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Reden und Spielen. Die Kommunikation zwischen Trainern und Spielern im gehobenen Amateurfußball
(2001)
Die Sprache der Fußballer wird erst dann verständlich, wenn man die Strukturen der Fußball-Welt kennt: Wo und wie begegnen sich Trainer und Spieler, wer hat was zu leisten, welche sozialen Regeln sind einzuhalten, was und wer kann die Interaktion beeinflussen? Vor dem Hintergrund dieser sozialen Strukturen werden auch die rhetorischen Strategien der Trainer erklärbar: als funktionale, individuell geprägte kommunikative Verfahren, um die Spieler möglichst effektiv auf das nächste Spiel einzustellen.
Negation
(1990)
Wortbildung mit entlehnten Einheiten ist als Folgeerscheinung von Sprachkontakt alt – jedoch nicht altbekannt und bisher wenig erforscht. Die Untersuchungen zu den Lehnpräfixen post-, prä- und neo befassen sich innovativ und exemplarisch mit dem Phänomen der Lehn-Wortbildung im Deutschen. Ziel der Monographie ist es, auf der Grundlage einer umfangreichen Datenbasis die Strukturen der Lehn-Wortbildung im Deutschen detailliert darzustellen. Damit wird eine wichtige Komponente besonders im bildungs- und wissenschaftssprachlichen Bereich des Deutschen ins Blickfeld gerückt. Dieser Wortschatz ist vielfach auf Entlehnung zurückzuführen. Die Monographie enthält ausführliche Lexikonteile zu den deutschen "Produkten" der Lehn-Wortbildung vom Aufkommen der Lehnpräfixe bis in die Gegenwart. Damit sollen auch lexikographische Anregungen gegeben werden für die Darstellung derartiger gebundener Einheiten im allgemeinsprachlichen deutschen Wörterbuch.
Acht authentische Arbeitsbesprechungen aus Unternehmen bilden die Basis für eine detaillierte linguistische Analyse. Von Mikrosignalen bis hin zu rhetorischen Verfahren werden sprachliche Mittel im Hinblick auf steuernde und manipulative Funktionen beschrieben. Aus dem Gesprächsverhalten der Teilnehmer entfaltet sich in actu ein Spektrum sozialer Strukturen in unternehmerischen Organisationen.
Die Publikation beruht auf mehrjähriger Beobachtung und Dokumentation der russisch- und deutschsprachigen Kommunikation von russlanddeutschen Familien in Mannheim. Es wird gezeigt, wie sich die familiären Gespräche verändern, welche Rolle die russische Sprache für das Einleben in Deutschland spielt, wie die Familienmitglieder miteinander Deutsch lernen und wie sie selbst ihre sprachliche Integration verstehen. Dabei werden die Lernprozesse der Kinder mit denen der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern verglichen. Die Untersuchung markiert generationstypische Unterschiede in den Zielen, Stategien, Etappen und Ergebnissen der sprachlichen Entwicklung und begründet sie aus der Geschichte der Russlanddeutschen, den mitgebrachten sprachlichen Voraussetzungen und Einstellungen sowie den allgemeinen Lebensbedingungen und dem zugänglichen Sprachangebot in Deutschland.
Reformulierungen. Sprachliche Relationen zwischen Äußerungen und Texten im öffentlichen Diskurs
(1997)
Der vorliegende Band diskutiert die Konzepte "Reformulierung" und "Redewiedergabe" aus intertextuell-diskursiver Sicht und beschreibt zugleich einen Teil jüngster deutscher Sprachgeschichte. Untersucht werden grammatisch-strukturelle, propositionale und funktionale Eigenschaften von Reformulierungen unter besonderer Berücksichtigung der argumentativen Einbettungen. Anhand einer Fallstudie aus dem deutsch-deutschen Diskurs zwischen "Wende" und "Vereinigung" im Frühjahr 1990 werden Wiederaufnahmen eines relevanten Originaltextes in Folgetexten beschrieben. Dabei geht es vor allem um sprachliche Indikatoren für sprecher-, kontext- bzw. diskursabhängige Modifikationen, Interpretationen und Bewertungen von Bezugsentitäten. Die Detailanalyse erlaubt schließlich die Rekonstruktion von komplexen Reformulierungsmustern, die das kommunikative Verhalten der Deutschen in der Folgezeit nicht unwesentlich prägen und als typisch für öffentliche Diskurse überhaupt gelten können.
Sprachkritik
(1992)
Das Buch stellt einen aktuellen Beitrag zur Vorurteils- und Stereotypenforschung dar. Anhand eines pressesprachlichen Textkorpus werden die sprachlichen Mittel untersucht, mit denen Stereotype in Zeitungen beider deutscher Staaten des Jahres 1980 konstituiert, tradiert und gefestigt werden. Berücksichtigt werden sowohl ihre sprachliche Form als auch ihre prädikative Grundstruktur. Auf dieser Grundlage werden 18 Heterostereotype über Polen herausgearbeitet und mit Autostereotypen und ihren historischen Hintergründen in Zusammenhang gebracht.
Kooperative (Arbeits-)Prozesse erfordern zu ihrem Zustandekommen und Gelingen Kommunikation und werden von den Beteiligten entsprechend auch kommunikativ organisiert. Die vorliegende Arbeit, die theoretisch dem linguistischen Funktionalismus und der Tätigkeitstheorie verpflichtet ist, untersucht detailliert die systematischen Zusammenhänge zwischen Kommunikation und Kooperation. In einem ersten Schritt wird definiert, welche Tätigkeitszusammenhänge als Kooperationen gelten, und es wird ein Begriffsinstrumentarium zur Beschreibung und Analyse von Kooperationen eingeführt. Anschließend wird das Konzept des Kommunikationsbedarfs von Kooperationen entwickelt sowie die kommunikative Organisation singulärer faktischer Kooperationen - z.T. vergleichend - untersucht. Im Anhang finden sich Transkriptionen von vier Kooperationen.
Von Beginn der Mediengeschichte an verwenden Journalisten mehr oder weniger feste Fügungen, meist, um Angaben über die Quellen einer Nachricht, ihre Hintergründe und Übermittlung zu machen. Die Arbeit untersucht die kommunikativen, syntaktischen und lexikalischen Formen der Versprachlichung im Hinblick auf die Herausbildung und Tradierung fester Fügungen. Dabei wird unveröffentlichtes Material umfangreich dokumentiert und interpretiert.
Der Diskurs zur deutschen Einheit bildet das Szenario für die Beschreibung von Gebrauchswandel und Bedeutungsvarianz von Konzepten, die in der öffentlichen Auseinandersetzung brisant geworden sind. Mit Hilfe eines systematischen Instrumentariums wird gezeigt, wie sich Vorstellungen von Sprechergruppen einer Sprachgemeinschaft über kommunikativ zentrale Konzepte verändern, wie Sprecher Konzepte problematisieren und Bedeutungen aushandeln und wie Gebrauchswandel zu Bedeutungsverschiebungen lexikalischer Einheiten führen kann.
Für künftige Philologen und ihre Ausbilder stellt der Band ein didaktisch orientiertes analytisches Verfahren vor, mit dessen Hilfe die Konfigurationalität von Signalen erfasst werden kann, die in den Texten der deutsche Sprache in regulären Koinzidenzrelationen (Kookkurenzen) auftreten. Die Kookkurrenzanalyse gestattet es, die verschiedenen Phrasentypen differenziert und exakt aufzufächern. Eine detaillierte Darstellung des terminologischen Apparats, zahlreiche Diagramme und Beispiele sowie exemplarische Analysen erleichtern den Einstieg in das diskutierte Modell.
Abstrakte Nomina. Vorarbeiten zu ihrer Erfassung in einem zweisprachigen syntagmatischen Wörterbuch
(1998)
In diesem Band werden die Ergebnisse eines deutsch-französischen Kooperationsprojekts vorgestellt. Im Zentrum steht ein Konzept für die Behandlung abstrakter Nomina in einem zweisprachigen syntagmatischen Wörterbuch deutsch-französisch/französisch-deutsch. Die Nomina werden als Prädikate mit Argumentstrukturen betrachtet, die zusammen mit Stützverben (verbes supports) den Kern eines Satzes bilden. Neben der ausführlichen syntaktischen und semantischen Charakterisierung der Argumente wird besonders auf die angemessene Behandlung von Kollokationen, idiomatischen Phrasemen und Komposita Wert gelegt. Die hier entwickelte Konzeption hat inzwischen Pate gestanden für ein deutsch-ungarisches Valenzwörterbuch der Substantive, dessen Konzept ebenfalls erörtert wird. Weitere sich anschließende Beiträge greifen in einem großen Bogen Diskussionsthemen auf, die im Gesamtrahmen des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts relevant sind.
Die Arbeit handelt von sprachlicher Implizitheit und sprachlichen Diskriminierungen. Anhand der Sprechakttheorie und anderer pragmatischer Ansätze werden lexikalische Indikatoren impliziter Diskriminierung zusammengestellt und empirisch an einem Zeitungskorpus überprüft. Die Erkenntnisse und Analysemethoden der Arbeit ermöglichen das Auffinden impliziter Diskriminierungen in umfangreichen Medienkorpora wie z.B. Zeitungen und Zeitschriften im Internet.
Am Beispiel unterschiedlicher Fernsehgenres wird in neun Beiträgen das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit in einem audio-visuellen Medium diskutiert. Gegenüber klassischen medienwissenschaftlichen Analyseansätzen werden hier linguistisch fundierte Analyseverfahren vorgestellt und an reichhaltigem empirischen Material exemplarisch veranschaulicht. Bei aller Vielfalt der theoretischen Ansätze wie Analysebeispiele sind sich die Autoren darin einig, daß "Fernseh-Mündlichkeit" anders als die primäre Oralität eine sekundäre oder "inszenierte" ist. In unterschiedlichen Genres nimmt diese Inszenierung unterschiedliche Formen an, die wiederum in unterschiedlicher Weise an Normen der Schriftlichkeit wie der Mündlichkeit orientiert sind.
Das Buch gibt eine Darstellung der Quantifikation im Deutschen. Vor allem wird das Zusammenspiel mit den Nominaltypen dargestellt, insbesondere mit Plural- und Substanznomina. Den syntaktischen Rahmen bietet dabei eine flexible Kategorialgrammatik. Diese enthält neben der üblichen Applikationsregel noch die Regel der funktionalen Komposition, der Kommutation und der Reduktion, sowie Verkettungsregeln. Semantische Analysen werden durch eine Übersetzung in eine – an den Vorschlägen Godehard Links orientierte – Logiksprache PLINK gegeben, in der Plural- und Substanzausdrücke adäquat im Rahmen von Verband-Strukturen behandelt werden können.
In Deutschland leben 7,5 Millionen erwachsene Analphabeten. Daher ist der Bedarf an Materialien zum Erlernen der Schrift gestiegen. Der vorliegende Band ist begleitend für den Rechtschreibunterricht von (vor allem) Erwachsenen gedacht, die Deutsch auf einem (nahezu) muttersprachlichen Niveau beherrschen. Die systemische Beschreibung des Rechtschreibwortschatzes, insbesondere durch seine orthographische Annotation und die Kennzeichnung von Lernstellen, stützt sich größten teils auf die Darstellung der deutschen Orthographie im Rahmencurriculum Schreiben (kurz RCS) des Deutschen Volkshochschulverbandes. Außerdem lehnt sich der vorliegende Wortschatz an Themen an, die sich aus dem alltäglichen Leben ableiten. Lehrende finden in diesem Band gezielt reichlich Material zum Üben im Unterrichtskontext und können bei Bedarf auch neues Übungsmaterial erstellen; sie sollen aber auch zusätzlich vermitteln, dass sie selbst als Experten von Fall zu Fall in Wörterlisten nachschlagen müssen. Für den Lerner soll der Rechtschreibwortschatz dazu beitragen, die Eigeninitiative zu fördern und zu selbständigem praktischen Üben ermutigen.
Christian Cay Lorenz Hirschfeld (1742-1792) beschrieb in seiner "Theorie der Gartenkunst" die Stellung des Menschen in der Natur und spiegelte die gesellschaftlichen Zustände. Dabei stellte er eine Verbindung zwischen der Kunstform des Landschaftsgartens und der Verbesserung der Menschheit her. In diesem Band wird exemplarisch vorgeführt, mit welchem lexematischen Material er die Kombination aus differenzierter Beschreibung und beabsichtigter ästhetischer Erziehung in moralischer Absicht innerhalb des vom Sprachsystem lexikalisch vorgegebenen Rahmens umsetzte und welche sprachlichen Strategien aus diesen Intentionen resultierten.
Die bekanntesten Märchenerzähler der Deutschen - und doch reicht die Wirkung der weltberühmten Brüder viel weiter: Tatsächlich zählen Jacob und Wilhelm Grimm zu den produktivsten Sprachforschern ihres Jahrhunderts.
Sie kamen der Entstehung der germanischen Sprachen auf die Spur, und sie schufen mit dem »Deutschen Wörterbuch« das umfangreichste Nachschlagewerk zur deutschen Sprache überhaupt.
Wissenschaft verstanden sie dabei als Dienst an der Gesellschaft: In all ihren Arbeiten war immer auch der Gedanke an Aufklärung, Sprachkultur und Volksbildung lebendig. Die Brüder Grimm - Pioniere deutscher Sprachkultur des 21. Jahrhunderts gibt einen aufschlussreichen Überblick über das Wirken der Grimms, vermittelt Einblicke in zwei außergewöhnliche Forscherleben und zeigt, wie ihre Ideen und Konzepte bis heute aktuell geblieben sind.
Die Beiträge dieses Hefts knüpfen inhaltlich an die Artikel des OPAL-Sonderhefts 4/2009 mit dem Titel Konstruktionelle Varianz bei Verben (http://pub.ids-mannheim.de/laufend/opal/opal09-4.html) an. Thema beider Hefte sind die Argumentstrukturen von Verben. Im vorliegenden Heft werden zwei der bereits im OPAL-Sonderheft diskutierten Argumentstrukturmuster, Argumentstrukturmuster mit innerem Objekt und SUCH-Argumentstrukturmuster, wieder aufgegriffen und unter dem Gesichtspunkt ihres Status als Mitglieder größerer Gruppen von Argumentstrukturmustern diskutiert. Die erstgenannte Gruppe von Argumentstrukturmustern umfasst – wie der Name auch sagt – Strukturen, die ein Objekt enthalten, das in der Grammatikschreibung als inneres oder kognates Objekt bezeichnet wird, wie etwa einen aussichtslosen Kampf kämpfen, eines natürlichen Todes sterben, einen Walzer tanzen u.Ä. Bei Letzteren handelt es sich um eine Gruppe von Argumentstrukturmustern wie etwa nach etwas suchen, etwas auf etwas durchsuchen, nach etwas fahnden, nach etwas sinnen, nach etwas schreien und jemanden um etwas bitten. Wie diese Auflistung bereits zeigt, handelt es sich bei SUCH-Argumentstrukturmustern nicht nur um Muster mit reiner SUCH-Bedeutung. Insofern ist der Name arbiträr. Er wurde in Anlehnung an den von Levin (1993, S. 70-71) eingeführten Begriff der SEARCH-Alternation gewählt, mit dem die Alternation der Muster NP1 V NP2 in NP3 (Ida hunted deer in the woods), NP1 V NP3 for NP2 (Ida hunted the woods for deer) und NP1 V for NP2 in NP3 (Ida hunted for deer in the woods) im Englischen gemeint war. Sowohl die Beiträge des OPAL-Sonderhefts 4/2009 als auch die Beiträge des vorliegenden Hefts sind aus dem Projekt Verben und Argumentstrukturen (www.ids-mannheim.de/lexik/polysemievarianz.html; ehemals Polysemie und konstruktionelle Varianz) hervorgegangen, das zur Zeit in der Abteilung Lexik des IDS bearbeitet wird.
Valenz im Fokus. Grammatische und lexikografische Studien. Festschrift für Jacqueline Kubczak
(2015)
Die Festschrift Valenz im Fokus: Grammatische und lexikografische Studien enthält zum einen die Beiträge des internationalen Kolloquiums „Valenz im Fokus“, das am 12. Juli 2013 im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim zu Ehren von Jacqueline Kubczak veranstaltet wurde, zum anderen weitere Beiträge von Kollegen aus der ganzen Welt, die zum einen als elektronische Publikation während des Kolloquiums präsentiert wurden, zum anderen speziell für die Festschrift hinzukamen.