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Zur Kontextualisierung von sozialen Kategorien und Stereotypen in der sprachlichen Interaktion
(1995)
»Fremdenfeindlichkeit« ist ein Thema, mit dem sich PsychologInnen, SoziologInnen, Politologlnnen sowie Kommunikations- und Sprachwissenschafterlnnen - teilweise transdisziplinär, teilweise sogar im engeren Sinn interdisziplinär - auseinandersetzen. Ich will im Folgenden versuchen, aus einer spezifischen soziolinguistischen Sicht, die gesprächsanalytisch und ethnographisch geprägt ist, einen Beitrag zum Verständnis von kommunikativen Vorgängen der sozialen Ablehnung und Ausgrenzung sowie von den Anstrengungen zu ihrer Überwindung zu leisten. Die Prämisse lautet: Phänomene wie stereotype Negativbilder von Fremden bzw. Vorurteile werden in Kommunikationsprozessen geformt, verbreitet, als Alltagswissen stabilisiert, in ihrem strategischen Potenzial erfahren und als Handlungsorientierung und Legitimation eingesetzt.
Dieser Beitrag soll auf einen Verknüpfungsbereich von Grammatik und Pragmatik, speziell Gesprächsanalyse hinweisen, der sich in der Forschung der letzten fünfzehn Jahre als sehr fruchtbar erwiesen hat, zumindest für die Pragmatik und eine kommunikativ-funktional orientierte Grammatikkonzeption (vgl. dazu auch Zifonun et al. 1997). Äußerungsstrukturelle, insbesondere grammatische Gesichtspunkte spielen für die Verfahren des gesprächsanalytischen Spurenlesens im Umgang mit Dokumenten der Kommunikationswirklichkeit eine große Rolle, und die Systematisierung der dabei anfallenden Befunde macht Fortschritte. Für die folgenden Überlegungen beziehe ich mich auf die Verteilung von Redebeiträgen, das zentrale Arbeitsfeld der klassischen Konversationsanalyse. Dabei spielt die Frage der Vollständigkeit von Redebeiträgen bzw. Äußerungsstrukturen eine wichtige Rolle. Und hier gibt es eine fruchtbare Verknüpfungsstelle zwischen Gesprächsanalyse und Grammatik.