag gibt die deutsche Fassung wieder.
In Deutschland gibt es Anzeichen für ein zunehmendes Interesse an der eigenen Sprache. Dennoch ergeben sich hier wie in anderen europäischen Ländern mit der kommunikativen Internationalisierung Probleme für die weitere Entwicklung der Hochsprachen, die für die kulturelle Vielfalt des Kontinents konstitutiv sind. Die steigende Tendenz, Englisch als einzige internationale Verkehrssprache und auch national als Fachsprache in mehreren Domänen zu verwenden, wird verstärkt durch einen Fremdsprachenunterricht, der in Deutschland wie in anderen Ländern Englisch zu Lasten anderer Sprachen bevorzugt. Dieser Entwicklung sucht die Europäische Union zu begegnen, indem sie das Ziel M + 2 Sprachen (Muttersprache plus zwei andere Sprachen) für alle Europäer propagiert. Dieses Programm wird auch von der Europäischen Föderation nationaler Sprachinstitutionen (EFNIL) unterstützt, das Netzwerke der zentralen Spracheinrichtungen der EU- Staaten, das sich für die Erhaltung und Weiterentwicklung der europäischen Sprachenvielfalt und die Mehrsprachigkeit der Europäer einsetzt. Für dieses Ziel sind aber Einsicht und Interesse bei vielen Deutschen noch zu wecken oder zu verstärken.
Vom IDS an die Uni Trier
(1995)
Ein neues Haus für die Sprachforschung : zur Übernahme des neuen Institutsgebäudes am 9. Juli 1992
(1992)
Nachruf auf Siegfried Grosse
(2016)