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Lexicography
(2008)
Lehren und Lernen von Verben, Adjektiven und Substantiven ... Ein nimmerendender Diskussionsstoff
(2008)
Vorwort
(2008)
Grenzgängereien
(2008)
Der Aufsatz bietet zunächst einen Überblick über neuere Tendenzen und offene Fragen der internationalen begriffsgeschichtlichen Forschung und plädiert für ‚Historische Semantik‘ als Disziplinbezeichnung für das sich über die klassische Begriffsgeschichte hinaus erweiternde Feld. Gefragt wird sodann nach Erklärungsmodellen für semantischen Wandel in der Geschichte. Drei Modelle von Wandel werden genauer erörtert: Plausibilitätsverlust von Redeweisen durch überraschende Ereignisse und Umbrüche, Zunahme des strategischen Gebrauchswerts von Redeweisen in wiederkehrenden Kommunikationssituationen, Irritation des Wort- und Bedeutungshaushalts einer Sprache durch Wortimporte aus einer anderen Sprache. Ausgehend vom letztgenannten Modell werden abschließend Theorieprobleme diskutiert, die sich aus der Forderung nach einer transnationalen bzw. vergleichenden historischen Semantik ergeben.
Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts hat sich aus der Überlagerung des ‚linguistic turn‘ und des ,cultural turn‘ in den Geistes- und Sozialwissenschaften eine neuartige Sensibilisiertheit auf Sprache herausgebildet, die zudem stark erkenntnistheoretisch sowie konstruktivistisch geprägt ist. Sprache erscheint als Mittel der Formung von Wissen, von Erfahrung und Gedächtnis; Kultur erscheint als ein „Bedeutungsgewebe“ (Geertz) bzw. als ,Text‘, dem gegenüber eine interpretative Haltung angemessen ist.
Diese semiotische und latent statisch-monologistische Perspektive auf Kultur ist zu ergänzen um eine kommunikative und entsprechend dynamisch-dialogistische. Sowohl Kultur als auch Gesellschaft sind an Kommunikation gebunden und interdependent mit ihr, außerhalb von Kommunikation sind sie nicht existent. Gleichzeitig ist aber auch Kommunikation, sind die kommunikativen Praktiken einer Gesellschaft ebenso wie ihre kommunikativen Normen und Ideale kulturell geprägt und damit auch historisch veränderbar. Die Analyse kommunikativer Praktiken ist deshalb immer auch Kulturanalyse, ihre Geschichte - nicht zuletzt die Geschichte kommunikativer Ideale - ist Teil von Kulturgeschichte. Gegen Ende meines Beitrags versuche ich deshalb anhand dreier historischer Skizzen aufzuzeigen, welche Fragen sich im Rahmen einer Ideen- und Kulturgeschichte von Kommunikation stellen und welche Antworten sich finden lassen.
Im Folgenden wird versucht, die seit den 1970er Jahren primär für die Literatur- und Kulturwissenschaft entwickelte, an Foucault anschließende Diskurs- und dann Interdiskurstheorie mit dem Ziel der Anschlussfahigkeit an linguistische Diskursanalysen sowohl zu resümieren wie zu spezifizieren. Das geschieht teils in Form definitorischer Abschnitte zu Grundbegriffen (wie „Diskurs“, „Spezialdiskurs“, „Interdiskursivität“, „Interdiskurs“, „(inter)diskursives Ereignis“, „Elementardiskurs“, „Kollektivsymbolik“), teils in expliziter Bezugnahme auf benachbarte linguistische Forschungsrichtungen wie die Fachsprachenforschung bzw. die Linguistik der Vertikalität. Als wesentliches Charakteristikum des foucaultschen Diskursbegriffs wird ein historisch spezifischer Raum von Sag- und Wissbarkeit bestimmt. Als konkretes Beispiel dient das Kollektivsymbol des „Netzes“. In aktuellen Verwendungen des „Netz“-Symbols wird ein Widerspruch aufgewiesen, der als Symptom einer diskursiven Sagbarkeitsgrenze gewertet wird. Abschließend erfolgt eine kondensierte Lektüre des Netz-Komplexes in Kafkas Schloß-Roman mit der These, dass Kafka dort eine Grenze der Sagbarkeit problematisiere und überschreite.
Unser Wortschatz repräsentiert, was Menschen alleine und im sozialen Miteinander an Handlungen, Institutionen sowie an Ideen und Erkenntnissen hervorbringen. In historischer Perspektive wird der Wortschatz, wie er in sprachlichen Quellen überliefert ist, zum kulturellen Gedächtnis einer bestimmten Sprechergruppe, einer Gesellschaft, einer Nation. Voraussetzung für alle fachhistorischen Auswertungen und Aussagen ist das lexikalische Verständnis eines Quellentextes. Hilfestellung dazu bietet die historische Lexikographie und ist somit der Dokumentation und der semantischen Beschreibung des Wortschatzes die elementare wissenschaftliche Grundlagendisziplin für alle historischen Wissenschaften.
Der Beitrag geht von dem 2004 veröffentlichen Sammelband „Rhetorik. Figuration und Performanz“ aus, führt einige der dort publizierten Ansätze fort und bringt sie schließlich neu (schärfer rhetoriktheoretisch konturiert) auf den Punkt. Er stellt die Frage, welchen theoretisch begründeten Platz ein rhetoriksystematisch hergeleiteter und damit wohl definierter Performanz-Begriff haben kann. Der Performanzbegriff wird heute unterschiedlich, nicht selten auch mit einer gewissen Willkür verwendet, wodurch er als Terminus technicus nur mehr bedingt tauglich ist. Demgegenüber bekommt er hier eine theoretisch genau bestimmte Position im modernen rhetorischen Theoriegebäude als Aktionsweise des Mediums, das Texte speichert und sendet.
Sprache ist kein natürliches Phänomen, sondern ein kulturelles. Sie entwickelte sich nicht als Konsequenz biologischer Voraussetzungen, entstand vielmehr, sozusagen spontan, aus den Kommunikationsbedürfnissen menschlicher Kollektivität. Wo immer der homo sapiens sich zusammenrottete, schuf er Verständigungsmöglichkeiten, sodass es die Sprache nicht gibt, sondern nur Sprachen. Da sie kulturelle Phänomene sind, lassen sie sich mit den Begriffen der Kulturwissenschaft oft angemessener beschreiben als mit denen der Linguistik.
Sprache und Gehirn
(2008)
Sprachverstehen ist ein hochkomplexer Prozess bei dem eine Reihe von Subprozessen aufgerufen und zeitlich koordiniert werden müssen. Linguistische Theorien und psycholinguistische Modelle postulieren unterschiedliche Prozessdomänen für die Verarbeitung von gesprochener Sprache: Semantik, Syntax und Phonologie und innerhalb dieser, die Prosodie. Neurophysiologische Studien, die auf den zeitlichen Verlauf dieser Prozesse im Gehirn fokussieren, zeigen, dass syntaktische Information früh und unabhängig von semantischer Information verarbeitet wird. Bildgebende Verfahren belegen, dass diese verschiedenen Prozessdomänen von unterschiedlichen neuronalen Netzwerken in der linken Hirnhälfte unterstützt werden. Für die syntaktische Verarbeitung können dabei zwei Subnetzwerke differenziert werden. Ein Netzwerk, bestehend aus dem frontalen Operculum und dem anterioren Anteil des oberen Temporalgyrus, zeichnet verantwortlich für die Verarbeitung der lokalen Phrasenstruktur. Ein zweites Netzwerk, bestehend aus dem Broca-Areal und dem hinteren Anteil des oberen Temporalgyrus, ist verantwortlich für die Verarbeitung hierarchischer Strukturen. Die rechte Hirnhälfte ist vornehmlich für die Verarbeitung prosodischer Information auf Satzebene zuständig. Die schnelle Kommunikation zwischen beiden Hirnhälften ist Voraussetzung für eine enge Koppelung von syntaktischer und prosodischer Verarbeitung auf dem Weg zum Sprachverstehen. Diese wird durch eine Hirnstruktur gesichert, die die beiden Hemisphären miteinander verbindet. Als Beleg hierfür gilt der Befund, dass Patienten mit Schädigung dieser Hirnstruktur keine normale Interaktion zwischen grammatischer und prosodischer Information zeigen.
Idiom-Modifikationen aus kognitiver Perspektive zu beschreiben heißt in erster Linie, die allgemeinen Mechanismen, die die betreffenden Variationsmöglichkeiten bzw. -restriktionen steuern, aufzudecken. Ich gehe von der Hypothese aus, dass die Durchführung jeder konkreten Modifikation der Idiomstruktur nur dann zu standardmäßig akzeptablen Ergebnissen führt, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Bei der Verletzung dieser Bedingungen entstehen entweder fehlerhafte Ausdrücke oder innovative, oft wortspielerische Abwandlungen des betreffenden Idioms. Das Modifikationsverhalten der Idiome richtet sich also nicht ausschließlich nach dem Usus, sondern stellt ein in hohem Grade regelgeleitetes semantisch basiertes Phänomen dar. Die entsprechenden Restriktionen sind folglich nicht völlig arbiträr, sondern in bestimmtem Maße prognostizierbar. Dies schließt jedoch nicht aus, dass in manchen Fällen nur der Usus über die Akzeptabilität der jeweiligen Modifikation entscheidet. Diese vor allem in der Tradition der kognitiven Phraseologieforschung postulierten Prinzipien wurden hier am Beispiel des Adjektiv-Einschubs überprüft und fanden ihre Bestätigung.
Im Zentrum des Beitrags stehen zehn Thesen zum Verhältnis von Sprachwissenschaft, Kognitionswissenschaft und Kulturwissenschaft. Diese Thesen knüpfen an an die kulturwissenschaftliche Semantik, wie sie etwa in der Begriffsgeschichte nach dem Muster Reinhart Kosellecks (für das Großlexikon „Geschichtliche Grundbegriffe“) oder in der (inner- und außerlinguistischen) Diskursanalyse nach dem Diskurskonzept von Michel Foucault entwickelt worden ist. Ein weiterer Anknüpfungspunkt der angestrebten Konvergenz sprach-, kognitions- und kulturwissenschaftlicher Theorie- und Methodenbildung ist das Problem des Textverstehens (und der epistemischen Voraussetzungen eines adäquaten Textverstehens), wie es sich in solchen gesellschaftlichen Text- und Kommunikationsbereichen zeigt, die auf einer extrem voraussetzungsvollen epistemischen Ausgangssituation aufbauen.
Im Beitrag soll eine theoretische und methodische Perspektive aufgezeigt werden, die - ebenso an eine „Diskursanalyse nach Foucault“ anknüpfend wie an Ansätze aus der linguistischen und kognitionswissenschaftlichen Frame-Analyse - letztlich zu einer Art „Linguistischen (oder besser: linguistisch begründeten) Epistemologie“ führen kann, und damit zu einem Forschungsansatz, in dem Interessen der Linguistik, der Kulturwissenschaften wie der Kognitionswissenschaften gleichermaßen zum Tragen kommen können.
Der Beitrag zeigt auf, dass eine bestimmte Perspektive auf Sprache und Kommunikation notwendig auf verstehende Methoden rekurrieren muss, um die Dynamik sprachlich-kommunikativen Handelns angemessen zur Geltung bringen zu können. Wer sprachliche Kommunikation „beschreiben“ will, muss verstehen, was die Partner tun und er muss (ex post) verstehen, wie sich die Partner in der Situation verstehen: er muss ‚Verstehen‘ verstehen.
Analog zu einem solchen parole-bezogenen analytischen Vorgehen im Sinn einer linguistischen Hermeneutik wird als sprachtheoretischer Bezugspunkt eine hermeneutische Linguistik vorgestellt. Aus deren Einordnung in die Tradition der Aufklärungshermeneutik wie der romantischen Hermeneutik, sowie aus Bezügen zu kognitivistischen, konstruktivistischen und dekonstruktivistischen Theorieansätzen wird die Idee einer „radikalen Hermeneutik“ entwickelt, die im Zusammenspiel mit Dialektik und Rhetorik den theoretisch-methodischen Rahmen für ein breites Spektrum zentraler linguistischer Fragestellungen abzugeben vermag.
Die Sprachfähigkeit als Gattungsmerkmal des homo sapiens erzeugt Zeichen, durch die linear akustische Signale mit begrifflich strukturierten Umwelterfahrungen verbunden werden. Diese Verbindung beruht weder (ikonisch) auf Ähnlichkeit noch (indexikalisch) auf direktem Situationsbezug, sondern ist (symbolisch) konventionell begründet. Sie ermöglicht durch freie Kombination die Bildung komplexer Zeichen. Damit sind entscheidende Eigenschaften der Sprache gegeben. Einerseits sind sprachliche Ausdrücke über alle Erfahrungsbereiche möglich, natürliche Sprachen sind unbegrenzt und vollständig, andererseits sind sie zwangsläufig abstrakt, sie können nur den klassifizierend begrifflichen Aspekt der Erfahrungswelt wiedergeben. Diese Begrenztheit liegt innerhalb der Sprache selbst. Zugleich ist durch die Möglichkeit, über alles, also auch über Sprache zu sprechen, die Basis für Reflexion und explizite Bewusstheit, also Selbstbewusstsein gegeben. - Das Ineinandergreifen der verschiedenen Aspekte wird abschließend an Brentanos Wiegenlied demonstriert.
Den traditionellen Konzeptualisierungen von EMOTION (als einem für die Erklärung der menschlichen Kognition irrelevanten Phänomenkomplex) wird ein integrativer Ansatz gegenübergestellt, demzufolge Kognition und Emotion als zwei mentale Systeme interagieren und sowohl repräsentational als auch prozedural relevante Schnittstellen haben. Emotionen werden als Kenntnis- und Bewertungssysteme, Gefühle als kognitiv erfahrbare Emotionen, definiert. Es wird anhand exemplarischer Beispiele erörtert, inwiefern kognitive Gedanken und emotionale Gefühle (entgegen der vorherrschenden Auffassung) mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede aufweisen.
Weltansichten aus sprachlicher und rechtlicher Perspektive. Zur Ontisierung von Konzepten des Rechts
(2008)
Bestandsaufnahme
(2008)
Die „Kontrastive Grammatik deutsch-rumänisch" war kein singuläres Ereignis. Sie ist ein zwar nicht zwangsläufiges, aber doch konsequentes Glied in einer Entwicklung, die um 1970 begann und heute einen erheblichen Teil der germanistischen Linguistik prägt. Es ist schon der Mühe wert, diese Entwicklung nachzuzeichnen. Dabei liegen drei Dimensionen nahe: Sprachtheorie, grammatische Beschreibungen und Wörterbücher.
Sprachgeschichte - Zeitgeschichte - Umbruchgeschichte. Sprache im 20. Jahrhundert und ihre Forschung
(2008)
Als Umbruchgeschichte verstandene Sprachgeschichtsschreibung ist weder theoretisch noch empirisch ein entwickelter Untersuchungsbereich, zumal fehlen Kategorien, die Sprachumbruch und Sprachwandel voneinander abgrenzen und zueinander in Beziehung setzen. Der Beitrag wirbt für ‚Umbruch’ als eine Perspektive der Sprach(gebrauchs)geschichte des 20. Jahrhunderts. Sprachliche Umbruchgeschichte, deren Erkenntnisziel auf die initialen Momente sprachlicher Veränderung gerichtet ist, steht in der Tradition der kulturwissenschaftlichen Linguistik. Sie stellt die Frage nach den sprachlichen Auswirkungen plötzlicher und umfassender gesellschaftlicher Veränderungen, vice versa: Sie bindet diese Veränderungen an sprachliche Verschiebungen. Damit ist sie eingelassen in handlungs- und kommunikationstheoretische Paradigmen der pragmatischen Sprachgeschichte. Im Zentrum des hier vorzustellenden Forschungskonzepts einer sprachlichen Umbruchgeschichte steht methodisch der diskursanalytische Ansatz, der nicht nur erklären kann, wie die gesellschaftliche Verfasstheit und sprachliche Verschiebungen Zusammenhängen, sondern auch, wann sich solche Verschiebungen diskursiv manifestieren diese Frage ist essentiell im umbruchgeschichtlichen Kontext. Dieser Ansatz wird im Sinn von analytischen Leitideen ausbuchstabiert. Den Schluss bildet die tentative Verdichtung der Überlegungen zu einem Modell eines sprachlichen Umbruchs.
Europäische Hochsprachen in der Klemme. Zwischen globalem Englisch, Dialekten und Regionalsprachen
(2008)
Starting from declarations of the EU, the value of European languages and their diversity according to their different territorial, social, and legal extensions are discussed. The Standard varieties of the various languages are emphasized as being especially important for national and European language policies and for individual language cultivation. They contributed and may continue to contribute more than other language varieties to the cultural wealth of Europe. On the other hand, their development is especially impaired by the increasing use of ‘global' English. The increasing tendency toward a diaglossia (English plus one other language) and the use of languages within the institutions of the EU are discussed. In conclusion, it is argued that although tolerance is necessary, it is not sufficient for a thriving further development of the European linguistic diversity.
Vorwort
(2008)
This article discusses the question whether the distinction between subordination and coordination is parallel in syntax and discourse. Its main thesis is that subordination and coordination, as they are commonly understood in the linguistic literature, are genuinely syntactic concepts. The distinction between hierarchical and non-hierarchical connection in discourse structure, as far as it is defined clearly in the literature, is of a quite different nature. The syntax and semantics of connectives (as the most prominent morphosyntactic means by which subordination and coordination are encoded) offers little evidence to support the assumption of a structural parallelism between syntax and discourse. As a methodological consequence, sentence and discourse structure should not be mixed up in linguistic analysis.
Es wird ein Überblick gegeben über den sprachenpolitischen Hintergrund, die Vorgeschichte, die Gründung, die Ziele und Aktivitäten von EFNIL, der European Federation of National Institutions for Language, also der Europäischen Föderation Nationaler Sprachinstitutionen. Sie ist eine Netzwerkorganisation, zu der sich im Jahr 2003 Sprachakademien und zentrale Sprachinstitute aus den Ländern der Europäischen Union verbunden haben mit der Aufgabe, zur Erhaltung und Weiterentwicklung der sprachlichen Vielfalt in Europa beizutragen. Sie konzentriert dabei ihre Aufmerksamkeit und Aktivitäten auf die Hochsprachen in den Staaten der Europäischen Union.
Einleitung
(2008)
Discourse metaphors
(2008)
The article introduces the notion of discourse metaphor, relatively stable metaphorical mappings that function as a key framing device within a particular discourse over a certain period of time. Discourse metaphors are illustrated by case studies from three lines of research: on the cultural imprint of metaphors, on the negotiation of metaphors and on cross-linguistic occurrence. The source concepts of discourse metaphors refer to phenomenologically salient real or fictitious objects that are part of interactional space (i.e., can be pointed at, like MACHINES or HOUSES) and/or occupy an important place in cultural imagination. Discourse metaphors change both over time and across the discourses where they are used. The implications of focussing on different types of source domains for our thinking about the embodiment and sociocultural situatedness of metaphor is discussed, with particular reference to recent developments in Conceptual Metaphor Theory. Research on discourse suggests that situatedness is a crucial factor in the functioning and dynamics of metaphor.
Der Beitrag diskutiert linguistische Fragestellungen und Probleme, die sich aus dem Projekt "Gesamtdeutsche Korpusinitiative" ergeben. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Frage, welchen Nutzen das Wendekorpus als Kern und eine weiterzuführende Dokumentation der deutschen Gegenwartssprache für sprachwissenschaftliche Analysen bringen könnte. Im Zentrum der Untersuchungen steht das Spannungsverhältnis zwischen Kontinuität, Variation und wirklichem Wandel der Sprachverwendung. Dabei schließt sich an übergreifende, sich von Einzelphänomenen lösende Aussagen zur Sprache der Wende (Abschnitt I.) die exemplarische Vorführung von Kontinuität und Dynamik sprachlicher Strukturen an Textausschnitten aus dem Wendekorpus an (Abschnitt II.).
Im Teilprojekt CI “SemDok” der DFG-Forschergruppe Texttechnologische Informationsmodellierung wurde ein Textparser für Diskursstrukturen wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel nach der Rhetorical Structure Theory entwickelt. Die wesentlichen konzeptuellen und technischen Merkmale des Chart-Parsers und die sich daraus ergebenden Parametrisierungsmöglichkeiten für Parsing-Experimente werden beschrieben. Zudem wird HPVtz., ein Tool für die Visualisierung von Parsing-Ergebnissen (RST-Bäume in einer XML-Anwendung) und die Navigation in ihnen, vorgestellt.